4 Wochen Brasilien

Dieses Thema im Forum "Südamerika Reiseforum" wurde erstellt von Bandanar, 4. Oktober 2013.

  1. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 12: Hotel Mato Grosso - Hotel Porto Jofre, (Pantanal)

    Ein letztes Mal versuchten wir am heutigen Morgen Otter im Pixaim Fluß zu entdecken - leider erfolglos :no3:. Nach dieser Morgenwanderung gabs ein ausgiebiges Frühstück und dann gings weiter Richtung Hotel Porto Jofre am Ende der Transpantaneira, also bei Kilometer 165. Ab nun hieß das erklärte Ziel: Jaguar!

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    Mit fortschreitender Fahrzeit änderte sich die Landschaft, es gab nun deutlich mehr Wasserlöcher,

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    größere Gewässer

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    und auch die Zahl der Holzbrücken nahm zu.

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    Gegen halb zwölf erreichten wir schließlich das Ende der Transpantaneira und checkten im Hotel Porto Jofre ein. Wir bezogen erstmal unseren Bungalow

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    und statteten dem Mittagsbuffet einen Besuch ab, welches sowohl von Auswahl und Qualität nahezu perfekt war. Auch der Espressoautomat, welcher ebenso wie verschiedene Früchte und einige alkoholische Getränke (z.B. Amarula! :tongue5:) ganztägig kostenlos zur Verfügung standen, besänftigten uns etwas im Angesicht des Übernachtungspreises. Die Übernachtung inkl. Verpflegung kostet hier 250,- Euro pro Nacht. Eine ganztägige Bootsmiete für ein kleines Boot mit 20-PS Motor mit Fahrer schlägt dann nochmal mit 200,- Euro zu Buche. Das hatten wir aber erst für die folgenden zwei Tage reserviert.
    Heute begnügten wir uns zunächst erstmal mit etwas Bird-Watching auf dem Hotelgelände,

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    bestaunten die hiesigen Riesenseerosen

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    und verbrachten etwas Zeit im ziemlich kalten Pool.

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    Am späten Nachmittag starteten wir noch eine Wanderung die Transpantaneira entlang, was wir allerdings wegen ziemlichem Moskitoaufkommen schnell wieder abbrachen. Als wir am Hotel ankamen bekamen wir dann auch gleich den Hinweis, wir sollten auf keinen Fall draußen zu Fuß herumlaufen, wegen der Gefahr auf einen Jaguar zu treffen - naja :cool5:. Aber wir wollten ja sowieso zum Auto wechseln, und fuhren mit diesem nochmal los. Ein Jaguar kreuzte unseren Weg leider nicht, dafür konnte sich der Sonnenuntergang sehen lassen.

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    Im Anschluss gabs dann wieder ein Mega-Buffet, Amarula und die leichte Anspannung obs denn morgen bei der Bootstour klappen wird mit einer Jaguar-Sichtung. Die ausgehängten Fotos im Game-Room des Hotels waren zumindest schonmal vielversprechend.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  2. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 13: Porto Jofre, (Pantanal)

    Einmal mehr hieß es zeitig Aufstehen, diesmal 5:15 Uhr, um nach dem ebenfalls ausgezeichneten Frühstücksbuffet pünktlich um 6:30 Uhr am Bootsanleger zu sein. Unser Bootsfahrer/Guide hatte das Boot bereits fertig gemacht, wir mussten Schwimmwesten überziehen, und los gings.
    Die ersten 45 Minuten fuhren wir nun den Cuiaba Fluss Richtung Westen ohne großartig etwas Interessantes zu sehen.

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    Wir passierten ein Hotelschiff,

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    welches eine noch kostspieligere Übernachtungsmöglichkeit hier im Herzen des Pantanal bietet, und bogen schließlich in einen kleineren Nebenarm ab. Hier war die Vegetation zwar etwas dichter,

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    aber Tiere gabs bis auf ein paar wenige Reiher absolut keine, nicht mal die sonst allgegenwärtigen Kaimane oder Wasserschweine :no3:. Nach weiteren 45 Minuten wendeten wir und unser Guide deutete an, dass wir nun wieder zurück und in einen anderen Seitenarm fahren würden. Meine Laune war in dem Moment ziemlich auf dem Tiefpunkt, ich war müde, der Plastikstuhl im Boot recht unbequem, die Tour war teuer, es war schweinekalt und gesehen hatten wir nach nun schon 1,5 h absolut nix.
    Nach weiteren 10 Minuten gabs dann ungefähr folgenden Dialog:
    "Hier! Hier!"
    "Hä? Was?"
    "Hier! Rechts! Foto, Foto!"
    "Wo denn? Was?"
    "Jaguar!"
    "Echt? Ahh..." dann hatte ich ihn auch entdeckt und: klick,klick,klick,klick,... :RpS_biggrin:

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    Und es war nicht nur einer. Direkt an der Uferböschung liefen drei Jaguare, wahrscheinlich eine Mutter mit zwei fast ausgewachsenen Jungtieren, hin und her. Leider wars nicht möglich sie alle drei zusammen auf ein Bild zu bannen.

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    Ungefähr 15 Minuten konnten wir die Tiere beobachten, ehe sie sich vom Fluss weg ins dichte Gebüsch verzogen. Auf einer Seite waren wir nun total happy diese Tiere tatsächlich in freier Wildbahn gesehen zu haben, auf der anderen Seite ließ das nun kaum noch eine Steigerung für die nächsten 1,5 Tage zu - hoffentlich würde das nicht zu langweilig werden... :smilewinkgrin3:
    Jetzt gings erstmal wieder den ganzen Weg zurück zum Hotel, wo wir die Mittagspause am Buffet und im Pool verbrachten.
    14 Uhr fuhren wir ein zweites Mal los, in die selbe Richtung. Unser Weg führte uns nun zunächst zielstrebig zu der Stelle, wo wir die Jaguare am Morgen gesehen hatten. Das Bild war hier nun ein vollständig anderes. Ein Jaguar lag tatsächlich minimal sichtbar tief im Schatten einiger Büsche. Die restliche Situation war gut mit einer Leopardensichtung in einem afrikanischen Nationalpark zur Hauptreisezeit an einer Hauptroute zu vergleiche, nur das hier statt Autos ein Boot am anderen lag. Unsere Sichtung hatte sich über Mittag wohl rumgesprochen...

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    Da wir das am Morgen bereits deutlich besser hatten, versuchten wir dem Guide zu erklären (no english), dass wir gern einige hundert Meter zurück fahren wollten, da wir dort vermuteten im Augenwinkel etwas anderes Interessantes entdeckt gehabt zu haben. Und tatsächlich, wir hatten uns nicht geirrt, hier jagte gerade eine Gruppe Riesenotter.

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    Das war deutlich spannender als der schlafende Jaguar, und wir verbrachten den Rest des Tages damit die geschickten Tiere bei der Welsjagd zu beobachten.
    Gegen 17 Uhr machten wir uns schließlich wieder auf den Rückweg zum Hotel,

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    wo es schließlich nur noch das übliche Programm gab: Buffet, Amarula, Bilder löschen... :sleep3:
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  3. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

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    Hi Bandanar,

    Deine Bilder sind unglaublich inspirierend.....anschauen macht einfach Spaß...:yes3:
    Herrliche Jaguar-Bilder, bisher haben wir nur dampfende Spuren und Geräusche eines jagenden Jaguars gesehen/gehört, aber vielleicht wird´s auch bei uns noch was.
    Im November dürfen wir endlich auch wieder starten, ins südliche Afrika für knapp 4 Wochen Botswana und Drumherum.....freuuuu
    bis dahin genieße ich deine Bildergeschichte....

    lg
    paulinchen
     
  4. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 14: Porto Jofre, (Pantanal)

    Der Tag begann genauso wie der gestrige: 5:15 Uhr Aufstehen, Frühstück, 6:30 Uhr am Boot, Frieren, keine Tiere ...

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    Der Unterschied heute war allerdings, dass wir ein Lunchpaket mitgenommen hatten um zwischendurch nicht extra zum Hotel zurück zu müssen. Das hieß elf Stunden auf Plastikstühlen in einem kleinen Boot :uhoh3:.
    Wir fuhren zunächst in die selbe Richtung wie gestern, irgendwann allerdings in einen anderen Seitenarm hinein. Auf dem Weg dahin wurden wir von einer ganzen Reihe besser motorisierter Boote überholt. Alles bewegte sich in eine Richtung, da musste etwas sein. Nach einer der unzähligen Flussbiegungen, sahen wir schließlich an einer Stelle bereits zwölf Boote "ankern".

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    Und am gegenüberliegenden Ufer lag ein Jaguar in der wärmenden Morgensonne.

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    Hier blieben wir nun ein paar Stunden und beobachteten was ein Jaguar so alles im Laufe des Vormittags zu tun hat, z.B. sich putzen,

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    sich kratzen,

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    gähnen,

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    sich wälzen ...

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    Hin- und wieder kamen tatsächlich auch mal andere Tiere vorbei.

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    Irgendwann, als der Jaguar sichs wieder mal gemütlich gemacht und die Augen geschlossen hatte, wars selbst uns zuviel und wir fuhren erstmal weiter um zu sehen ob vielleicht nochmal die Riesenotter anzutreffen sind. Da dies erfolglos blieb versuchte nun unser Guide eine Anakonda zu finden. Anscheinend kannte er eine Stelle, wo die Wahrscheinlichkeit dafür gut sein sollte - aber nix wars. Da keiner eine bessere Idee hatten, fuhren wir nun wieder zurück zum Jaguar - aber he, dafür waren wir ja eigentlich auch hier :yes3:. Das Bild war zunächst unverändert, das Kätzchen schlief am Ufer. Glücklicherweise setzte es sich nach einer Weile tatsächlich in Bewegung und lief das Ufer entlang, und lief, und lief - immer begleitet von einigen Booten. Am Ende einer Halbinsel verschwand der Jaguar schließlich kurz im Schilf, um dann zu unser aller Überaschung wieder im Wasser auszutauchen.

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    Badende Großkatzen sieht man auch nicht so häufig.
    Nach einer kurzen Abkühlung setzte er sich schließlich wieder am Ufer in Bewegung,

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    bis er irgendwann im Unterholz verschwand. Und genau das bringt nun dieses Wasserschwein ins Spiel.

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    Das saß nämlich nur wenige Meter von der Stelle entfernt, an welcher der Jaguar sich zurückgezogen hatte. Nun waren natürlich alle Objektive auf dieses Wasserschwein gerichtet, da jeder davon ausging gleich einen Angriff des Jaguar zu sehen :RpS_biggrin:.

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    Die mittlereweile zehn Boote hatten in der Strömung ziemlich zu tun die Position zu halten und jeder Bootsfahrer versuchte seinen Passagieren den besten Platz für ein Foto zu sichern. Das ging nun ungefähr eine halbe Stunde so und nichts passierte. Ein Boot nach dem anderen machte sich nun so langsam auf den Weg zurück, und auch wir schlossen uns an - wir hatten so langsam wirklich genug von unserem kleinen Boot mit welchem wir an den zwei Tagen ca. 240km zurückgelegt hatten (laut GPS).
    Zum Sonnenuntergang gings schließlich nochmal zu den Seerosen

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    und danach folgte das Übliche. Die Amarula-Flatrate werden wir in den nächsten Unterkünften sicher vermissen :smilewinkgrin3:.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  5. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    super Fotos (wie immer :smilewinkgrin3:) - vielen Dank...ich hab gerade meine Leopardenbilder mit Euren Jaguar-Bildern verglichen...(auch interessant :smile3:)
    LG Mari
     
  6. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Und nochmals danke, danke für die netten Kommentare zwischendurch :smile3: .
    Ja, der Vergleich zwischen den ganzen gefleckten Katzen (Gepard, Leopard, Jaguar) ist ganz interessant. Man könnte ja denken, dass man da kaum einen Unterschied sieht. Aber wenn man sich mal die Gesichter und Fellzeichnungen ansieht, dann sind die Unterschiede natürlich ziemlich gravierend. Und auch von der Größe sind sie schon sehr verschieden.
     
  7. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 15: Porto Jofre - Cuiaba

    Nach sieben Tagen Wildlife und Natur hieß es heute nun Abschied nehmen vom Pantanal. Da das nächste Ziel allerdings Amazonas hieß, fiel uns dies nicht ganz so schwer. Außerdem verblieb ja noch ein ganzer Tag zum Game-Drive die gesamte Transpantaneira zurück. Denn weiter als bis Cuiaba mussten wir heute nicht.
    Es gab mal keinen Grund zum zeitig Aufstehen, also gings "erst" kurz nach sieben zum Frühstück, wo wir anscheinend die letzten waren, da alle anderen Gäste bereits mit dem Boot unterwegs zu sein schienen.
    Danach liefen wir noch etwas zum Tukan-Watching im Hotelgelände umher.

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    Wie romantisch die Natur doch sein kann ...

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    Sorry, falsches Bild, ich meinte natürlich dieses: :RpS_biggrin:

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    Gegen 9:30 Uhr verließen wir schließlich das Hotel Porto Jofre und in gemütlicher Fahrt gings die Transpantaneira Richtung Norden.

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    Einen ersten Stopp machten wir zum Eisessen in unserer vorherigen Unterkunft, dem Hotel Mato Grosso. Dann gings erstmal weiter bis zum Abzweig der vorvorherigen Unterkunft Pouso Alegre.

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    Kurzerhand entschlossen wir uns hier abzubiegen um an dem Wasserloch ein letztes Mal nach einem Ameisenbären Ausschau zu halten. Nun, einen solchen sahen wir leider nicht nochmal, dafür einen anderen Gesellen, welchen wir zuvor noch nie in freier Wildbahn beobachten konnten: ein Gürteltier.

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    Das war doch ein passendes letztes Highlight im Pantanal.

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    Von nun an gings zielstrebig zurück über Pocone nach Cuiaba, wo wir gegen 18 Uhr erneut im Hotel Express eincheckten. Unser erster Gang führte uns daraufhin zum nahen Supermarkt, mit dem Plan uns mit Amarula für den Amazonas einzudecken. Letztendlich siegte allerdings der Geiz über die Sucht :RpS_biggrin:.
    Dann hieß es Auto ausräumen und zurückgeben. Dummerweise war das Thrifty-Büro zum Samstag nicht geöffnet. Während wir etwas suchend umher liefen tauchte von irgendwoher Einer auf, der uns zu verstehen gab (no english), dass wir ihm den Autoschlüssel geben könnten. Hm, kann ja jeder sagen, aber irgendwie wirkte er glaubhaft - und das scheint auch seine Richtigkeit gehabt zu haben. Zumindest hab ich bis heute noch keine Nachfrage von Thrifty bekommen, wo denn das Auto ist :becky:.
    Im Anschluß machten wir noch unser Gepäck flugfertig für den nächsten Tag und ließen schließlich den Abend in der Mississippi Pizzeria bei einer Riesenpizza und einigen frisch gepressten Säften ausklingen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  8. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 16: Cuiaba - Manaus

    Unser nächster Programmpunkt war nun wie bereits gesagt der Amazonas. Im Vorfeld war ich mir ziemlich lange im Unklaren, wohin es da genau gehen sollte. Von Cuiaba aus am leichtesten zu erreichen war schonmal Manaus, und diese Metropole am großen Strom war sowieso gesetzt. Die erste Idee war eigentlich ein bis zwei Tage in der Stadt zu bleiben, dann zu einer benachbarten Urwaldlodge weiter zu fahren, danach nach Santarem zu fliegen, und von dort schließlich noch nach Belem. Allerdings machten uns dabei Flugzeiten und -preise sowie unsere beschränkte Reisezeit einen Strich durch die Rechnung. Somit entschieden wir uns "nur" in einer Lodge zu bleiben. Nur welche? Rings um Manaus gibt es eine beeindruckende Anzahl an Regenwaldlodges. Aber irgendwie gabs dabei keine, die uns auf Anhieb überzeugt hatte, entweder zu "massentouristisch", zu teuer, zu nah an der Stadt, kein gescheites Tourprogramm ...
    Also erweiterte ich etwas den Radius um Manaus, und fand die Uacari Floating Lodge bei Tefe, ca. eine Flug- und zwei Bootsstunden stromaufwärts von Manaus. Irgendwie passte hier alles, und die Webseite versprach auch einige besondere Tiere, wie z.B. den Uakari Affen, welcher nur dort vorkommt. Damit war die Entscheidung gefallen, und wir buchten das 8 Tage/7 Nächte - Programm (inkl. Vollverpflegung und Touren für ca. 900,- Euro p.P.) Auf nach Tefe!

    Für heute hieß es aber erstmal nur bis Manaus zu kommen. Es stand tatsächlich mal eine 8 vorn auf dem Wecker als wir aufstanden, danach gabs in Ruhe Frühstück und um 9:30 Uhr wurden wir zum Flughafen gebracht. Pünktlich um 11:15 Uhr startete unser Gol-Flug

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    mit einem Zwischenstop in Porto-Velho nach Manaus, wo wir 14:15 Uhr ankamen.

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    Während des Fluges sah man vorwiegend Wald, viel Wald, beinahe endlosen Wald,

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    aber leider auch ziemlich viele abgeholzte Gebiete.
    In Manaus angekommen holten wir uns am Taxi-Counter ein (mit 58,- Real ziemlich teures) Ticket für die 14km Fahrt in die Stadt. Zwanzig Minuten später waren wir auch schon in unserem gebuchten Hotel do Largo Manaus. Ich glaube man kann sagen, dass Hotels in Manaus im Allgemeinen überteuert und von schlechtem Standard sind. So auch unseres, für 65,- Euro gabs ein gefließtes Zimmer welches nach Chlor stank und das nur eine kleines Fenster in Richtung des Schachts für die Klimaanlagen hatte.

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    Aber wir waren ja nur kurz zum Schlafen hier, man sprach Englisch an der Rezeption und die Lage war perfekt, nur etwa 500m vom Amazonastheater entfernt. Also hat das schon so gepasst.
    Wir luden nur kurz unser Gepäck ab und machten uns auf den Weg in die Stadt. An der Rezeption wurden wir kurz aufgehalten. Man gab uns einen einfachen Stadtplan und einige Hinweise, wo wir heute zum Sonntag aus Sicherheitsgründen besser nicht hingehen sollten - hmm, da blieb gar nicht soviel übrig. :cool:
    Erstmal gingen wir zielstrebig zum Amazonastheater, einem im Vergleich zu den meisten anderen Gebäuden von Manaus

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    beeindruckenden und sehr gut erhaltenen Bau.

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    Auch die Häuser rings um den Theaterplatz waren in recht gutem Zustand.

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    Weiter liefen wir eine der Haupteinkaufsstraßen in Richtung Amazonas. Hier war heute zum Sonntag alles ziemlich ausgestorben. Sämtliche Marktstände waren zusammengepackt und es lungerten einige seltsame Gestalten an den Straßenrändern herum.

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    Wirklich wohl haben wir uns hier nicht unbedingt gefühlt. Deswegen reduzierten wir unseren Stadtrundgang heute auf ein Minimum

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    und gingen wieder zurück zum Theaterplatz, welcher sich zum späten Nachmittag hin so langsam mit Leuten (Einheimischen wie Touristen) füllte.
    Wir ließen uns in einer Pizzeria nieder und genehmigten uns zur Abwechslung mal einen Salat.

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    Danach ging weiter zur nächsten Bar, wo es noch den ein oder anderen Caipirinha gab. Auch wenn der Rest der Stadt heute auf uns einen wirklich schlechten Eindruck gemacht hatte, einfach nur an einem lauen Tropenabend hier am beleuchteten Amazonastheater zu sitzen und das Treiben zu beobachten, lohnt den Besuch von Manaus. :yes3:

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    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  9. linyanti

    linyanti Jungfuchs

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    Hallo Bandanar,

    danke für den tollen Reisebericht und die beeindruckenden Bilder.
    Besonderst deine Tierbilder sind ja von einer unglaublichen tollen Schärfe!!
    Darf man erfahren welche Objektive Du verwendest?

    Viele Grüße
    linyanti
     
  10. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Danke, danke, auch wenn ich weiß, dass das nur auf einen kleinen Teil der Bilder wirklich zutrifft :wink5: (in einem Fotoforum würde man mir das meiste wohl "um die Ohren hauen")
    Die Tiere sind meist mit einem Sigma 70-200 2.8 oder mit dem Bigma (Sigma 50-500 4.5-6.3) an Olympus FT gemacht.
    Das ist halt eine Lösung, die grad noch transportabel und bezahlbar ist. Dafür leidet eben die Qualität (besonders mit dem Bigma bei schlechterem Licht) etwas. Und auf umfassende Bildbearbeitung im Nachhinein hab ich auch meist keine Lust mehr.
     
  11. linyanti

    linyanti Jungfuchs

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    Du musst das nicht reklativieren. Die Otterfotos, etliche Vogelbilder etc sind in meinen Augen gestochen scharf und absolut toll.:daumen:
    Wenn ich da an meine Ausbeute mit dem Sigma 120 - 400 denke, glaube ich das entweder das Objektiv einen Schaden hat oder ich mich vom fotografieren zurückziehen sollte :mad5:
    Bin auf den weiteren Bericht gespannt!

    Viele Grüße
    linyanti
     
  12. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 17: Manaus - Tefe - Uacari Lodge

    Ein langer Tag begann um 7 Uhr beim Frühstück. Da unser Flug nach Tefe erst gegen Mittag starten sollte, hatten wir nun etwas Zeit nochmals Manaus zu "erkunden".
    Wie am gestrigen Tag führte uns der Weg am Amazonastheater vorbei,

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    direkt ins Zentrum. Nur sah es hier heute ganz anders aus. Wo auch immer nur etwas Platz war, war ein Verkaufsstand aufgebaut und im Gegensatz zum Vortag waren auch zahlreiche Menschen unterwegs. Allzu spannend war das Angebot allerdings nicht. Man hatte das Gefühl, dass es überall das gleiche gab: alle Arten von Klamotten, Schuhe, Taschen, Sonnenbrillen.

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    Deswegen liefen wir erstmal weiter Richtung Hafen.

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    Wären wir im arabischen Raum, würde ich sagen, auf dem Weg dahin passierten wir den Handwerker Souk, an den Ständen hier gabs nun Werkzeuge aller Art und alle möglichen Reparaturen wurden auch gleich hier am Straßenrand durchgeführt.
    Am Hafen gingen wir zuerst zu den Anlegestellen der typischen Amazonasschiffe, auf welchen man in einer Hängematte liegend, jedes Ziel stromauf oder -ab am Fluss erreichen kann. Manchmal dauert das allerdings einige Tage. Hier herrschte ein regen Treiben, Waren wurden aus- und ausgeladen, Personen verließen und bestiegen die Boote. Es war gar nicht so leicht ein Plätzchen zu finden, wo man nicht im Weg stand und mal ein Foto machen konnte.

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    Weiter ging es dann in den Fisch- und Lebensmittelmarkt. Die Fischabteilung war noch ganz interessant anzusehen,

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    der Rest des Marktes war in einem eher erbärmlich Zustand.

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    Außerdem war die hier herrschende Hitze mit der Luftfeuchte und dem teilweise vorherrschenden Gestank kaum auszuhalten.
    Aber so langsam war es eh wieder an der Zeit zurück zu gehen.

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    Wir holten unser Gepäck im Hotel und orderten ein Taxi zum Flughafen. Der "Consierge" handelte den Tarif auf 50,- Reais herunter. Dafür wollte ich ihm ein kleines Tringeld geben, was er aber höflich ablehnte.
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    Das mit dem Trinkgeld war allgemein so eine seltsame Sache. Der Einzige, der eins annahm, war der Bootsfahrer im Pantanal. Das Geld welches ich in irgendeinem Hotel mal aufs Bett gelegt hatte, fand sich nach dem Saubermachen auf dem Nachtschrank wieder und mehrere Kofferträger lehnten es auch immer ab ?! - eigentlich nicht schlecht, nur hatten wir das so nicht erwartet.
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    Unser Flug nach Tefe,

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    welcher planmäßig 12:26 starten sollte (seltsame Zeit), verspätete sich etwas, und so erreichten wir die einzige größere Stadt (ca. 70000 EW) zwischen Manaus und der Grenze zu Kolumbien/Peru erst gegen 14:10 Uhr. Der Flughafen von Tefe war mal nach meinem Geschmack.

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    Die Passagiertreppe kam per Muskelkraft zum Flugzeug, und das Gepäck wurde an einer großen Theke ausgegeben.
    Vor dem Flughafen wurden wir auch schon von einer Angestellten des Mamiraua-Reserves, in welchem sich die Uacari Lodge befindet, erwartet. Die 17 weiteren Touristen aus unserem Flug hatten alle dasselbe Ziel wie wir. Auf der Fahrt in zwei Kleinbussen zum Hafen erfuhren wir, dass heute bis auf zwei, fast alle Gäste wechselten und die Lodge mit 21 Personen voll ausgebucht sei - geht ja gerade noch.
    Am Hafen wurden Mensch und Gepäck auf zwei verschiedene Boote verteilt

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    und nach einem kurzen Stop an einem Polizei-Checkpoint begann die dann doch nur ungefähr einstündige Bootsfahrt zu unserer Unterkunft, wo wir gegen vier ankamen.
    Die Uacari Lodge liegt auf einem Seitenarm des Amazonas und besteht aus einem zweistöckigem Haupthaus mit Restaurant, kleiner Bibliothek, Vortragsraum, Küche, weiteren fünf Doppelbungalows und einigen Hütten für die Angestellten. Das alles ist durch Stege verbunden und schwimmend auf dem Wasser gelagert (vertäut zum Ufer und zum Grund). Dies ist nötig, da der Wasserstand des Flusses zwischen Regen- und Trockenzeit hier bis zu neun Metern variieren kann.

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    Für den Wald dieser Gegend heißt das, dass der Boden mindestens ein halbes Jahr komplett unter Wasser steht und dieses manchmal bis an die Baumkronen reicht. Zu unserer Reisezeit war das Wasser am Zurückgehen und noch etwas auf halbe Höhe.

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    Das bedeutete, dass wir die nächsten Tage bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich auf Booten oder der Lodgekonstruktion verbringen würden, Land gab es einfach keines in näherer Umgebung.
    Nach Ankunft gab es zunächst eine kurze Einweisung mit Sicherheitshinweisen (nicht Baden wegen der Kaimane und Piranhas) und dem typischen Tagesablauf. Direkt darauf starteten wir auch gleich zu einer ersten kurzen Orientierungtour mit zwei Motorbooten. Dabei gabs schonmal einen beeindruckenden Einblick in die hier lebende Vogelwelt, wir hörten das Geschrei von Brüllaffen und konnten auch schon die ersten Totenkopfäffchen beobachten.

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    Einige wenige Kaimane, welche unseren Weg kreuzten, konnten uns zur Verwunderung der anderen Gäste nach dem Pantanal allerdings nicht mehr beeindrucken. Das entwickelte sich in den folgenden Tagen zu einer Art running Gag, immer wenn jemand einen Kaiman entdeckte und wir in der Nähe waren, bekamen wir in unsere Richtung ein "I know, Pantanal" zu hören.
    Nach der Bootstour wurden wir auch gleich zum Abendessen gebeten. Und auch hier war das Büffet perfekt, Fisch, Fleisch, vegetarische Gerichte, Reis, Maniok, Früchte, Dessert... (nur der Amarula fehlte). Dafür gabs Caipirinha mit Passionsfrucht statt Limette - klingt vielleicht seltsam, schmeckt aber super!
    Im Anschluss ans Essen gabs noch einen ungefähr einstündigen Vortrag zum Reservat, der Flora und Fauna, den Forschungsarbeiten welche hier durchgeführt werden, zu den Einheimischensiedlungen und zur Rolle, welche die Lodge in dieser Region spielt (Arbeitgeber, Umweltschutz, Unterstützung der Forschungsarbeiten über Flussdelfine).
    Ungefähr zehn Uhr hieß es dann schließlich ins Bett zu gehen und vor dem Schlafen noch eine Weile den Geräuschen des nächtlichen Regenwalds zu lauschen.

    (wie lang so ein Text doch wird, wenn man ihn auf einer langweiligen Zugfahrt schreibt...)
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  13. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 18: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Ein Tag in der Uacari Lodge besteht typischerweise aus einer Tour am Morgen (ca. 8-12 Uhr), dann einer ausgedehnten Siesta, einer Tour am Nachmittag (ca. 15:00-18 Uhr) und manchmal noch einem Abendprogramm (Vortrag, Video, Nachttour). Tags zuvor wird immer angekündigt, wer an welcher Tour teilnehmen soll. Hat man an irgendwas kein Interesse, so kann man allerdings auch jederzeit eine Small Canoe Tour statt des geplanten Programms machen.
    Heute Morgen stand der Besuch eines Einheimischendorfes auf dem Programm. Nach dem Frühstück machten sich alle in zwei Motorbooten auf den Weg Richtung Dorf.

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    Nach ungefähr einer Stunde Fahrzeit kamen wir da an, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und durch die kleine Siedlung geführt. Nunja, das war letztendlich nichts wirklich Besonderes. Es gab ein paar mehr oder weniger einfache Hütten,

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    die Schule,

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    die Kirche

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    und den obligatorischen Souvenirshop zu sehen. Uns wurde viel erzählt zur Lebensweise, den Problemen durch den ständig wechselnden Wasserstand usw.

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    Insgesamt wars ganz nett das gesehen zu haben, aber nochmal würde ich eine solche Tour nicht mitmachen.
    Als wir wieder zurück in der Lodge waren gabs auch sogleich ein riesiges Mittagsbüffet und danach gings ab in die Hängematte. Nun waren wir gezwungen über zwei Stunden nichts tun - denn es gab einfach nichts zu tun :RpS_biggrin: - das war mal eine vollkommen untypische Erfahrung für uns. Es war aber derartig heiß und luftfeucht, dass selbst in der Hängematte rumliegen nicht wirklich sehr erholsam war. So schnappten wir uns Fernglas und Kamera und machten uns auf die Suche, was es denn so auf der Lodgekonstruktion und am Waldrand bzw. im Wasser von der hiesigen Tierwelt zu sehen gab. Neben einigen Vögeln und Kaimanen entdeckten wir einige Fledermäuse

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    und auch pinke Flussdelfine kamen vorbei. (leider ist mir da kein guten Bild gelungen)

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    Pünktlich um 15 Uhr startete dann unsere erste Small Canoe Tour. Dazu werden kleine Holzboote verwendet, in denen jeweils zwei Personen von einem Guide, der am Bug sitzt, durch die Gegend gerudert werden. Diese Touren führen teils auf den offenen Kanälen entlang,

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    und teils geht es mit dem Boot ins Unterholz des Waldes.

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    Dabei muss der Guide den Weg auch hin- und wieder mit der Machete freischlagen. Wir waren immer wieder erstaunt, wo man überall mit dem Boot lang kommt und wie die Einheimischen im Wald die Orientierung behalten.
    Diese Touren im kleinen Kanu sind eigentlich das Highlight in dieser Gegend. Man ist allein im Wald und kann ohne störende Motorgeräusche die Landschaft genießen und dem Regenwald lauschen. Genau in diesem Lauschen war bei uns allerdings anfänglich eine zumindest kleine Enttäuschung begründet. Man hörte die Tierwelt - überall, aber man sah im dichten Wald so gut wie nichts, und wenn, dann waren die Tiere doch deutlich scheuer als zum Beispiel im Pantanal. Deswegen war die Tierfotoausbeute an diesem Tag recht mager.

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    Aber uns blieben ja noch sechs Tage Zeit - wär ja blöd alles schon am ersten Tag auf der Speicherkarte zu haben :smilewinkgrin3:.
    Nach dem Abendessen stand heute noch eine Nachtwanderung auf dem Programm.

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    Dazu wurden wir mit dem Boot zu einem Weg gebracht, welcher auf zumindest 500m Länge schon über dem Wasser lag. Zu Fuß im Schlamm gings nun hier mit Taschenlampe auf Tiersuche, und das Ergebnis war gar nicht so schlecht. In ungefähr einer Stunde sahen wir zahlreiche Frösche,

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    Skorpione,

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    Spinnen

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    und allerlei anderes Getier.

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    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  14. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 19: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Ich verzichte ab jetzt mal darauf jeden Tag die Büffets zu erwähnen - das Essen in der Uacari Lodge war durchweg einfach super. :yes3:
    Am heutigen Morgen gabs schon wieder einen Landgang, den letzten während unseres Aufenthalts in der Lodge. In einer kleinen Gruppe fuhren wir zunächst wieder mit dem Motorboot, immer nach Tieren Ausschau haltend,

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    zu einer entfernteren Stelle im Wald, wo es möglich war ein paar wenige Kilometer auf einem vor kurzem vom Wasser freigegebenen Trail zu laufen. Ziel der Wanderung war ein gigantischer Urwaldriese.

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    Auf dem Weg trafen wir auf einige Vögel,

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    Affen, ein Eichhörnchen (wie exotisch!!) und auf diese Jaguarfährte.

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    (ja, das Bild ist Sch...)

    Ansonsten gabs das übliche Programm mit Erklärungen für was die hiesigen Planzen durch die Einheimischen verwendet werden: Baumaterial, Gift, Medizin, Waldviagra ...
    Die Siesta verbrachten wir erneut mit Delfin- und Vogelbeobachtung. Genau gegenüber unserer Terasse ging für gut eine Stunde ein Fischadler kontinuierlich auf Jagd, welcher sich wunderbar von der Hängematte aus beobachten ließ. :smile3:
    Am Nachmittag stand ein Sunsetcruise zum Mamiraua See auf dem Programm. Erneut fuhren wir dazu mit den Motorbooten los und wir konnten einmal mehr unzählige Affen,

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    endlich das erste Faultier,

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    Reiher und Kormorane beobachten.

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    Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit. Dunkle Wolken verhinderten, dass wir zum Sundowner auch einen schönen Sonnenuntergang zu sehen bekamen.

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    Auf der Rückfahrt zur Lodge wurde von unseren Guides die Wasseroberfläche angestrahlt um die überall leuchtenden Kaimanaugen zum Vorschein zu bringen. But you know: Pantanal :RpS_biggrin:
    Pünktlich nach dem Abendessen setzte schließlich ein heftiges Gewitter ein - wunderbar beeindruckend (zumindest wenn mans aus dem Trockenen beobachten kann), das sorgte für noch mehr Regenwaldfeeling, besonders die Geräusche und Gerüche danach. :daumen:
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  15. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 20: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Da es uns gestern so gut gefallen hatte, unternahmen wir auch am heutigen Morgen wieder eine Kanutour. Das eigentlich auf dem Programm stehende Piranhafischen interessierte uns sowieso nicht wirklich. Heute wurde unser Kanu zunächst an ein Motorboot gebunden um einen etwas weiter entfernten Bereich "erkunden" zu können. Hier sollte die Chance auf Uakari Affen zu treffen besonders gut sein - und genau das war unser Ziel.
    Allerdings sahen wir zunächst erstmal wieder viele Vögel,

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    ein Faultier, und einige kleine Echsen.

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    Und dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Noch ungefähr eine Stunde von der Lodge entfernt erlebten wir heute einen tropischen Regenguss ungeschützt im Kanu - ja, es heißt nicht umsonst Regenwald - aber es gibt Besseres als vollkommen durchnässt in einem kleinen nassen Boot zu sitzen und irgendwie zu versuchen, dass alle Kameras halbwegs trocken bleiben.
    Dafür war es umso schöner als sich die Wolken verzogen, wärmende Sonnenstrahlen durch das Blätterdach drangen und auch die Tiere wieder aus ihren Verstecken hervor kamen um sich zu trocknen.

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    Die Siesta verbrachten wir in der Hängematte auf unserer Terrasse, von wo aus wir diesmal mit dem Fernglas am anderen "Ufer" ein Faultier mit Jungem beobachten konnten.
    Auch für die zweite Tour wählten wir heute das Kanu.

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    Wir sahen zwar wieder keinen Uakari, konnten aber beobachten wie ein Kapuzineraffe die überall vorkommenden roten Früchte knackte um die darin eventuell zu findende Insekten zu fressen.

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    Außerdem wars natürlich einmal mehr beeindruckend so lautlos durch den unglaublich abwechslungsreichen Wald zu gleiten.

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    Nach dem Abendessen konnten wir schließlich noch eine Fische jagende Fledermaus beobachten.

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    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  16. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 21: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Tja, so schön es vor Ort auch war, so eintönig wird wohl der Reisebericht an dieser Stelle. Unser Ziel war noch immer einen Uakari zu sehen, und die besten Chancen dafür bieten nunmal die Kanutouren. Also wählten wir auch für den heutigen Tag zweimal das kleine Boot. Allerdings bekamen wir einen neuen Guide zugeteilt, welcher anscheinend andere Bereiche des Waldes besser kannte. Wir hielten den ganzen Tag in den Baumkronen gezielt Ausschau nach dem Uakari,

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    und unser Guide quälte sich dafür durch Schilf, dichtes Unterholz und dicke "Teppiche" aus Schwimmpflanzen - leider ohne Erfolg :sad3:. Wir waren zwar zeitweise umringt von Kapuziner-, Totenkopf- oder Brüllaffen, aber der Uakari blieb weiter im Verborgenen.
    Nichts desto trotz gibts jetzt aber einmal mehr eine kleine Auswahl an Tieren, welche wir an dem Tag gesehen haben:

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    (einen lustigen Vogel)

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    (eine Gruppe Soldier-Bats)

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    (seltene Hoatzins)

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    (ein Art Geier ?!)

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    (ein Faultier)

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    (Kaimane)

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    (Sittiche)

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    (Totenkopfäffchen)

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    (eine weitere Tukanart)

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    (Blattschneideameisen)

    Außerdem war heute An-/Abreisetag, d.h. diejenigen, welche nur eine 4-Nächte Tour gebucht hatten, wurden nach Tefe zurück gebracht, und es kamen ein paar neue Touristen für einen nur 3-nächtigen Aufenthalt.
    Ansonsten geschah an diesem Tag nicht mehr viel,was unbedingt erwähnenswert wäre. Aber keine Sorge, ab morgen geht es wieder abwechslungsreicher weiter ... :yes3:
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  17. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    ..jetzt hatte ich solch grosse Vorfreude auf heute:RpS_biggrin::uhoh3::smilewinkgrin3:
    Gruss u. danke nochmals.
    Mari
     
  18. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    "Morgen" war natürlich auf die Reise bezogen :smilewinkgrin3: (außerdem hatte ich einen Tag vergessen, übermorgen war eigentlich gemeint :RpS_biggrin:)
     
  19. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 22: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Am heutigen Morgen gabs mal etwas Abwechslung in unserem Programm. In dieser Gegend des Amazonas kommen beide Arten von Flussdelfinen (pink und grau) vor. Da hier von einem Hausboot aus ein Forschungsprogramm speziell über pinke Flussdelfine durchgeführt wird, weiß man in der Regel auch ungefähr wo die Chancen am besten sind welche etwas besser beobachten zu können. Wir hatten bisher zwar schon einige von der Lodge aus gesehen, aber immer nur beim Vorbeischwimmen und kurzem Luft holen.
    Heute ging es nun mit dem Motorboot 1,5h zu einer Stelle, wo beide Delfinarten häufig Fische jagen. Auf der Fahrt dahin kamen wir an einer kleinen Siedlung und einigen Booten vorbei, so bekamen nochmal ein paar kleine Eindrücke vom hiesigen Leben auf dem Wasser.

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    Als wir an der Stelle zur Delfinbeobachtung angekommen waren, wurde der Bootsmotor ausgeschaltet und wir warteten. Die ersten 10 Minuten passierte erstmal nichts. Und dann ging die "Show" los. Sowohl pinke als auch graue Delfine schwammen und sprangen einzeln und manchmal in Gruppen umher. Vom Jungtier bis zu ziemlich großen Exemplaren konnten wir nun für ungefähr zwei Stunden diese interessanten Tiere aus nächster Nähe beobachten.

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    Dann gings wieder zurück zur Lodge.
    Am Nachmittag stand einmal mehr eine Kanutour und die Suche nach dem Uakari auf dem Programm. Erneut fuhren wir in einen neuen Abschnitt des Waldes,

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    und wieder gab es zahlreiche Vögel, Totenkopf- und Kappuzineraffen. Auch schaffte ich es endlich mal ein Bild von den hiesigen Brüllaffen zu machen,

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    welche man zwar ständig hörte, aber da sie sich vorwiegend ganz oben auf den Bäumen aufhalten, so gut wie nie sah. Nur einen Uakari, den gabs wieder nicht.

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    Nach dem Abendessen nahmen wir noch an einer zweiten Nachttour teil, welche allerdings nicht ganz so ergiebig wie die erste war. Neben einigen Spinnen war das einzige Tier, welches wir sahen, dieser Frosch.

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    Nach der Tour begaben wir uns ein letztes Mal zum Übernachten in unseren Bungalow. Wir hatten zwar noch eine weitere Nacht hier vor uns, aber die sollten wir anderswo verbringen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013
  20. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 24: Uacari Lodge, (Amazonas)

    Heute war der letzte Tag in der Uacari Lodge. Und man mags kaum glauben, wir hatten trotz der eingeschränkten Möglichkeiten hier etwas individuell unternehmen zu können noch immer nicht genug. Irgendwie hatten wir uns schon so richtig an den Amazonas-Rythmus gewöhnt: alles etwas langsamer angehen, täglich eine ausgiebige Siesta halten und den ganzen Tag von Natur pur umgeben zu sein - es gibt Schlimmeres :RpS_biggrin:.
    Nur die Hoffnung auf Uakaris hatten wir mehr oder weniger aufgegeben, zumal auch keiner der anderen Touristen bisher einen gesehen hatte. Nichtsdestotrotz versuchten wir es natürlich dennoch nochmal, und um die Chancen zu erhöhen starteten wir heute unsere erste Kanutour bereits eine halbe Stunde eher. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit. Es war ein kleines bisschen kühl und es nieselte. Da schienen auch die meisten Tiere lieber in ihren Verstecken zu bleiben. Dafür sahen wir hunderte von Reihern, welche sich jeweils in Scharen in die Lüfte erhoben, sobald wir mit dem Boot zu Nahe kamen - wirklich beeindruckend.

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    Im Weiteren passierten wir ausgedehnte Teppiche von Schwimmpflanzen auf welchen anscheinend zahlreiche Insekten ihr Zuhause gefunden hatten,

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    wie auch diese Stabschrecke.

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    Zum Mittag gings natürlich wieder zurück zur Lodge und während der folgenden Siesta entdeckten wir einmal mehr ein Faultier mit Jungem an den Bäumen auf der gegenüberliegenden Seite.

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    Auch die Nachmittagstour starteten wir etwas eher als gewöhnlich. Außerdem rüsteten wir uns mit Gummistiefeln aus, da es heute zum Abschluss für uns eine kombinierte Kanu- und Wandertour werden sollte. So fuhren wir zunächst mit dem Kanu soweit dies möglich war, und als das Wasser zu flach wurde gings zu Fuß weiter. Der Untergrund war hier extrem schlammig und man musste aufpassen, dass in einigen Passagen das Wasser nicht von oben in die Stiefel hinein lief. An Tieren begegneten uns zunächst einige Blattschneideameisen, und dann, wie exotisch :becky:, ein Eichhörnchen und ein Specht.

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    Als es in diese Richtung zu Fuß nicht mehr weiter ging, machten wir wieder kehrt zurück zum Boot. Aber nach einigen Minuten sahen wir plötzlich etwas großes, helles, haariges, weit oben in den Bäumen, sehr schnell wegspringen. Unser Guide teilte uns freudig mit, dass das ein Uakari gewesen war - um genau zu sein eine ganze Gruppe. Nur, wie sollten wir den flinken Tieren hier unten auf dem Boden so schnell folgen :confused3:?? Nun, wir versuchten es einfach, und sauten uns dabei auch ordentlich ein. Aber es hat sich gelohnt. Von Zeit zu Zeit konnten wir tatsächlich Sichtkontakt mit den seltsamen Affen herstellen.

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    Dieses dichte, lange, helle Fell und dazu das fast menschlich wirkende, knallrote Gesicht war irgendwie surreal. Von diesen Affen beobachtet zu werden, machte auf mich einen schwer zu beschreibenden Eindruck, irgendwie war es als "wüsste er Bescheid und stünde irgendwie über den Dingen". (damit ist nicht der Baum gemeint :RpS_biggrin:)

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    Irgendwann wars uns schließlich nicht mehr möglich den Tieren weiter zu folgen und wir machten uns überglücklich wieder auf den Rückweg. Das Paddeln übernahm diesmal ich. Nach dem Erfolgserlebnis hatte sich unser Guide mal etwas Erholung verdient :yes3:.
    Mit dem folgenden Abendessen waren aber die Unternehmungen für diesen Tag noch lange nicht beendet. Zunächst folgte ein ungefähr einstündiger, sehr interessanter Vortrag über das Delfin - Forschungsprojekt.
    Und danach, gegen 22 Uhr, ging es nochmal mit dem Kanu los, und zwar zu unserem heutigen Nachtquartier. Die letzte Nacht im Regenwald verbrachten wir einige Bootsminuten von der Lodge entfernt in einem auf Stelzen stehenden Baumhaus. Bereits die Kanufahrt war durch die unbeschreibliche Geräuschkulisse des nächtlichen Dschungels ein Erlebnis. Am Baumhaus angekommen ging es eine Holztreppe hinauf auf eine Plattform, auf welcher zwei Matrazen für uns und eine Hängematte für unseren Guide bereit standen. Umgeben war das Ganze nur durch eine Wand aus Moskitonetz. Als Badezimmer stand die unterste Stufe der Treppe zur Verfügung :becky:.

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    Wir begaben uns auf unser Nachtlager und Lauschten. Bei diesen spannenden Geräuschen wollte man eigentlich gar nicht einschlafen...
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. November 2013

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