Moin! Ich hatte es ja anderswo schon erwähnt und wurde um Fotos gebeten: Wir waren in Island. Meine Fotos habe ich bislang nur auf dem Computer gesichert (mit Backup!), aber weiter werde ich damit so schnell nicht kommen (Wetter zu gut, Reisen dienstlich und privat). Ich kann aber immer hin schon mal sagen, was wir so geplant und gemacht haben. Wir waren nur 1 Woche unterwegs (Fr abends bis So früh morgens), es war Sommer und (Ende der) Hochsaison und die Gegend, wo wir hinwollten, ist dünn besiedelt und selten(er) besucht, es gibt also auch nicht viele Hotels und Pensionen, die noch halbwegs bezahlbar sind. Deshalb habe ich alle Unterkünfte lange im voraus gebucht, um noch zu einigermaßen ertäglichen Preisen zu kommen, dazu noch 2 Walbeobachtungstouren, 1 Fährüberfahrt und natürlich Flug und Mietwagen. Den Mietwagen habe ich erfreulich günstig bekommen (knapp 300€ für 9 Tage Kleinwagen von Avis), Flüge haben einfach ihren Preis (ab HAM de facto nur Icelandair für 395€ mit und 315€ ohne Gepäck), Fähre und Walbeobachtung sind auch alternativlos, aber die Unterkünfte: In den Westfjorden 3 Nächte für je 145€ und 2 Nächte für je 170€ jeweils im einfachen Doppelzimmer ohne eigenes Bad, aber mit Frühstück. Die Zimmer und Bäder waren sauber, die Betten waren toll, das Frühstück war ok. Und in allen Fällen gab es ein Restaurant vor Ort, wo wir wirklich gut (und teuer) gegessen haben. Und das waren an den Orten, wo wir hinwollten, die jeweils günstigsten (oder einzigen) Unterkünfte. Deutlich günstiger war es in Stykkisholmur (Snæfellsnes) mit 108€ in einer richtig tollen Privatunterkunft) und in Keflavik vor/nach den Flügen (100€ in einer mäßigen Privatunterkunft und 120€ Super-Sonderangebot im 5*-Hotel, wo wir das einzige Mal ein eigenes Bad hatten). Unsere Route: Fr nachmittag Flug HAM-KEF, Mietwagen übernommen, Zimmer in Keflavik Sa "Streckenfahrt" 350km nach Laugarholl bei Holmavik an der Ostküste der Westfjorde, kalt, Regen, viel Wind, unterwegs ein Stop im Outlet von 66° North, Hotel Laugarholl mit toller Küche und eigenem "Laug" (Pool mit heißem Wasser) So Tagesausflug auf Schotterpiste entlang der Strandir-Küste bis zum Krossneslaug und zurück. Anfangs noch Regen und Wind, mit Pudelmütze im Pool, auf dem Rückweg wurde es sonnig und schöner. Unterwegs liegt Djupavik mit Kunststellung in alter Heringsfabrik, Wasserfall mitten im Dorf, Wrack am Strand und nettem Hotel und Cafe. Mo um 13:00 die Walbeobachtung ab Holmavik (die gebuchte um 10:00 wurde gestrichen) mit vielen Sichtungen von Buckelwalen z.T. ganz nah am Schiff, dann weiter zunächst über eine "Heidi" (Hochebene, ca. 400m hoch, wirkt aber wie Hochgebirge) und dann ein Fjord nach dem anderen bis zum Hotel Reykjanes, weit und breit das einzige Gebäude, beeindruckend hässlich und teuer, aber gutes Essen und ein richtig großer und noch wärmerer "Laug". Das Wetter war mittlerweile richtig gut, strahlende Sonne, kein Wind, bis 16°C, es wirkte aber viel wärmer. Di noch mehr Fjorde zunächst bis Isafjörður (die einzige etwas größere Stadt weit und breit), Besuch in Flateyri (da ist nicht viel zu sehen außer dem ältesten Buchladen, süß) und Übernachtung in Þingeyri (wirklich schönes Hotel, etwas günstiger, auch tolles Essen). Mi viel Schotterpiste vorbei an Dynjandi (ein toller Wasserfall) und einem malerischen Wrack am Strand zunächst bis Breiðavik (das Foto der Kirche kennt wohl jeder) und ins dortige Hotel (das teuerste und schlechteste, aber alternativlos) und abends zum Vogelfelsen Latrabjarg, wo aber leider keine Papageitaucher mehr waren. Do bei allerbestem Wetter erstmal ein Abstecher zum Rauðisandur mit hübscher schwarzer Kirche und großartigem Zeltplatz am Strand), dann gemächlich zum Krosslaug (ein Pool mit Blick übers Meer) und zum Hellulaug (mein liebster "Hot Pot", vor 15 Jahren noch nicht ausgeschilderter Geheimtipp, heute umgebaut und vergrößert, aber immer noch schön mit Blick über den Fjord und kaum Besuchern, wir waren fast allein), abends um 19:00 dann mit der Fähre Baldur nach Stykkisholmur, Ankunft 21:30, großartige private Unterkunft, dort noch ein Bier und Brennivin auf dem Balkon mit Blick auf Fjord und Sonnenuntergang. Fr Rundfahrt um die Halbinsel Snæfellsnes, das Wetter wurde schlechter, trotzdem schön. Um 14:00 in Olafsvik zur Walbeobachtung, aber die fiel wegen Motorschaden aus. Sa wieder "Streckenfahrt" über 220km zurück nach Keflavik, wieder Stop bei 66° North und die Fleece-Jacke war noch da. Jetzt haben wir sie. In Keflavik dann das einzige richtige Hotel für 120€ im Super-Sonderangebot. Unser letztes Bargeld haben wir dort in das 4-Gänge-Menü investiert, einfach fantastisch. So ganz früh aufgestanden und früh zum Flughafen, 7:50 pünktlich zurück nach HAM (der gebuchte B737max-Flug um 11:10 war ja leider gestrichen). In Hamburg dann fast ein Hitzschlag bei 30°C. Gruß, Matthias
Moin! Wahrscheinlich hat kaum jemand eine Vorstellung davon, wo all die erwähnten Orte liegen, deshalb habe ich mal in Google Maps versucht, unsere Strecke zu markieren. Und sie sah ungefähr so aus: Zu sehen ist das westliche Ende von Island. Links unten die Halbinsel Reykjanes (eine von vielen mit dem Namen) mit dem Flughafen. Die Halbinsel darüber ist Snæfellsnes (gesprochen halbwegs wie Sneifedlsnes). Ganz oben dann die Westfjorde. Warum da jetzt welche Orte mit Namen stehen, verstehe ich nicht. Aber immerhin: Rechts oben bei "Krossnes" ist der Krossneslaug, südlich davon an der Gabelung ist Holmavik (Walbeobachtung). Von der Gabelung westwärts nach dem ersten weit umfahreren Fjord schon wieder eine Halbinsel Reykjanes mit dem hässlichen teuren Hotel. Latrabjarg ganz links außen ist der Vogelfelsen ohne Papageitaucher, knapp davor ist Breiðavik. Verdeckt von der Anzeige der Entfernung (tatsächlich sind wir 1614km gefahren) ist der Hellulaug und der Fährhafen Brjanslækkur. Die Fähre brachte uns nach Stykkisholmur. Von da aus sind wir untenrum nach Olafsvik gefahren, wo die Walbeobachtung ausgefallen ist, und dann obenrum zurück nach Stykkisholmur. Am letzten Tag dann direkt wieder nach Keflavik (das ist da, wo Reykjanesbær steht). Gruß, Matthias
Mit den Pötten habt Ihr anscheinend nicht so viel Glück dieses Jahr..... Ihr seid mehr als 1500km gefahren? Respekt!! LG Gusti
Genaugenommen bin ich die 1614km gefahren. Das sind ca. 200km pro Tag, was ja nicht nach soooo viel klingt. Aber auf Schotterpisten (auf denen Isländer 90 fahren, ich max. 60) ist das trotzdem anstrengend. Es hilft aber auch nichts, die Westfjorde sind nun mal so weit weg und man fährt da zwangsläufig jeden Fjord aus. Abkürzungen gibt es auch nicht, nur ein paar F- (wie Fell=Berg) Straßen, die wir nicht fahren durften und auch nicht gewollt hätten. Auf asphaltieren Straßen ist aber angenehmes Fahren und es ist einfach buchstäblich kein Verkehr. Das Fahren ist aber auch wieder ein bisschen wie Kino, man fährt fast immer durch großartige Landschaften mit weitem Horizont und großem Himmel. Wir waren regelmäßig zw. 9 und 10 im Bett und haben geschlafen wie die Steine. Und dann waren auch noch die Betten so toll, überall. Und frische Luft und angenehm kühl und weit und breit kein Geräusch, allerbestens. Gruß, Matthias