Letztens habe ich sämtliche über die Jahrzehnte aufgelaufenen Festplatten (intern und extern) durchgesehen und alles einigermaßen Relevante geordnet und archiviert. Dabei ist mir aufgefallen im letzten Jahr gar nichts von der Kirschblüte in Japan hochgeladen zu haben. Reisezeitraum war März-April, der kälteste Frühling seit vielen Jahren inklusive Schnee auf den Blüten und einer ordentlichen Erkältung. Mit ANA vom Franz Josef Strauß zum Haneda. Mein Hotelzimmer war noch nicht bezugsfertig. Das Washington Hotel in Shin-Osaka ist OK, allerdings schon etwas abgenutzt da in den 90ern entstanden. Im Zuge der massenhaften Hotelneubauten der letzten Zeit wurden die Preise allerdings günstiger, die Zimmer sind größer als in den modernen Schuhkartons, zusammen mit der Lage eine gute Option. Sie sehen den Polder des Yodo-Flusses mit Blick auf Osaka. Der Schloßpark von Ako, südlich von Himeji am Inlandsmeer. Die Blüten waren hier schon etwas später dran als üblich, die Magnolien hielten tapfer die Stellung. Ako ist als Geburtsort der Geschichte der 47 Rônin sehr bekannt. Es war Wahlkampf für die Kommunalwahl. Sie sehen das Rotlichtviertel von Kobe, die Kirschblütenstraße von Fukuhara. Die Bäume waren hier leider noch hintendran. Im Zug auf dem Weg nach Kochi, Shikoku. Hier sind die Bäume schon im kommen, allerdings noch nicht in voller Blüte. Die Burg von Kochi. Der Schlosspark drumherum hat nicht besonders viele Kirschbäume, trotzdem war recht viel los. Ein paar Blüten am Strand von Katsurahama, südlich von Kochi. Der Strand ist angeblich sehr ramontisch, in Wirklichkeit aber so zubetoniert und mit hässlichen Souvenirläden versehen wie überall anders auch.
Schön, mal wieder was vom "Japan-Spezi" Von der Kirschblüte 2020 kann ich dann vielleicht auch was beitragen, denn zumindest den Rest werden wir vielleicht noch erwischen, wenn wir Anfang April wieder in Japan sein werden. Wird jetzt tatsächlich auch schon unser 3. Mal! Geplant ist die Route Nagoya - Tokyo - Fujikawaguchiko - Nara (Kobe) - Nagoya. LG Gusti
Am besten ab und zu auf https://www.japan-guide.com/sakura/ schielen. Zur Not müsst ihr einen Schlenker nach Norden über Nagano oder Matsumoto machen, sollte aber drin sein. An der östlichen Südspitze Shikokus, dem Kap Muroto. Am Hotsumisaki-Tempel, Nr. 24 von 88 auf dem Shikoku-Pilgerweg. Genau zu diesem Zeitpunkt gab der Kabinettssekretär Suga den Äranamen für die Amtszeit des nächsten Kaisers bekannt: Reiwa. Die Südküste Shikokus. Der nächste Tempel war ca. 7 km entfernt, der Bus am Fuß der Straße fuhr in einer guten Stunde, also entspannt in Richtung Tempel losgelaufen. Dort waren die Blüten auch erst am Austreiben. Der Shinshô-Tempel selbst ist einer der kleineren, zudem lief ich in zwei Busse voller Pilger.
Im Zug den Fluss Shimanto entlang von Kochi nach Iyo-Ozu. Das sind ca. 180 km, dauert über fünf Stunden, ein ganz schönes Gegurke. Am Bahnhof Ekawasaki gibt's eine halbe Stunde Aufenthalt. Planmäßiges Warten auf den Gegenzug. Der Zug war trotzdem nicht leer, bestand aber größtenteils aus Touristen auf dem Weg nach Matsuyama.
Die Burg von Iyo-Ôzu (gelegen zwischen Matsuyama und Uwajima) wurde um 2000 herum in originalgetreuer Bauweise wiedererrichtet. Der Park war fast leer (da Werktag). Im Flussbett war man mit Befestigungs- und Begradigungsarbeiten beschäftigt. Sehr ramontisch, wunderbare Kirschblüten und im Hintergrund zwei laute Bagger sowie eine muntere Rüttelplatte. Die Kirschbäume hier waren in voller Blüte. An Wochenenden quellen solche Parks zur Kirschblütenzeit ja immer über mit Besuchern. Mit einer vernünftigen Kamera hätte man da bestimmt was tolles draus machen können. So einen Kirschbaum hätte ich auch gern vor dem Haus.
Der Shuku-Fluss in Nishinomiya liegt mittig zwischen Osaka und Kobe in der Stadt Nishinomiya. Die Kirschblüten waren hier noch nicht in voller Blüte. Es gibt am Fluss einen schön betonierten Park. Naja. Muss man nicht unbedingt gesehen haben, Nishinomiya hat sonst aber keine bekannten Kirschblüten-Schauplätze. Die Burg von Iga-Ueno in der Präfektur Mie ist ein Nachbau aus Beton. Iga ist als Heimat der Ninjas bekannt, es gibt da auch eine Showbühne und ein "Museum"; ist aber recht kitschig. Auf dem Weg zum Hase-Tempel. In den Tiefen des Forums müsste schon ein Bericht vom Hase-Tempel in Sakurai bei Nara herumoxidieren. Die 1000 Yen für den Buddhabesuch hab' ich mir dieses Mal gespart. Eine Woche später wäre optimal gewesen.
Am Kôkawa-Tempel südlich von Osaka in der Präfektur Wakayama. Am Grandfront, direkt am Hauptbahnhof Osaka. Nachts in Osaka-Namba. Das ist mittlerweile zu einer Art Disneyland für chinesische Touristen geworden, lange Schlangen an allen Restaurants bei denen ich bezweifeln würde dass die dort gebotene Qualität wirklich die Schlange rechtfertigt.
In der Präfektur Gifu gibt es einen 1500 Jahre alten Kirschbaum, genannt "Usuzumi-Sakura". Dafür muss man von Ogaki (40 Minuten von Nagoya) aus noch eine Stunde mit der Bummelbahn nach Norden gurken. Die war vollgestopft bis obenhin. Der Platz um den Baum war allerdings nicht überfüllt, die Leute verteilten sich recht gut. Das Motiv Kirschblüten & schneebedeckte Berge dahinter wäre wieder ein Fall für eine vernünftige Kamera gewesen. Auf dem Rückweg zum Bahnhof. Und hier der Fuji mit Kirschblüten!
Kurz vor dem Bahnhof Shinagawa in Tokio. Nanu? Alles graubraun? Auf Hokkaido war gerade erst der Schnee weggetaut. Hier der Komagatake nördlich von Hakodate. Der Bahnhofsvorplatz von Fukushima. Der Bahnhofsvorplatz von Fukushima mit Schnee. Super Kirschblüten mit Schnee. An der Senzan-Bahn zwischen Sendai und Yamagata. Downtown Yamagata. Kirschblüten vor dem Hauptpostamt von Fukushima. Da habe ich mir dann noch eine saftige Erkältung mit Fieber eingefangen.
Wer möchte auch ein paar feine Baby-Jakobsmuscheln? In Sakamoto am Biwa-See. Da waren die Kirschblüten schon am herunterfallen. Und das ist das letzte Bild, am Bahnhof von Oyama in der Präfektur Tochigi. Die Kirschblüte ist schön, allerdings ist mir die Herbstlaubfärbung lieber, knallrote Bäume gibt's bei uns in Deutschland halt nicht so oft. Vor allem in der Konzentration war's mir mit den Kirschen dieses mal zu viel, würde ich nicht mehr machen.
Danke für die Bilder! Ich wollte ja auch immer schon mal zur Kirschblüte nach Japan.. irgendwie dachte ich mir aber nur bei 2-3 Bildern "Oh wie schön, das würde ich mir auch ansehen", alles andere.. hmm, haut mich jetzt nicht so vom Hocker? Überrascht mich jetzt selbst.
Naja, das sind jetzt alles keine Hanami-Hotspots, die Japaner würden das "Anaba", "Geheimtipp" nennen Für's erste Mal wären besser: Chidorigafuchi (Kaiserpalast Tokio) Hirosaki (Aomori) Kitakami (Iwate) Kakunodate (Akita) Yoshino (Nara) Und viele andere. Gegen Menschen darf man allerdings nichts haben, man wird da zertreten und findet oft keinen Platz mehr um die traditionelle blaue Plastikplane auszubreiten.
Nun - so ist Japan. Sehr oft spröde, funktional, mitunter grau. Und dann, manchmal im kleinen oder nur ein wenig um die Ecke, von unglaublicher Schönheit und Harmonie. Ich finde, daß Kitakinki's Bilder das alles ungeschönt sehr gut treffen, ich fühlte mich direkt mittendrin Natürlich - man kann auch wunderschöne Kirschblütenbilder machen und alles ein bisschen ästhetisch arrangieren - aber das ist eben nur die fotografische Seite der Medaille. Aber auch die nüchternen Straßenansichten spiegeln dieses Land. Ich freue mich jedenfalls wie Bolle, in 6 Wochen wieder dort zu sein und bedanke mich für die Einstimmung! LG Gusti
Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich das auch gedacht. Es sind aber vielleicht einfach Fotos von dem, was man sieht, wenn man eben nicht "schöne Postkartenmotive" zu fotografieren versucht. Gusti, Du oder ich hätten es wohl anders fotografiert und mehr Postkartenidylle gezeigt. Aber den Zahn will ich dann doch mal ziehen: Für "schneebedeckten Berg und Kirschblüte" braucht man keine bessere Kamera, selbst ein Handy würde es tun (das dann allerdings vollautomatisch ohne Eingriffsmöglichkeit, aber das führt jetzt zu weit). Gruß, Matthias
Habe nun beide Japan Berichte mit Interesse gelesen. Der Grund ist, dass wir gerade überlegen, die geplante Rundreise auf Japan zu beschränken. Ist ja auch fraglich ob China 2022 schon ausländische Touristen ins Land lassen will? Reisezeit wäre Mai 2022 (Kirschblüte), rund 3 Wochen und alles mit den Bahnen. Mir schwebt da gerade eine Tour von Nagasaki bis Wakkanai vor. Mit etlichen 1-2 Tage Stopovers wie Osaka, Hiroshima, Sapporo, ... Für Kyoto 3 Tage, Tokyo 4 Tage und 3 Tage für die Region Fuji. Spannend wird sein, welche Flugverbindungen 2022 wieder möglich sein werden und vor allem zu welchen Preisen? Derzeit scheinen mir Flüge mit JAL geeignet zu sein. Ab Wien via Paris und zurück via London um rund 850 Euro. LH-Group wäre zwar etwas günstiger, aber 78 cm Sitzabstand tue ich mir nicht mehr an. Auch wenn der direkte Flug mit Austrian eine kürzere Flugzeit wäre. Gerade mal unseren geplanten Flug von September 2020 mit Air China von Wien-Peking-Hongkong und retour Tokyo-Peking-Wien gecheckt. Der hätte uns damals rund 630 Euro gekostet. Derzeit kostet Wien-Peking-Wien über 2000 Euro und Peking nach Tokyo wird um 1600 Euro angeboten. Man hat derzeit sichtlich kein Interesse an Touristen
Im Mai ist halt nicht mehr viel mit Kirschblüte. Das Bild ist zwar in der Mondsprache, sollte aber auch so verständlich sein. Die jetzt aktuelle Vorhersage der Blütenöffnung (volle Blüte eine Woche später) verheißt im Mai nur noch in Nord- und Osthokkaido Sakura. In Tokio und Osaka gibt's da schon die ersten heißen Tage, es geht langsam in Richtung Regenzeit. Für die volle Dosis wäre Mitte bis Ende März besser. Olympia 2021 wird auch ohne Touristen aus dem Ausland stattfinden, aus Angst vor dem Koroner. Aus dem olympischen Dorf in Harumi an der zentralen Müllverbrennungsanlage wird dann wohl ein neues Dejima, lauter ausländische Sportler und keiner darf raus. Was passiert mit den Trainern und Funktionären? Den zu den Spielen aus der Diaspora einreisenden Japanern? Das geht so oder so in die Hose. Absurderweise waren zum eigentlich geplanten Termin im letzten Jahr sogar ganz erträgliche Temperaturen. Dieses Jahr gibt's dann eine Hitzewelle
Danke, dann werde ich von einem früheren Termin ausgehen. Wobei man dann wahrscheinlich noch mit Schnee in der Fuji-Region und Sapporo rechnen muss. Wichtig ist nur, dass die Olympiade nicht auf 2022 verschoben wird. Aber Bach hat das gestern klargestellt. Die Olympiade findet heuer statt, wie auch immer? Vielleicht auch nur virtuell
Der Schnee sollte da eigentlich schon weg sein, außer auf den Bergen. Ist halt alles noch graubraun, der Frühling kommt auf Hokkaido erst so ab Mitte April raus. Bin momentan auch optimistisch dass 2022 wieder Japanreisen möglich sind. In Fukuoka wurde gestern offiziell der Beginn der Kirschblüte verkündet, elf Tage früher als im Jahresdurchschnitt. Die Verkündung erfolgt sobald am Baum der örtlichen Wetterwarte eine komplett geöffnete Blüte entdeckt wird.
