Klatschen nach der Landung

Und das verstehe ich weiterhin nicht! Nach welchem/wessen Verhaltenscodex gehört sich das nicht? Hast Du mal eine Busrundfahrt mitgemacht? Am Ende klatschen alle für den Fahrer. Ist das was anderes? Am Ende eines Vortrags bei einem Kongress wird geklatscht, am Ende jedes Stücks bei einem Konzert. Ich hab auch schon erlebt, dass sich in einem Restaurant abends der Koch zeigt und alle klatschen. Gehört sich das auch alles nicht?

Von denen habe ich nicht geredet, obwohl ich mich über die auch schon lange nicht mehr aufrege. Ich meinte Toleranz und Offenheit gegenüber den besuchten Ländern, Menschen, Kulturen. Wenn man die hat, und die muss man als "Weltenbummler" haben, dann sollte man über klatschende Flugpassagiere allenfalls milde lächeln können. Die beleidigen niemanden, die tun niemand weh. Lass sie doch einfach sich freuen!


Gruß, Matthias

 

Jeder hat es schon mal erlebt: nach der Landung brechen die Flugpassagiere in Beifallsstürme aus. Es wird geklatscht, teilweise gejohlt. Möglicherweise sind alle froh, wieder heil auf der Erde zu sein. Man weiß nicht so ganz genau, wo das eigentlich herkommt. Viele halten das Klatschen für eine freundliche Geste. Aber Umfragen unter Piloten und Flugbegleitern haben eines ans Licht gebracht: keiner will das Geklatsche haben. Möglicherweise gerade weil der Eindruck entsteht, man sei froh heil gelandet zu sein. Denn das drückt dann eindeutig ein Misstrauen gegen die Crew aus*. Von daher kann man jedem Gast nur eines raten: lassen Sie das Klatschen nach der Landung.
Benimmregeln-Reise.de: Reise-Knigge. Benimmregeln für die Flugreise, Sitten und Bräuchen.
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Der Vergleich hinkt. Wird mir doch bei einem Konzert eine gewisse künstlerische Unterhaltung, Darbietung geboten. Bei einen Flug sehe ich das anders.

*Vielleicht wird aber in Wirklichkeit gar nur der liebe Gott beklatscht (?)

Auf meinen Flügen kommt das aber eh weniger vor. Ich bedanke mich bei der Crew, Flugbegleitung, wenn der Service ok war.

Ausnahme:
In Ausnahmefällen würde ich klatschen. Z. B. dem Piloten, sollte er mich nicht unversehrt ans Ziel bringen bekommt er eine geklatscht.

LG
FanBear

 

Soll er auch. Aber selbst wenn da irgendwelche Reise-Knigges meinen, es gehöre sich nicht, ist das ein Grund diese Leute als lächerlich darzustellen und das hier lang und breit auszuwalzen? Findet Ihr Leute auch lächerlich, die beim Essen nicht richtig mit Messer und Gabel umgehen oder die linke Hand an die falsche Stelle legen? Das "gehört" sich nämlich auch mal so und mal anders:

Aber ich fürchte, dieses "ungehörige" fällt den meisten gar nicht auf, wenn ich mich so in Restaurants umgucke.


Gruß, Matthias

 

Du hast nach einem Verhaltenscodex gefragt, und den hat FanBear dir geliefert (danke dafür).
Wenn sich jemand im Restaurant nicht zu benehmen weiß, stört mich das manchmal schon! Und so geht es ja anscheinend auch der Crew im Flugzeug.

 

Das war aber nicht das Thema, und dieses Thema ist ein mehr als schwieriges. Die Leute, die wie Elefanten im Porzelanladen rumlaufen kennen alle. Die Frage wann etwas sagen ist nicht einfach. Ich mach es situationsabhängig. Wenn ich merke, dass die Locals in einer Art reagieren - mal wieder ein Bekloppter, was solls, sehe ich keinen Grund da etwas zu sagen. Ich habe es auch schon ein paar Mal erlebt, dass so ein Tourist DAS Fotomotiv wurde, und zwar von anderen Touristen. Hat auch ohne etwas zu sagen eine unglaubliche Entspannung bewirkt. Gemeinsames Grinsen kann sehr Völker verständigend sein. Und ja, manchmal mach ich auch meinen Mund auf, aber meistens dann, wenn ich direkt angesprochen werde (so zur Verbrüderung, die dann natürlich nicht stattfindet) oder wenn tatsächlich jemand alle normalen Regeln durchbricht und Menschen niedermacht. Im Allgemeinen ist das aber nicht notwendig, jedenfalls nicht mehr als hier. Die Länder, in die wir reisen, haben schon genug Touristen aller Arten gesehen und können normalerweise gut damit umgehen. Und ich glaub der Prozentsatz, der alle Westler, egal wie sie sich verhalten, in die gleiche Schublade packen, dürfte in etwa so hoch wie bei uns liegen, wenn es um irgendeine Art von anders sein geht.

So weit off topic.

Die Klatscher haben damit nichts zu tun und schaden niemanden. Ich kann mich nicht mal erinnern wann es mir das letzte Mal passiert ist. Aber warum lässt man sie nicht einfach und sagt MAN macht das nicht mehr? Wer legt die Regeln fest? Warum ist es für harmlose Verhaltensweisen, die Niemanden schaden, notwendig eine Art Gleichschaltung zu fordern? Das zeigt doch eigentlich zu dem zurück, der diese Forderungen stellt. Welches Problem hat er? Das frage zumindest ich mich. Jeder Jeck is anders, ist immer noch ein sehr angenehmes Lebensmotto. Für die Anderen, aber vorallem auch für einen selbst. Weil dann verschwendet man keine Energie sich über Belanglosigkeiten aufzuregen oder in Wichtigtuerei abzutriften.

Gruß Ulli

 

Genau das habe ich gemeint, aber Du hast es besser ausgedrückt.


Gruß, Matthias

 

Ich werde jetzt nochmal OT

Die Unsitte mit dem Reservieren der Liegestühle mit dem Handtuch am frühen Morgen hat sich auch irgendwann "eingeschlichen" und hält sich noch immer - obwohl das wirklich nicht in Ordnung ist. Viele Gäste regen sich stundenlang darüber auf, sagen aber nichts direkt zu den "Missetätern" - so wird sich nie etwas ändern.
Fazit: viele Hotels haben sogar schon Personal abgestellt um die Handtücher wieder einzusammeln und einen Zettel hinzulegen, in dem mitgeteilt wird, dass sich das Hotel entschuldigt dafür, aber es geht so nicht! Warum entschuldigt sich das Hotel?? Die Leute gehören eigentlich bestraft!

Warum liegen in moslemischen Ländern noch immer weibliche Touris oben ohne am Strand?
Warum gehen nach wie vor Leute nur mit der Badehose ins Restaurant?

Gerade Pauschalurlauber sind da sehr "lernungsresistent".

Ich glaube, man sollte da viel mehr Aufklärungsarbeit leisten. Da die Reiseveranstalter dies nicht oder nur wenig tun, sind vielleicht Foren im Internet gar nicht schlecht, um denen etwas Manieren beizubringen.

lg nf

 

Glaubst Du wirklich, dass das Zielpublikum hier in Foren wie diesen liest? Ich sehe da eher schwarz. Und ehrlich gesagt möchte ich mir von einigen, die hier so vehement gegen die Landungsklatscher gewettert haben, gar keine Manieren beibringen lassen, ganz im Gegenteil. Ich würde denen eher etwas mehr Gelassenheit gönnen, und das ist auch eine Sache von "Manieren" und schlussendlich sogar Respekt gegenüber seinen Mitmenschen, Sitznachbarn, Mitreisenden.


Gruß, Matthias

 

Wirklich hochgeschätzter Matthias,

Du predigst hier derzeit an allen Stellen Gelassenheit und Toleranz, aber warum gehst Du das Thema nicht auch mal etwas gelassener an. Ist es das wirklich wert, sich so darüber aufzuregen, nur weil ein paar Leute, mal Ihre Meinung gesagt haben, ohne andere dabei persönlich zu beleidigen. Ich meine nicht!

VG
Taunusianer

 

Von "aufregen" oder gar "predigen" bin ich meilenweit entfernt, keine Sorge. Ich drücke mich nur ganz gern klar, eindeutig und unmissverständlich aus, mehr nicht. Aber wie ich oben schon gesagt habe, eine "Meinung" kann ich darin bei vielen nicht erkennen, allenfalls eine auf Stammtischniveau. Ist jetzt aber auch egal.


Gruß, Matthias

 

von mir aus könnte man das Thema hier beenden..am Schluss endet es doch nur in Streit und keiner wird sehr wahrscheinlich seine Meinung zu diesem Stammtischthema ändern..lasst uns doch über wichtigere Dinge im Leben diskutieren..z.B. das Reisen.
Nix für Ungut.
LG Mari

 

Nichts anderes hatte ich erwartet. Dabei wird es hier doch erst richtig interessant. Aber auch fordernd und anstrengend.

Gute Nacht, Matthias

 

...na ja, mich fordern normalerweise ein paar andere Dinge im Leben, wie über klatschende Passagiere zu lange nachzudenken - betrifft's mich? nein, ich fliege mit keinen Charterairlines- meine Meinung über die Klatscher hab ich gesagt und die werde ich auch nicht ändern..was an dieser Diskussion deshalb noch interessant sein soll, verstehe ich nach all den Beiträgen nicht (wirklich)..irgendwie wurde alles von vorne bis hinten und von unten nach obern schon durchgekaut.

LG Mari

 

Schon putzig, welche Banalitäten das Zeug zum Aufreger des Sommerlochs haben. Und das eigentlich grundlos, denn wir sind ja tolerant. Toleranz bedeutet aber keinesfalls, dass man alles, was man toleriert, deswegen auch gut finden muss. Die Bezeichnung für dieses schöne Ideal kommt vom lateinischen Wort "tolerare", das man mit "zulassen", "ertragen", "dulden" oder auch "aushalten" übersetzen kann. Toleranz ist also weiter nichts als der Verzicht auf Gegenmaßnahmen - man erduldet Verhaltensweisen, die man als unpassend empfindet um des lieben gesellschaftlichen Friedens Willen. Denn zu dem besteht ein gesellschaftlicher Konsens, der ihm die höchste Priorität einräumt.

Genauso halte ich es auch mit den Flugzeugklatschern. Ich finde ihr Verhalten zwar unpassend, nervig und höchst infantil, toleriere (soll heißen: "ertrage" und "erdulde") es aber, ohne Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Tatsächlich habe ich noch nie so einen Klatschkasper gehauen oder auch nur "Du Hinterwäldler Du!" zu ihm gesagt. Das wäre erstens überzogen und zweitens dem Bordfrieden nicht förderlich. Und an dem liegt mir mindestens so viel wie dem Käptn (Fundamentalkritiker dürfen jetzt gerne "Amtsanmaßung!" rufen ). Völliges Ignorieren oder wenigstens ein hämisches Grinsen reichen als Distanzierungsgeste völlig aus. Tolerant bin ich damit auch gewesen und die Reise kann ganz entspannt und in einer rundum gelassenen Grundstimmung beginnen.

Toleranz bedeutet einfach, nervende Zeitgenossen gewähren zu lassen, solange sie sich innerhalb des von Gesetzen und kulturellen Tabus definierten Rahmens bewegen. Mit dem Einordnen in möglicherweise wenig schmeichelhafte Schubladen (der Taunusianer nannte es Kategorisieren) kollidiert das gesellschaftliche Toleranzgebot aber keinesfalls. Die Gedanken sind frei und die daraus gebildeten Meinungen ebenfalls. Auch wenn in westlichen Kulturen die Meinungsfreiheit hochgehalten wird, ist es nicht immer zweckmäßig, diese am unpassenden Ort zur unpassenden Zeit zu äußern - Stichwort "sozialer Frieden". Wenn ich aber auf quasi neutralem Boden (z.B. in diesem Forum) explizit nach meiner Meinung gefragt werde (und die Eröffnung dieses Threads habe ich so interpretiert), dann bringe ich sie auch unverblümt zum Ausdruck. Selbst auf die Gefahr hin, dass ein paar empfindsame Seelchen Kollateralschäden hinnehmen müssen. Bin schließlich kein Gutmensch mit globalem Kuschelzwang ...

Ach ja: Wie wird eigentlich definiert, ob eine Meinung in die Kategorie "Stammtisch" fällt oder nicht? Spielt evtl. die Ferne zu anderen Tischen (wie etwa der Müslieinnahmeplattform in der alternaiven Wohnküche) eine Rolle?

Mit freundlichen und toleranten Grüßen
Tom Yam

 

Definiert? gar nicht! Empfunden? Denk drüber nach! Nach Deinem größtenteils sehr guten und reflektierten Beitrag ist dieser letzte Satz ein Tritt in die Kniekehle und wird dann dort auch so empfunden. Und glaub mir, ich lebe meilenweit entfernt von Müsli und Wohnküchen, aber auch von Stammtischen.


Sláinte, Matthias

 

@ Tom Yam: das war einer der besten Beiträge, die ich je in einem Forum gelesen habe. Ich glaube, du hast damit Alles gesagt, was darüber gesagt werden soll.


lg nf

 

das seh ich auch so.

Das heisst dann aber, zumindest für mich, dass man Leute in Foren nicht lächerlich macht und über sie herzieht.

Mein Empfinden von einigen Beiträgen. Im direkten Kontakt die Klappe halten, aber dann in Foren ablästern. Ist ja schön anonym. Das find ich einfach daneben. Toleranz heisst nicht im direkten Kontakt die Klappe halten und dann vom Leder ziehen. Genau das ist Stammtisch (für mich -und sorry ich mag kein Müsli).

Ja, aber warum muss man Leute, die niemanden schaden, nicht gegen Tabus verstossen, öffentlich lächerlich machen und diskreditieren. Das führt den Begriff der Toleranz ad absurdum. Habe ihn zwar im direkten Kontakt gewähren lassen, ein abfälliger Blick reicht ja, aber in Foren kann man sich dann austoben und vom Leder ziehen.

Ich bin auch weit davon entfernt ein Gutmensch zu sein, nur sehe ich eines anders. Die Sachen, die ich nicht für nötig halte direkt mit Menschen zu klären, 'sozialer Frieden' hin oder her, sind sicher auch nichts über das ich mich sonst irgendwo aufregen muss - vorallem nicht öffentlich und mit Plattidüden. Die gehen mir schlicht am A.. vorbei.

Und noch eines mit Sommerloch hat es für mich nichts zu tun. Sondern mehr damit welcher Mainstream im Forum herrscht. Und wie sich manchmal dieser Mainstream gegenseitig hochschaukelt.

Und eines möchte ich auch noch sagen. Ich habe vor den Leuten, die sich hier trotz aller Ironie und Abwertung zum Klatschen bekannt haben, wirklich Respekt. Sie haben es ohne Angriffe getan und ihre Beweggründe dargestellt. Ich werde zwar zukünftig auch nicht klatschen, aber diese Leute wollten mich nicht bekehren und mir sagen was richtig und falsch ist.

All die anderen Punkte, wie benimmt sich wer in fremden Kulturen daneben, hat mit dem Thema nichts zu tun und sollte auch nicht immer hier vermengt werden. Kommt mir irgendwie als Rechtfertigung vor, warum man so auf die Frage nach Klatschern reagiert hat. Aber alles in ein eine große Schüssel rühren hilft halt Themen bezogen nicht wirklich weiter.

Gruß Ulli

 

Ist sicher keine Rechtfertigung, darum steht auch OT = Off Topic = hat nichts mit dem Thema zu tun! dabei.

Es muss sich ja nicht jeder an den Knigge wortwörtlich halten, aber ein paar allgemein landestypische Regeln sollten doch eingehalten werden. Viele informieren sich ja auch (gerade in Reiseforen) und benehmen sich danach.

Den Abschnitt "wie verhalte ich mich im Flugzeug" haben die meisten allerdings nicht gelesen. Das Klatschen am Ende des Fluges ist ja nur ein lästiger Punkt. Mich stören da andere Sachen auch viel mehr (Knie des Hintermannes(Kindes) in der Rückenlehne, usw.).

lg nf

 

Ich halte zwar auch nichts vom Klatschen nach der Landung, aber da hätte ich auch mitgeklatscht:
[video=youtube;shl7ORqbkOw]http://www.youtube.com/watch?v=shl7ORqbkOw[/video]