Hier sind ein paar Eindrücke unseres Wochenendtrips nach Bukarest bzw. Siebenbürgen. Um ehrlich zu sein war uns zuvor nicht so recht klar, was wir in Rumänien zu erwarten haben. Es herrschen ja doch so einige Vorurteile, was dieses Land angeht. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir waren äußerst positiv überrascht. Wir landeten 0:40 Uhr morgens in Bukarest, übernahmen noch schnell unseren Mietwagen und fuhren nur noch 1km bis zum gebuchten Flughafenhotel RIN Express (40,-EUR, modern eingerichtet und sauber). ----- Das Einzige was bis dahin nicht so ganz funktionierte, war die Flugverbindung. Unser Flug von Dresden nach München hatte 45min Verspätung und so hatten wir in MUC nach der Landung nur noch 25min inkl. Bustransfer zum Gate und Passkontrolle bis zum Start des Weiterflugs. Hat aber gerade noch gereicht. ----- Am nächsten Morgen gings ca. 180km nach Bran, in die Südkarpaten (Transylvanien, Siebenbürgen - wie auch immer) Die Straßen waren größtenteils sehr gut. Auf Abschnitte an denen sich Schlagloch an Schlagloch reiht, musste man dennoch immer gefasst sein - aber es war halb so wild. Auch langsam fahrende Gefährte waren allgegenwärtig. Besonders im Dunkeln ist hier Vorsicht geboten. Auch Kühe und Pferde nutzen unbeleuchtet die Straßen. An Baustellenampeln strömten Verkäufer mit Walderdbeeren und Himbeeren zu den Autos - das erinnerte uns ja schon fast an Afrika Die kleinen Dörfer am Rand waren meist ärmlich, aber nicht sonderlich heruntergekommen. Wir hatten anderes vermutet. Einen Stop machten wir im hübsch gelegenen Ort Busteni, Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen (zu denen uns die Zeit fehlte). Auch einige Aussichtspunkte waren einen Halt wert. Für die nächsten zwei Nächte quartierten wir uns in Bran ein. Ein findiger Geschäftsmann kam auf die Idee das hiesige Schloss mit Graf Dracula in Verbindung zu bringen. Somit zieht es nun zahlreiche Touristen hierher. Hier ein paar Bilder vom Ort und Schloss. Unser Hotelzimmer sollte unbedingt Erwähnung finden. Über 100m², Kamin, Jacuzzi und Blick vom Balkon auf das Schloss von Bran gibts hier für 49,- Euro, Frühstück für zwei inklusive. Sowieso ist alles in Rumänien (noch) günstig, egal ob Parkplatz, Eintritt oder Restaurant.
Von Bran aus unternahmen wir verschiedene Ausflüge. Unter anderem zur Burg Rasnov, welche sich schön auf einem Hügel über der Hochebene erhebt. Oder zur Wehrkirche in Pejmer. Hier ist eine Kirche von einer bis zu vier Meter dicken Mauer umgeben. Man kann den kompletten Wehrgang in der Mauer ablaufen. Andere Touristen waren auch hier rar, so war das mittelalterliche Gemäuer gleich noch eindrucksvoller. Etwas mehr Zeit widmeten wir der (zumindest im Zentrum) umfassend restaurierten Stadt Brasov. Hier sind vor allem der Marktplatz die schwarze Kirche (so heißt die), einige Gassen der Altstadt und die gut erhaltene Stadtmauer sehenswert. Auch die Seilbahnfahrt auf die Zinne (den Hausberg der Stadt) lohnt sich. Neben schönen Orten gibts in den Karpaten natürlich auch Tiere zu sehen. Wir hatten an den nur zwei Tagen immerhin eine interessante Echse, mehrere Störchennester und als Höhepunkt Braunbären. Letztere konnten wir im Rahmen einer begleiteten Tour von einem Versteck im Wald bei Zarnesti beobachten.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts fuhren wir noch für einen Nachmittag nach Bukarest. Sehr viel hat die Stadt unserer Meinung nach allerdings nicht zu bieten. Wir hatten aber auch 70% unserer Zeit in Bukarest starken Regen. Sowas beeindrächtigt den Gesamteindruck doch etwas negativ. Hier zunächst ein paar Bilder nicht näher benannter Punkte in der Stadt. Sehenswert sind aber auf jeden Fall der Parlamentspalast (nach dem Pentagon das flächenmäßig größte Gebäude der Erde, 450000m²), der Universitätsplatz, der Revolutionsplatz, einige Gassen mit unzähligen Kneipen sowie die Galerie im alten Händlerviertel und die Stavropoleos Kirche. Für ein langes Wochenende war das ein sehr vielseitiger und durchaus weiter zu empfehlender Trip.
Danke für die Eindrücke aus einer bei uns eher noch unbekannten Gegend. Irgendwann muss ich meinen Blick bei Zielen für verlängerte Wochenenden auch mal gen Osten richten.
Scheint ein spannendes und vor allem durchaus sehenswertes Ziel zu sein! Danke für Deinen Bericht & die schönen Eindrücke. Wie verständigt man sich dort? Wird in Siebenbürgen noch ein bisschen deutsch geredet? Schätze, jüngere Menschen werden auch englisch können - oder hast Du Dein Schul-Russisch rauskramen müssen ? VG Gusti
Hi Danke für diesen wundervollen Bericht über Rumänien, eines meiner Lieblingsländer. Ich habe dort zwischen 1994 und 2005 oft gearbeitet und habe leider nie dort Urlaub gemacht. Aber ich liebe Rumänien seitdem, es ist so anders als in den Köpfen der meisten Menschen, ein richtiges Abenteuerland mit unglaublicher Natur und tollen Menschen. Deine Fotos von der Bärenfamilie sind toll, ein Glückstreffer....für mich ein bisher verkanntes Reiseland in Europa... lg paulinchen
Sehr schöne Bilder. Nach Rumänien will ich auch unbedingt noch mal, aber derzeit hat Asien noch Vorfahrt. ;-)
Ob Mietwagenschalter, im Hotel oder beim Bärenwatching, es gab immer jemanden der sehr gut Englisch sprach. Das waren meist, wie schon vermutet, die jüngeren Personen. Bei der älteren Generation sieht das natürlich anders aus - eine Verständigung klappt aber irgendwie dennoch. Deutsch haben wir in den drei Tagen niemanden sprechen hören. In Brasov gibts aber z.B. noch eine deutsche Schule, auch an einigen Geschäften war deutsche Werbung zu sehen. Ob Deutsch als Sprache in Siebenbürgen aber wirklich noch "lebt" kann ich nicht sagen. P.S. Ich hatte leider kein Schul-Russisch mehr, was ich im Nachhinein schade finde, damals war ich heilfroh. Ja, und es gäbe noch soviel mehr zu sehen: die Karpaten allein sind schon riesig, die Schwarzmeerküste, das Donaudelta, die Moldau-Klöster, ... Kann ich nur empfehlen. Wir hatten bisher nur positive Erfahrungen ( z.B. Kiew, Krakau, Moskau, Riga, Budapest )
Sehr schöne Bilder, Karpaten würde ich auch mal gerne, sieht fast so aus wie bei mir daheim (allerdings gibts hier keine Bären ) Ich war vor 2 Jahren auch in Rumänien, allerdings in einer eher unschönen Gegend in der Walachei und auch nicht zum Urlaub machen. Die Dörfer dort sind leider sehr sehr ärmlich Ganz schlimm wie die Leute da leben. Aber sehr herzlich, gastfreundlich und lebensfroh! Die meisten Straßen sind unter aller Sau und nachts nicht zu empfehlen... Anfang September gehts wieder für ne Woche hin im Rahmen eines Hilfsprojekt. Wir bräuchten auch noch ein paar Spenden... www.benefit-joy.de
Das Hotelzimmer sieht wirklich toll aus für 49€!! Da würdest weiter im Norden bei uns sicher 200 zahlen
Rumänien war bei deutschen Urlaubern s hon einmal recht beliebt, vorallen die Schwarzmeerküste. Ich war mir meinen Eltern vor 42 Jahren das erste Mal dort und wir sind damals noch mit einer Propellermaschine geflogen. Wir waren dann noch die acht folgenden Jahre dort, immer in Eforie Nord, welches ca. 15 km südlich von Constanța liegt. Wir haben Ausflüge nach Constanța, Bukarest und das Donaudelta gemacht und hatten damals Freunde dort, wodurch wir an einer rumänischen Hochzeit teilhaben durften. Ich möchte nun 2014 wieder nach Eforie Nord und bin schon sehr gespannt.
Eforie Nord Hallo, Eforie Nord, wird dir wirklich gefallen. Die Gegend, hat sich in den letzten Jahren viel verändert und sieht wieder mal anständig aus. Wenn du magst, könntest du auch Mamaia besuchen, aber ich muss dich warnen, es ist nicht was es einst war. Die Party Szene dort ist in voller Blüte und alles ist doppelt so teuer. Die Strände sind aber zum Verlieben.
Ich bin ganz hin und weg von den Fotos! Landschaftlich echt schön dort und das eine Hotelzimmer mit 100qm und Kamin sowie Jacuzzi für keine 50€ ist ja mal eine Ansage! Wie kamt ihr sprachlich zurecht? Kommt man da mit Englisch gut weiter? PS: Das Rasnov-Schild im Hollywood-Stil hat mich zum Schmunzeln gebracht!
Ja, wir hatten überhaupt keine Probleme mit Englisch weiter zu kommen: Mietwagen, Hotels, Guide bei den Bären - alles problemlos.
Auch in ländlicheren Gegenden kein Problem? Also kann ich Rumänien getrost auf meine Liste setzen Danke für die Antwort und noch viel mehr: Danke für die Fotos.
Naja, Vorsicht mit der Verallgemeinerung unserer Erfahrung eines gerade mal verlängerten Wochenendes in einer doch eher touristisch geprägten Region. Ich denke mal, dass Englischkenntnisse je nach Region und Altersgruppe extrem unterschiedlich vorhanden sind (ist nebenbei bemerkt in D ja eigentlich auch nicht anders ). Aber was solls - mit Händen und Füßen gehts immer weiter.
Tolle Bilder. Es sieht unheimlich gemütlich und freundlich aus. Vielleicht überlege ich mir einen Trip dahin, so lange es noch ein Geheimtipp ist. Danke für den schönen Bericht!
Rumänien ist wirklich ein tolles Reiseland. Ich empfehle ebenfalls das Donaudelta sowie die Moldauklöster. Sehr sehenswert, bzw. einzigartig!