Namibia 11.2. - 27.2.2011

Dieses Thema im Forum "Restliches Afrika Forum" wurde erstellt von Bandanar, 1. März 2011.

  1. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    11. Tag: Okaukuejo - Halali, Game Drives (211km)

    Heute stand der erste Lodgewechsel im Etosha an, von Okaukuejo nach Halali. Wir hatten am Abend zuvor von einem Reisenden, der aus Halali kam, erfahren, dass es dort mehr Tiere zu sehen gäbe. Somit war unser Plan für heute: zeitiges check-out, kurzer Abstecher zum westlich gelegenen Moringa Forest dann zügig in die Umgebung von Halali und dort den Rest des Tages mit Game-Drives verbringen.
    Nach dem check-out warfen wir natürlich erst noch einen Blick ins Tiersichtungsbuch, welches uns den Tag zuvor ja mehr oder weniger auf die Spur der Löwen gebracht hatte. Es gab zwar keine neuen Einträge zu lesen, aber eine Angestellte des Nationalparks bemerkte unser Interesse für das Buch und teilte uns mit, dass nur 3km von der Lodge entfernt, Richtung Airstrip, ein paar Löwen in der Nacht einen Gnu erlegt hätten. Also, nichts wie hin - und drei Minuten später sahen wir die Aussage bestätigt. Da waren tatsächlich vier Löwen mit einem erlegten Gnu, von dem nicht mehr allzuviel übrig war, beschäftigt. Um genauer zu sein, war meistens nur ein Löwe beim fressen, während die anderen, sichtlich vollgefressen faulenzten.

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    In einigen Metern Sicherheitsabstand warteten zahllose Schakale darauf etwas abstauben zu können. Aber so recht wollten ihnen die Löwen die Beute noch nicht überlassen. Nach einer Weile schienen die Löwen dann doch das Interesse an den Fleischresten zu verlieren, und die Schakale hatten eine kurze Chance.

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    Kurz deswegen, weil es sich ein Löwe dann doch anders überlegte. Er brauchte sich nur etwas der Beute nähern, und schon waren die Schakale wieder weg.

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    Zum Abschluss beschloss der Löwe noch, das Rest-Gnu auf die andere Straßenseite zu zerren (dort war es etwas dichter bewachsen, vielleicht mögen das die Schakale nicht?!)

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    Dazu gibts auch ein Video (groß 135MB, mittel 33MB)

    Nachdem wir dem Treiben ungefähr zwei Stunden zugesehen hatten, beschlossen wir den Moringa Forest aus unserem Programm zu streichen und brachen Richtung Halali auf. Anfangs folgten wir der Haptstraße, hier begegneten wir noch einer Straußenfamile,

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    und bogen schließlich südlich in den westlichen Abschnitt des Rhino-Drives ab. Hier war allerdings der Bewuchs derartig dicht, dass man außer ein paar Vögeln kaum ein Tier zu sehen bekam.

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    So erreichten wir Halali ohne weitere Höhepunkte (aber die Löwen waren heute eh nicht mehr zu toppen) Nach dem check-in räumten wir erstmal unser Gepäck in das gebuchte Premier-Bush Chalet (auch Honeymoon-Suite bezeichnet) Der Bungalow war (wohl im Gegensatz zu den kleinen, zellenartigen Standardzimmern in Halali) sehr geräumig, und wir hatten sogar einen eigenen Whirlpool.

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    Wir wollten aber erstmal weiter Tiere sehen, also versuchten wir unser Glück am Halali Wasserloch, wie sollte es aber anders sein, am Wasserloch, da gibts kein Tier - das wurde wieder bestätigt.

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    Im Anschluß fuhren wir noch einige Wege östlich der Lodge ab. Die meisten waren, wahrscheinlich wegen der Niederschläge und damit schlechten Qualität, leider gesperrt. So gab es nicht sehr viel zu sehen, auch waren hier eindeutig noch weniger Tiere unterwegs als bei Okaukuejo (das war also eine Fehlinformation des anderen Reisenden).
    Zumindest lief uns noch ein stattliches Impala über den Weg,

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    ein paar Kudus, die wir bisher noch nicht gesehen hatten,

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    und einige Kuhantilopen - davon gabs auch noch keine zuvor.

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    Auf der Rückfahrt, mit einem Abstecher am Etoschapfannen-Viewpoint

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    haben wir dann fast noch eine Speikobra überfahren, welche sich auf der Straße sonnte.

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    Gegen 18:30Uhr waren wir dann wieder zurück im Camp, wo wir auch hier noch einen Blick ins Tiersichtungsbuch warfen. Darin stand, dass jemand am Morgen ein Rino ein Stückchen südlich der Lodge gesehen hatte. Eine Stunde hatten wir ja noch bis Torschluss, also gings nochmal los. Das war allerdings eine Fehlentscheidung, denn nach ungefähr 15 Minuten begann wahrlich ein Wolkenbruch, wie wir ihn noch nie zuvor erlebt hatten. Dadurch war jede weitere Tiersuche nun sinnlos, die Sichtweite betrug eh nur wenige Meter. Außerdem brauchten wir für den Weg zurück nun deutlich mehr Zeit, aber wir schafften es noch rechtzeitig. Allerdings schien unser Auto den Regen nicht zu mögen, zumindest funktionierte ab diesem Regenguss unser Tacho nicht mehr. Erneut wars gut ein Navi dabei zu haben, so konnten wir wenigstens auch weiter unsere gefahrenen Kilometer messen und kannten unsere Geschwindigkeit.
    Es dauerte nun auch nicht mehr lange, bis es dunkel wurde, also gings schließlich zum Abendessen, dass hier in Halali ala Carte angeboten wird. Zur Wahl standen zwei Sorten Fleisch, Fisch oder als vegetarisches Gericht Nudeln. Es war ganz ok, konnte aber nicht mit Okaukuejo mithalten. Da es aufgehört hatte zu regnen, wollten wir nochmal zum Wasserloch. Der Weg dahin war allerdings derart schlammig, dass wir es dann doch ließen - da wär eh kein Tier gewesen.
     
  2. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    12. Tag: Halali Game-Drives, (285km)

    Ursprünglich hatten wir den gesamten Tag für Game-Drives rund um Halali eingeplant. Außerdem wollten wir auch sofort mit Sonnenaufgang (ca. 6:30) das Tor verlassen und auf Tiersuche gehen. Demzufolge klingelte unser Wecker kurz vor sechs. Mit einer Gefühlsmischung aus Sch... und Juchu hörten wir das es ziemlich stark regnete. Das war ein guter Grund noch eine Stunde länger zu schlafen - damit war aber auch genug. Der Regen hörte auch schon so langsam auf, und gegen acht gings los. Da, wie bereits gesagt, die Wege rund um Halali aber größtenteils gesperrt oder einfach zu dicht bewachsen waren, beschlossen wir, unseren heutigen Game-Drive schon in der Gegend um Namutoni zu machen. Somit fuhren wir zielstrebig Richtung Osten. Die ersten drei Stunden gab es leider außer den üblichen Antilopen, einem Gelbschnabeltoko

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    und einer Schildkröte

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    nichts großartig Erwähnenswertes zu sehen. Auf einem kleinen Rundweg, ungefähr auf halber Strecke Richtung Namutoni, trafen wir auf unser erstes Warzenschwein, was allerdings zu schnell für ein Foto wieder im hohen Gras verschwand. Wir trafen noch einen Game-Driver, der in nicht allzu weiter Entfernung eine halbe Stunde zuvor ein Nashorn gesehen hatte. Also versuchten wir auch unser Glück an beschriebener Stelle - waren aber erfolglos. Wo waren denn die ganzen Tiere? Die Frage beantwortete sich erst in Nähe der Namutoni Lodge. Nun wussten wir, warum es kaum Tiere woanders zu sehen gab - es waren alle hier. Über den gesamten Horizont verteilt, allerdings ziemlich weit entfernt - deswegen habe ich kaum Bilder, waren Zebra-, Gnu- und andere Antilopenherden, durchmischt von Giraffen und Straußen. So hatten wir uns das vorgestellt.

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    Aber eigentlich hofften wir ja, doch mal einen Elefanten zu Gesicht zu bekommen und den gabs auch hier nicht - also gings weiter Richtung Camp. Nach wenigen Metern sahen wir erstmal wieder die Vertreter der Big Five, auf die wir uns bisher am meisten verlassen konnten: Löwen - ein Paar unter einem Baum.

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    Neben einem ziemlich großen Weibchen

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    hatten wir nun also auch endlich das Glück, auf einen männlichen Löwen zu treffen.

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    Nach ungefähr einer halben Stunde, die Löwen hatten sich ins hohe Gestrüpp zurückgezogen, machten wir einen Abstecher zur Namutoni Lodge - auf den ersten Blick die schönste der drei im Etoscha.

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    Hier trafen wir auch noch auf eine Großfamilie Mangusten.

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    Wir befragten noch das Tiersichtungsbuch, aber alle interessanten Eintragungen waren schon älteren Datums, besonders jene, wo Elefanten erwähnt wurden. Wir fragten auch noch ein paar Ranger, bekamen aber zur Antwort, dass es im Moment keine Elefanten zu sehen gäbe, da sich diese alle weit in die Etoschapfanne zurückgezogen hätten. Wenn wir großes Glück hätten, könnten wir vielleicht zufällig auf einen vereinzelten Eli in der Nähe des nördlichen Gates des Nationalparks treffen. Dieses Gate ist ungefähr 40km von Namutoni Richtung Norden entfernt, und wir mussten ja auch noch die 70km nach Halali zurück - aber auf der anderen Seite hatten wir schon noch ein paar Stunden Zeit, also gings los - auf nach Andoni (beim besagten Gate). Die ersten Kilometer waren sehr kurzweilig, ständig traf man auf Zebraherden direkt am Weg, oder auch mal auf Giraffen,

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    und man musste ständig aufpassen, keine Schildkröte oder etwa ein Chamäleon zu überfahren.

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    Nach einer Weile wurde aus der buschigen Landschaft eine weite, Gras bewachsene Ebene.

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    Den Regen, der im Bild zu sehen ist, hatten wir die ganze Zeit vor uns, glücklicherweise war die Wolke schneller als wir :biggrin2:. Die Landschaft war wirklich schön, aber als wir am nördlichsten Punkt ankamen, hatten wir dennoch keinen Elefanten gesehen. Naja, diese hatten wir ja zur Genüge zwei Jahre zuvor in Botswana - aber eine Namibiareise ohne Elefanten ??? - da fehlt doch was! Da wir es nunmal aber nicht ändern konnten, machten wir wieder kehrt, es lag ja noch ein ganzes Stück Weg bis zurück nach Halali vor uns. Und was sahen wir da nach 5 Minuten Fahrt links im Gebüsch? - richtig, Elefanten :biggthumpup: Zwar nur zwei, und diese leider auch nur von hinten

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    oder von der Seite,

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    aber immerhin, wir konnten ungefähr zwanzig Minuten lang Elefanten beobachten - besser als nichts. Wir fuhren erst weiter, als wirklich absolut nichts mehr von ihnen zu sehen war. Bevor es allerdings wieder endgültig nach Halali zurückging, machten wir noch einen Abstecher zum Dik-Dik-Drive. Dik-Diks sind die kleinsten Antilopen im Etoscha, und die sollte es hier geben. Wir sahen zwar keine, dafür kamen wir an einem Wasserloch vorbei, an welchem tatsächlich Tiere zu sehen waren (es sollte das Einzige bleiben, bei dem das der Fall war), hier bekamen wir nun auch endlich ein Foto von Warzenschweinen,

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    und Geiern.

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    Eigentlich wollten wir noch gar nicht weg, aber die Zeit wurde langsam knapp um pünktlich zum Torschluß wieder in der Halali Lodge zu sein. Also ging es zwangsweise zügig wieder zurück. Wir stoppten nur nochmal für eine große Herde Giraffen (ca. 20 Tiere)

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    und überfuhren nun schon zum zweiten Mal fast eine Speikobra, die sich heute sehr fotogen zeigte.

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    Pünktlich kurz vor Torschluss kamen wir in der Lodge an. Kurz vorm Abendessen gings nochmal ab in den Whirlpool. Wenn man schon einen hat, dann muss man ihn auch mal benutzt haben :biggrin2:. Wir freuten uns schon auf den nächsten Tag, da es an diesem ja planmäßig wieder nach Namutoni und zu der Vielzahl an Tieren gehen sollte...

    P.S. ein Löwenbild hab ich doch glatt vergessen:

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    Zuletzt bearbeitet: 15. März 2011
  3. Anna

    Anna Erfahrener Reisefuchs

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    DAnke für den Super Bericht!!! :clap2:

    Spannend und unterhaltsam zu lesen und sooo tolle Bilder!

    Meine Tochter wollte gleich das Robbenbaby adoptieren :RpS_biggrin:
     
  4. bounce1983

    bounce1983 Reisefuchsforum Legende

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    Ich lese auch mit, die Berichte sind soooooo toll!!! Vielen Dank!

    Das fünft-letzte Bild mit den Giraffen finde ich übrigens der Hammer! Das hohe Gras und die Wolken... toll!:clap2:
     
  5. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Das motiviert doch gleich zum weitermachen :smile1:

    13. Tag: Halali - Namutoni, Game-Drives, (283km)

    Heute war leider schon unser letzter voller Tag im Etoscha. Einigen mögen 5 Nächte in ein- und demselben Nationalpark vielleicht viel vorkommen, aber zum einen ist Etoscha riesengroß und zum anderen könnten wir wochenlang täglich auf Tiersuche gehen :biggrin2:.
    Motiviert durch den vorigen Tag, verließen wir zeitig früh Halali und machten uns auf nach Namutoni, für wo wir nun auch die nächste Übernachtung gebucht hatten. "Haupthoffnung" des Tages war eigentlich nochmals Elefanten zu sehen - aber schonmal vorweg genommen, es sollte ganz anders kommen.
    Die ersten Kilometer ging es recht zügig vorwärts, da es trotz bester Game-Drive Zeit in Halali Nähe nichts zu sehen gab. An der Stelle, wo wir den Tag zuvor bereits vergeblich das Nashorn gesucht hatten, bogen wir nochmals in den Rundweg ab - versuchen kann mans ja noch mal. Die ersten Minuten gabs auch hier erstmal nichts zu sehen, bis folgende frische Spuren eindeutig die Anwesenheit eines Rinos belegten.

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    Und tatsächlich, ein Blick nach rechts, und da stand ein Breitmaulnashorn im Gebüsch.

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    Leider schien es über unsere Anwesenheit nicht sehr begeistert zu sein, und verschwand nach wenigen Minuten im dichten Buschwerk. Aber nun konnten wir immerhin zusätzlich zum Spitzmaulnashorn auch das Breitmaulnashorn in unserem Mammals-Guidebook abhaken. Auf den nächsten Kilometern Richtung Namutoni kamen wir erneut an den großen Herden vorbei, welche sich allerdings noch immer recht weit von der Straße entfernt aufhielten. Da noch keine Check-in Zeit war, hielten wir vorerst nur kurz für den obligatorischen Blick ins Tiersichtungsbuch von Namutoni - ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen. So ging es weiter, einmal um die Fischer-Pan, östlich der Lodge, herum. Hier gab es zwar keinen Vertreter der Big-Five zu sehen, dafür aber Giraffen, einen Marabu, ein stattliches Kudu,

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    einige kleine Herden Oryx,

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    und unzählige Zebras mit Jungtieren.

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    Im Anschluss bogen wir hoffnungsvoll Richtung Norden ab, dahin, wo es den Tag zuvor die Elefanten zu sehen gab. Heute war die Dickhäuter-Suche allerdings nicht von Erfolg gekrönt, nur auf die zahllosen Giraffen und Schildkröten auf der Straße war Verlass. Da wir jetzt sowieso wieder an der Namutoni Lodge vorbei kamen, checkten wir gleich ein. Hier hatten wir nur ein Standard Zimmer gebucht, dieses war allerdings moderner und neuer eingerichtet als das Waterholechalet in Okaukuejo und das Premier Bush Chalet in Halali.

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    Sowieso machte Namutoni den gepflegtesten Eindruck aller drei Lodges. Wir blieben nur kurz für einen Kaffee im Zimmer und dann ging es auch schon weiter mit dem Game-Drive. Als Ziel hatten wir uns zwei kleine Rundwege, an welchen wir bisher noch nicht waren, und welche nur wenige Minuten vom Camp entfernt sind, heraus gesucht. Und im Bereich dieser beiden Rundwege erlebten wir die erstaunlichsten 4 Stunden während unseres Etoscha Aufenthalts. Schon nach wenigen Miunten sahen wir nahe am Weg ein Spitzmaulnashorn, welches langsam im niedrigen Gras vor sich hin trottete.

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    Das gab uns erstmal Beobachtungsstoff für die nächste Zeit. Zwischendurch fing es mal heftig an zu regnen, hörte dann aber auch genau so plötzlich wieder auf. Dem Nashorn schien der Regen zu gefallen. Erst verjagte es in der Zeit ein Gnu, welches anscheinend zu nahe kam, dann legte es sich hin, und blieb regungslos liegen.

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    Nachdem es dann schon eine halbe Stunde rumlag, wurde es auch uns zu langweilig, und wir suchten die Umgebung mit dem Fernglas ab. Dabei fanden wir unsere erste Tüpfelhyäne.

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    Wir versuchten etwas näher heran zu kommen, allerdings gelang uns das nicht so richtig. Von dem Platz aus, wo wir die Hyäne nun beobachteten, sahen wir allerdings einige Auto an anderer Stelle stehen - da musste noch was sein. Und richtig, hier lagen die Löwen, welche wir allerdings schon am Vortag gesehen hatten.

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    (die anderen Leute müssen uns auch für verrückt gehalten haben, dass wir bei den Löwen nur für eine Minute stoppten :biggrin2: ) Wir fuhren lieber mal zurück zum Nashorn, vielleicht gabs da ja mittlereweile Action. Aber Pustekuchen, es drehte sich zwar ein- zweimal und richtete sich mal kurz halb auf,

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    aber nur um sich dann wieder hinzulegen. Also dachten wir uns, versuchen wir mal den anderen Rundweg. An der Kreuzung zur Hauptstraße wies uns ein anderer Game-Driver darauf hin, das in nur wenigen Metern Entfernung vier Hyänen nahe der Hauptstraße im Gras sitzen - also gings jetzt erstmal dorthin - und ja - sie waren da.

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    Nach einigen Fotos gings dann aber doch weiter zum Rundweg. Nachdem wir diesen zur Hälfte abgefahren hatten, konnten wir unser heutiges Glück nicht fassen, hier saßen 2 Geparden am Rand der Etoschapfanne,

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    Sie blickten die meiste Zeit in unsere Richtung, aber anscheinend interessierten sie sich weniger für uns, als vielmehr für den Leoparden, der auf der anderen Seite unseres Autos (leider nur kurz sichtbar) durchs Gebüsch lief.

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    Was war denn hier los???? Nashorn, Hyänen, Löwen, Geparden und ein Leopard innerhalb weniger Quadratkilometer, zur selben Zeit und alle gut sichtbar. Für was soll man sich denn da entscheiden??

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    Wir blieben erstmal bei den Geparden, leider lief uns die Zeit etwas davon, es war bereits kurz vor sieben und in 30 Minuten schloss das Tor zur Lodge. Aber wir wollten nicht zurück, ohne nochmal am Nashorn vorbei zu fahren. Und das war perfektes Timing. Just als wir es erreichten, erhob es sich, kam zunächst direkt auf uns zu, überquerte dann, nachdem wir lieber Platz gemacht hatten, vor uns den Weg und verschwand im Gebüsch.

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    So, nun war es höchste Zeit zurück zu fahren - gerade noch pünktlich erreichten wir Namutoni. Wir waren uns sicher: Das war das Highlight unseres Etoscha Aufenthalts!
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. März 2011
  6. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Das ist wirklich ein super Bericht - ich kann es nur immer wieder erwähnen:clap2:

    Auch sind Deine Fotos 1A...schade, dass der Bericht fast fertig ist..hier könnt ich jeden Tag weiterlesen...vielen vielen Dank ..ich freue mich sooo sehr auf diesen Urlaub.
    LG Mari
     
  7. Ao Li Fu

    Ao Li Fu Jungfuchs

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    Da kann man sich marimari nur anschließen! Schaue immer sehr gerne hier rein - einfach super der Bericht! :)

    LG,
    Oliver
     
  8. Anna

    Anna Erfahrener Reisefuchs

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    Genau das wollten wir ja :RpS_biggrin:

    Und auch, wenn bei mir leider erstmal keine Reise in diese Richtung ansteht, Du machst auf alle Fälle Lust darauf!
     
  9. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Na bei einem solchen Feedback leg ich doch gleich noch einen Tag drauf :smile1:

    14. Tag: Namutoni - Okonjima Lodge, (403km)

    Wie schnell doch die Zeit vergeht, nur noch der heutige Morgen verblieb uns im Etoscha, bevor wir zu unserem letzten Ziel der Reise, der Okonjima Lodge weiter "mussten". Wir hatten die Information bekommen, dass wir am Besten vor 15Uhr Okonjima erreichen sollten, damit wir noch an den Abendaktivitäten teilnehmen können. Bis dahin sind es von Namutoni ca. 380km, fast durchgängig auf Asphalt, zu fahren. Das hieß, wir sollten nicht viel später als 10Uhr den Etoscha verlassen. Das bedeutete wiederum, dass wir so zeitig wie möglich, also pünktlich zur Toröffnung 6:30Uhr unseren letzten Game-Drive im Etoscha begannen. Nach dem gestrigen Tag erhofften wir uns natürlich kaum noch weitere Höhepunkte. Was sollte denn auch noch kommen? Mit etwas Glück hofften wir, vielleicht nochmal die Löwen zu sehen, die anscheinend hier in der Nähe ihr Revier hatten. Allerdings waren diese an keiner der beiden Stellen, wo wir sie zuvor gesehen hatten. Wir bogen nochmals in den kleinen Rundweg vom Vortag ein, und sahen auf halbem Weg bereits ein Auto stehen. Und erneut trauten wir unseren Augen kaum, wir hatten schon wieder Glück. Hier saßen die beiden Geparden vom Vortag, und vor ihnen lag ein erlegter Springbock.

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    Wir beobachteten wie sich die beiden immer wieder mit dem Fressen abwechselten, dabei immer aufmerksam die Gegend beobachtend. (Geparden verlieren ca. 50% ihrer erlegten Beute an Leoparden, Löwen oder Hyänen)

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    Nachdem sie anscheinend satt waren, hieß es ausruhen,

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    sich gegenseitig säubern,

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    den Rest der Beute in Sicherheit bringen,

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    und hin- und wieder mit einem kurzen Sprint die Schakale vertreiben.

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    Ungefähr zwei Stunden blieben wir hier. Dann brachen wir nochmal in Richtung Dik-Dik Drive auf, vielleicht gabs ja heute noch die kleinste Antilope Etoschas zu sehen. Doch erstmal kamen wir nur bis zur Kreuzung zum Hauptweg. Hier kreuzten ein paar Hyänen unseren Weg, eine davon ebenfalls mit Beute im Maul.

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    Nachdem auch diese außer Sicht waren gings nun schnell auf Dik-Dik Suche. Und natürlich, bei unserem Glück haben wir auch diese noch gesehen.

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    Außerdem saß noch ein ganz nett anzusehender Wiedehopf am Wegesrand (die gibts auch auf der ganzen Welt :biggrin2: )

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    Mittlereweile war es nun schon 10:20 Uhr, also höchste Zeit den Etoscha zu verlassen. Das Stück von Namutoni bis zum Gate war nun wieder asphaltiert, am Wegesrand verabschiedeten uns noch Giraffen, Zebras, Springböcke, Impalas, Oryx, ...
    Am Gate mussten wir nur kurz die Quittung zeigen, dass wir vom ersten Tag bis heute die Nationalparkgebühren bezahlt hatten, und schon waren wir draußen - leider. Aber was waren das für Tage im Etoscha gewesen, hier nur nochmal die Highlights:

    1. Tag: Spitzmaulnashorn am Wasserloch
    2. Tag: Löwen mit Jungtieren und Nashörner mit Jungtier am Wasserloch
    3. Tag: Löwen mit Beute
    4. Tag: männlicher Löwe und Elefanten
    5. Tag: Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn, Löwe, Hyänen, Geparden, Leopard
    6. Tag: Geparden mit Beute, Hyänen

    Wir sind der Überzeugung, besser gehts nicht zur Regenzeit.

    Vom Gate ging es jetzt immer der B1 folgend, auf guter Asphaltstraße über Tsumeb, Otavi, Otjiwarongo bis zum Abzweig zur Okonjima Lodge.

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    Die Strecke zuvor war größtenteils ziemlich langweilig, die üblich schnurgerade, eingezäunte Straße mit hohem Gras links und rechts. Hin- und wieder hatte man mal etwas Aussicht auf ein paar Berge. Immerhin, so kamen wir schnell an unser Ziel. Nachdem wir von der Hauptstraße abgebogen waren, mussten wir erstmal an einem Gate stoppen und der "Security" unsere Buchung zeigen. Danach ging es noch 24km auf relativ schlechter Piste bis zur Lodge, welche wir 14:30Uhr erreichten. Die Okonjima Lodge gehört zur Africat Foundation, welche sich um die Wildkatzen Namibias kümmert. Hier werden verletzte Geparden und Leoparden wieder aufgepäppelt und wenn möglich ausgewildert. Auch Jungtieren, welche ihre Eltern verloren haben, wird versucht alles wichtige für ein Leben in freier Wildbahn "beizubringen". Wir hatten zwei Nächte hier gebucht, um auch sicher Leoparden und Geparden zu sehen zu bekommen. Das wir diese nun schon im Etoscha hatten, konnten wir ja zuvor nicht ersthaft annehmen. Die Lodge selbst unterteilt sich in ein unbezahlbares Bushcamp und ein teures Maincamp :biggrin2: Wir hatten uns für letzteres entschieden, eine Nacht bzw. Tag inklusive Aktivitäten und eine Nacht half board.

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    Nach der Ankunft wurde mit uns zunächst unser Programm für die Dauer unseres Aufenthalts besprochen. Heute stand nach dem Afternoon Tea (16:00 Uhr) noch ein Leoparden Tracking auf dem Programm. Bis dahin war noch etwas Zeit, die wir nutzten um im sehr schön gestalteten Lodgegelände etwas herumzulaufen und Vögel zu beobachten. 16:15 Uhr stiegen wir dann mit 5 anderen Personen in einen offenen Landrover und los ging die Leopardensuche. Die Raubkatzen werden hier in von einander abgegrenzten Gebieten verschiedener Größe (4000ha bis 16000ha) "gehalten". Die meisten davon sind mit einem Sender markiert, damit sie gefunden werden können. Und genau das versuchte unser Guide.

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    Das Erstaunlichste war eigentlich, das selbst als er meinte, dass der Leopard nur noch ungefähr 10m entfernt sein kann, man absolut nichts von diesem sah, bis er plötzlich aus dem hohen Gras auftauchte und den Weg überquerte.

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    Wir folgten dem Tier so noch eine Weile so gut es ging. Aber schon nach kurzer Zeit türmten sich böse aussehende Wolken am Horizont auf, und unser Guide entschied lieber wieder zurück zur Lodge zu fahren.

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    Als wir dort am Kamin ankamen begann auch prompt ein heftiger Wolkenbruch, und es hörte den ganzen Abend nicht mehr auf mit regnen - womit leider unsere geplante Nachtfahrt gestrichen werden mussten.
     
  10. Ao Li Fu

    Ao Li Fu Jungfuchs

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    Da bleibt einem ja der Mund offen! :eek1:

    Ich selbst war schon im Krüger-Park in Südafrika und es war auch ein unbeschreibliches Erlebnis, aber wenn man Deinen Bericht und die Bilder so sieht, dann will man den - ohnehin geplanten - nächsten "Ausflug" dahin am liebsten direkt antreten :nod:

    Freue mich über mehr! :smile1: (am liebsten noch mehr Leoparden/Geparden! :cool1:)


    DANKE! :clap2:

    LG,
    Oliver
     
  11. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    15. Tag: Okonjima, (0 km)

    Am heutigen Morgen nahmen wir am Geparden Tracking teil, ebenso wie die Leopardensuche am Tag zuvor, war dies bereits in unserer Buchung inklusive. 6:15 Uhr gab es kurz Kaffee und Muffins, bevor es mit dem gleichen Fahrzeug vom Vortag losging.

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    Ziel war eine Gruppe von fünf Geparden, welche leider nicht mehr ausgewildert werden können und hier eine Bleibe in einem 4000ha großen Gehege gefunden haben. Da diese immer zusammen sind, einer von ihnen ebenfalls einen Sender trägt und sie sehr stark an Menschen gewöhnt sind, war es ein leichtes sie zu finden, zumal sie recht träge unter einem Baum lagen.

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    Hätten wir nicht bereits im Etoscha Geparden mit Beute beobachten können, wären wir hier noch begeisterter gewesen. Aber auch so ist es natürlich immer aufs Neue schön, diese Tiere in (fast) freier Wildbahn zu sehen.

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    Während der halben Stunde, welche wir bei den Tieren blieben, erklärte der Guide viel Wissenswertes über die Raubkatzen und auch über die Africat Foundation allgemein. So erfuhren wir, dass bereits um die tausend Tiere wieder in freie Wildbahn entlassen werden konnten. Im Anschluß gab es noch einen kleinen Game-Drive durch ein anderes Gelände der Lodge. Hier hätten wir fast einen Wachtelartigen Vogel überfahren,

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    wir sahen eine Gruppe Paviane aus der Nähe,

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    und neben Giraffen und Kudus, auch einige Bergzebras.

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    Diese unterscheiden sich von ihren Verwandten aus der Steppe unter anderem durch eine dichtere Streifenzeichnung. Gegen neun erreichten wir wieder die Lodge, und es gab erstmal Frühstück. Für den Nachmittag wurde uns noch ein Hyänentracking angeboten. Da wir dies aber nun hätten bezahlen müssen, es mit 45,- Euro pro Person nicht gerade billig war, und wir ja bereits Hyänen aus nächster Nähe im Etoscha gesehen hatten, verzichteten wir. Stattdessen entspannten wir mal für ein zwei Stunden in der Lodge, legten uns an den Pool (wo jederzeit Wasser, Eistee uns frische Früchte zur Verfügung stehen), und beobachteten Echsen und Schmetterlinge.

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    Da wir ja aber bekanntermaßen nicht allzu lange nichts tun können, starteten wir gegen 13:00 Uhr einen insgesamt 6km langen self-guided walk. Dieser sogenannte Porcupine Trail ist ausgeschildert, führt zu einem 3km entfernten Aussichtspunkt und auf selbem Weg wieder zurück. Wir bekamen eine einfache Karte und ein paar Kopien auf welchen Pflanzen und Tierspuren erklärt waren, welche wir unterwegs finden würden. Auf besonderes Interesse stieß bei uns dabei die Spur des Erdferkels - ein solches würden wir auch gern noch sehen. Zunächst trafen wir aber vorwiegend auf Spuren von Antilopen, Schakalen und Hyänen. Oryx, Springböcke und Kudus sahen wir auch hin- und wieder unweit des Weges. Und nach 20 Minuten trafen wir dann auch auf noch frische Spuren von einem Erdferkel,

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    und einer noch im Bau befindlichen Erdferkelhöhle.

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    Das wir diese Tiere nicht zur Mittagszeit sehen würden, war uns natürlich klar, also gings erstmal weiter den Trail entlang bis zur Aussicht, und wieder zurück zur Lodge, an welcher wir pünktlich zur Tea-Time eintrafen. Wir legten einen kurzen Bird-watching Stop ein,

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    aber eigentlich wollten wir uns keine Chance entgehen lassen, das Erdferkel zu sehen. Wir schätzen, dass die Chancen jetzt am späten Nachmittag und dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit wahrscheinlich besser sind. Also liefen wir nochmal die 20 Minuten bis zu dem frisch gegrabenen Loch. Irgendwas raschelte in Nähe auch im Gebüsch aber auf Grund des hohen Grases war nichts zu sehen. Wir warteten in einiger Entfernung zu der Höhle, aber nichts geschah - kein Erdferkel. Auf dem Weg zurück zur Lodge begegneten wir dann noch einem Warzenschwein.

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    Das ist zwar kein Löwe, aber wenn man einem Tier mit solchen beachtlichen Hauern nur wenige Meter gegenübersteht hat man schon Respekt. An der Lodge wurde uns für nach dem Essen der "Night-Hide" angeboten, mit der Chance Stachelschweine zu sehen. Ok, warum nicht. Erstmal gabs aber ein hervorragendes Abendessen. Nach dem Essen gings dann zum Nachtversteck, einer ziemlich großen Holzhütte. Ein Angestellter der Lodge verteilte im Sichtbereich einige Küchenabfälle um die Stachelschweine anzulocken. Allerdings stieß das bei diesen anscheinend nicht auf sehr großes Interesse, zumindest kam bis 22 Uhr keins vorbei - also blieb es für uns bei dem Stachelschweinstachel, welchen wir zuvor auf unserer Wanderung gefunden hatten. Länger hier zu warten hatten wir keine Lust, aber wir wollten nochmal unser Glück mit dem Erdferkel versuchen. Also brachen wir nochmals, diesmal mit Taschenlampen bewaffnet in Richtung der Höhle auf. Wieder raschelte es in deren Umgebung, und wieder sahen wir kein Erdferkel. Auf dem Rückweg fotografierten wir noch einen Frosch und eine recht große Spinne, damit diese Nachtwanderung nicht ganz ergebnislos blieb.

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    Als wir halb zwölf die Lodge erreichten, wartete man schon auf uns, anscheinend hatte man sich schon Sorgen gemacht, wo diese Erdferkel-Verrückten bleiben :biggrin2:
     
  12. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.968
    und auch heute gibts gleich noch einen zweiten Tag dazu

    16. Tag: Okonjima - Daan Viljoen Recreation Area - Windoek Flughafen, (309 km)

    Nun war es leider soweit, unser letzter Tag in Namibia hatte begonnen. Da der Rückflug erst 21:15 Uhr startete, hatten wir aber noch viel Zeit. Wir ließen es zur Abwechslung mal ruhig angehen. Nach dem Frühstück packten wir zunächst alles flugfertig zusammen, dann gings nochmal kurz zum Birdwatching.

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    Danach checkten wir aus, und erhielten unser Lunch-Paket, für welches wir uns an Stelle eines Mittagessens in der Lodge am Vortag entschieden hatten. Kurz nach 10 Uhr verließen wir dann Okonjima. Auf dem Weg zur Hauptstraße begegneten wir nochmals einer Pavianfamilie.

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    Bis zum Flughafen Windhoek waren es nun nur noch ungefähr 250 km auf Asphalt, und wir hatten einen ganzen Tag Zeit. Wir überlegten, ob wir die Zeit nutzen sollten um Windhoek anzusehen. Da wir aber sämtliches Gepäck im Auto hatten, entschieden wir uns dagegen. Stattdessen fuhren wir nachdem wir die Hauptstadt erreicht hatten erstmal ungefähr 20 km Richtung Osten, zur Daan Viljoen Recreation Area. Dies ist so etwas wie ein kleiner Nationalpark, in welchem allerdings keine gefährlichen Tiere leben, und der sich demnach hervorragend zum wandern eignet. Am Office erhielten wir eine einfache Karte des Parks, in welcher eine 9km und eine 1,5km Wanderung verzeichnet war. Wir entschieden uns natürlich für die große Runde - was sich nicht als die beste Wahl herausstellte. Zunächst hatten wir Probleme überhaupt den Anfang der Route zu finden, dann mussten wir teilweise einem Flussbett folgen, was allerdings nur zur Trockenzeit gut möglich ist. Und zu allem Überfluss lief man ständig in riesige Spinnennetze, welche aller paar Meter über den Weg gespannt waren. Nach ungefähr einem Kilometer machten wir kehrt. Bis dahin hatten wir außer vielen Schmetterlingen

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    und einem hübsch gefärbten Grashüpfer

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    noch nicht allzuviel gesehen. Zurück am Office ließen wir uns nun den Startpunkt für die kurze Wanderung zeigen. Aber auch hier ging es auf Grund des vielen Wassers in einem Bach nicht allzu weit. Da wir aber noch nicht zurück zum Auto wollten, folgten wir einem Tierpfad, welcher einen Hügel hinauf führte. Hier oben lag wie bestellt ein großer Stein, auf welchem wir uns niederlassen, und die umliegende Landschaft betrachten konnten. Nach links konnte man bis Windhoek schauen,

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    und direkt vor uns lagerten auf einer Wiese am Fluß zahlreiche Tiere.

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    Unter anderem war da eine große Elenantilopenherde, diese hatten wir bis dahin noch nicht gesehen.

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    Es gab aber auch Orxy,

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    Gnus,

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    und Warzenschweine, später auch noch Zebras. Hier verbrachten wir den Rest des Nachmittags, bis wir kurz vor fünf den Park verlassen mussten. Auf dem Weg zum Flughafen machten wir noch einen kurzen Abstecher in die Hauptstadt. Gut, dass wir dafür nicht mehr Zeit eingeplant hatten. Wahrscheinlich lag es daran, dass es Sonntag Nachmittag war - die Stadt war wie ausgestorben. Außer Tankstellen sahen wir keine geöffneten Läden und es waren auch kaum Leute unterwegs. Wir ließen uns zu den drei (!) Points of Interest navigieren, welche in unserem Kartenmaterial verzeichnet waren. Das waren eine Kirche,

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    ein Denkmal,

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    und das alte Fort nebst einer Dampflok.

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    Wir hatten jetzt zwar noch ungefähr 3,5 Stunden Zeit bis zum Abflug, wussten aber auch nicht mehr, was wir noch hätten in Windhoek machen können. Also machten wir uns auf zu den letzten 30 zu fahrenden Kilometern. Die Mietwagenrückgabe funktionierte so, dass wir das Auto am Flughafenparkplatz abstellen, und den Schlüssel dazu an der Information abgeben sollten - das nenne ich unkompliziert. Bis zum Sonnenuntergang genossen wir noch die letzten namibischen Sonnenstrahlen. Danach versuchten wir unsere letzten Namibiadollar in den Souvenirläden in irgendetwas halbwegs Sinnvolles zu verwandeln - was uns auch tatsächlich gelang. Wir fanden sogar soviel, dass wir noch USD drauflegen mussten :biggrin2:
    Der Rückflug startete pünktlich und der Service an Bord war ebenso gut wie beim Hinflug.

    THE END

    -------------------------------------------------
    Da mir das Erstellen des Berichts viel Spaß gemacht hat, und ich soviel positives Feedback erhalten habe, würde ich nach einer kurzen Erholungspause :smile1: falls es gewünscht ist, einen neuen Bericht zu einer vorherigen Reise beginnen. Die Erinnerungen sind dann zwar nicht mehr ganz so frisch, also wird es vielleicht etwas weniger Text geben, aber ausreichend Bilder und einige Notizen zu den einzelnen Reisetagen sind vorhanden. Ich stelle mal Folgendes zur Wahl:
    (1) Madagaskar, 3 Wochen, Juli/August 2010
    (2) Thailand (Khao Yai + Kaeng Krachan) und Siem Reap, 2 Wochen, Februar 2010
    (3) Indonesien (Java, Kalimantan, Rinca, Bali), 2 Wochen, September 2009
     
  13. Anna

    Anna Erfahrener Reisefuchs

    Registriert seit:
    31. Januar 2011
    Beiträge:
    347
    Zitat: Ich stelle mal Folgendes zur Wahl:


    Warum zur Wahl ???
    Eines nach dem anderen :banana:
     
  14. Ao Li Fu

    Ao Li Fu Jungfuchs

    Registriert seit:
    27. Januar 2011
    Beiträge:
    12
    An jedem Tag hätte ich gerne mit Dir getauscht. Nur heute nicht :biggrin2:

    "zu allem Überfluss lief man ständig in riesige Spinnennetze, welche aller paar Meter über den Weg gespannt waren."

    An dieser Stelle lief es mir eiskalt den Rücken runter! Waren sie denn "bewohnt"? :bolt:


    Ich würde mich sehr über weitere Reiseberichte von Dir freuen! :01: War immer schön zu lesen und die Bilder sind einfach wundervoll! Schließe mich da Anna an: Eins nach dem anderen :biggrin2::nod:

    LG,
    Oliver
     
  15. Unlimited

    Unlimited Reisefuchs

    Registriert seit:
    7. März 2011
    Beiträge:
    140
    War interessant zu lesen. Danke.

    Gruß Armin
     
  16. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    1. Januar 2011
    Beiträge:
    1.900
    Hallo Bandanar: war super dich auf dieser "virtuellen Reise" begleiten zu dürfen. In mir sind immer wieder Erinnerungen an 2003 hochgekommen. Für diesen RB bekommst du auf alle Fälle den

    :first:

    Werde auch den nächsten Reisebericht von dir wieder verschlingen.

    lg nf
     
  17. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.968
    Nochmals danke :smile1: , da werde ich mit Madagaskar fortsetzen, allerdings wahrscheinlich erst Ende nächster Woche.

    @Ao Li Fu
    Ja, die waren bewohnt, von relativ großen aber harmlosen Spinnen. Ich habe leider kein Foto gemacht, aber in Asien wurden ähnlich aussehende immer als Palm-Spider bezeichnet.
     
  18. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    17. Januar 2011
    Beiträge:
    2.063
    Vielen lieben Dank- der Bericht war GENIAL:clap2:

    Ich habe richtig Lust auf unsere Oktober-Reise...

    Ein weiterer Bericht wäre natürlich das NON-PLUS-ULTRA..mich würde es freuen, den Madagaskar Reisebericht zu lesen..

    Die asiatische Ecke kenn ich aus dem FF- aber ein Start in Antananarivo..das wäre super..:rolleyes1:
    LG und herzlichen Dank nochmals
    Mari
     
  19. Ao Li Fu

    Ao Li Fu Jungfuchs

    Registriert seit:
    27. Januar 2011
    Beiträge:
    12
    Oh Gott...das wär nichts für mich gewesen. :eek1:

    Ich hab grad mal nach "Palm-Spider" gegoogelt. Jetzt hab ich auch rausgefunden, wie die Spinnenart hieß, mit der ich in Südafrika das "Vergnügen" hatte.
    Goldene Seidenspinne
    Wir hatten eine "Treehouse Lodge" gebucht und kamen dort spät abends an. Wir wurden dann zu unserem "Treehouse" gebracht, doch auf dem Weg dorthin (es war dunkel; nur am Rand des Weges waren kleine Lämpchen aufgestellt) stand ich ganz plötzlich vor einem solchen Netz (samt Bewohner). Nachdem ich mich etwas umgesehen habe, merkte ich, dass da hunderte (wenn nicht tausende) dieser Spinnen da ihre Netzte gespannt hatten. Seitdem weiß ich, dass ich nicht nur "etwas Angst" vor Spinnen habe, sondern mir wirklich das Herz fast stehenbleibt. :rolleyes1:
    Urlauberinnerungen sind doch was Feines, nich? :biggrin2:


    Freue mich schon auf Deinen Madagaskarbericht! :biggthumpup:

    LG,
    Oliver
     
  20. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.968
    Nächste Woche Montag fange ich an.

    Ich ging eigentlich sowieso davon aus, dass SOA die meisten eher nicht interessiert, weil sie schon öfter und viel länger da waren als ich :biggrin2:
    Aber ich denke ein paar Nationalparks hätte ich auch dort im Angebot, wo hier noch nicht jeder war (Ujung Kulon, Java oder Tap Lan, Thailand) Dennoch, erstmal Madagaskar, das Afrika Forum kann neue Threads sowieso mehr gebrauchen. :biggrin2:
     

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