Empfehlung für Laos-Reise

Liebe Reisefüchse,

wir haben uns entschieden im nächsten Jahr Laos zu erkunden. Auf einer vierwöchigen Tour soll es einmal quer durchs Land gehen.
Vang Vieng ist beim Thema Laos in aller Munde. Die einen schwärmen, die anderen verfluchen es.
Bei den auch hier verlinkten Berichten und Dokus, kommt uns nur ein Gedanke: einen ganz großen Bogen darum machen. Denn das ist es nicht, was wir im Urlaub wollen und das ist bestimmt auch nicht das Laos, wie man es eigentlich kennenlernen sollte.

Allerdings sieht man auch die beeindruckende Karstlandschaft, die wunderschöne Umgebung, verschiedene Ausflugsmöglichkeiten usw.

Ist es für den Erstbesucher wirklich eine Reise wert? Vielleicht kann man dem Partyvolk aus dem Weg gehen und noch ruhige, beschauliche Ecken in und um Vang Vieng entdecken?

Oder kann man das auch woanders erleben? Was sind die Alternativen zu Vang Vieng?

 

Natürlich kannst Du nach Vang Vieng gehen. Die Landschaft ist absolut traumhaft. Du musst nur wissen, was und wo Dich das erwartet - und was Du haben möchtest.

Wenn Du das ursprüngliche Laos suchst, solltest Du nicht im Ortszentrum in Vang Vieng unterwegs sein - klar. Da gibt es tausend bessere Plätzchen. Aber auch in Vang Vieng, am frühen Vormittag (da schlafen die Party-People noch) oder ein bisschen außerhalb (dort wo eben keine Party ist) wirst Du schon fast nichts mehr davon bemerken. Und wenn Du dann noch respektvoll (also z.B. normal bekleidet) und freundlich lächelnd auf die Leute zugehst, wirst Du auch wieder Laos erleben.

Vang Vieng ist auch nicht "mein Laos". Da kenne ich für mich schönere Plätze. Dennoch habe ich - wegen der schönen Landschaft und weil es eben auf dem Weg liegt - auch schon 2x dort einen Zwischenstopp gemacht. Und das ganze jedes Mal ohne die Art von Party, die in den Videos gezeigt wird.

Du schreibst, 4 Wochen Laos. Das ist ausgesprochen lang - aber eine Zeit, die man durchaus füllen kann. Schreib mal, was Ihr so grob plant. Ich kann sicher noch das eine oder andere dazu sagen.

 

Hier mal noch ein paar Bilder vom letzten Aufenthalt. Es war im August und das Wetter war am Morgen ziemlich bescheiden - dafür ist das die Jahreszeit mit dem tollsten Grün.

 

Hallo Travel-Joe, vielen Dank für deine hilfreichen Infos.

Und danke für die superschönen Bilder! Wenn es passt, werden wir wahrscheinlich doch einen Zwischenstopp in Vang Vieng einlegen und uns das Örtchen und die Umgebung anschauen. Aber es ist gut zu wissen, dass man bestimmten Leuten und bestimmten Veranstaltungen dort auch aus dem Weg gehen und ein idyllischeres Vang Vieng genießen kann.
Wir werden fast vier Wochen (inkl. An- und Abreise über Bangkok) in Laos unterwegs sein. Wir möchten uns für das Land viel Zeit nehmen, um es ausgiebig zu erkunden. Ganz entspannt treiben lassen, ohne Zeitdruck. Ein konkreter Plan steht noch nicht. Das meiste werden wir vor Ort entscheiden. Aber grob haben wir an Folgendes gedacht: wir möchten gern von Bangkok aus mit dem Zug nach Norden fahren und dort über Land einreisen. Anschließend von Norden gen Süden reisen und von dort mit dem Flieger zurück nach Bangkok (evtl. von Pakxe?!).
Was uns interessiert (klar, die Hauptattraktionen) ist die Ebene der Tonkrüge, Trekking im Norden, die Städte Luang Prabang und Vientiane, wie oben schon erwähnt die Karstlandschaft rund um Vang Vieng, das Bolaven Plateau, Vat Phou und die Viertausend Inseln. Letztendlich sind das aber auch nur vorgemerkte Orte. Wir wissen ja, dass es vor Ort oft anders kommt, als man denkt und zum Schluss hat man eine völlig andere Route eingeschlagen. Generell möchten wir in Laos viel mit Roller und Rad erkunden, ganz gemütlich auch Mehrtagestouren.
Vielleicht auch die Möglichkeit nutzen, um endlich einen Irrawaddy-Delfin im Mekong zu sehen, nach dem wir im Irrawaddy nur Öl, Schlamm und Müll entdeckt haben *

Was empfiehlst du? Wo hat es dir besonders gut gefallen?
Gibt es große Unterschiede (Wartezeit, Infrastruktur...) der Grenzübergänge Thailand-Laos? Welcher ist von Bangkok aus gut mit dem Zug zu erreichen?

Vor ein paar Tagen kam der druckfrische Laos-Reiseführer von Loose ins Haus. Den werden wir erst mal ausgiebig durchstöbern. Einige interessante Touren haben wir schon gefunden, z. B. die Rollertour über das Bolavenplateau (2-3 Tage, Start in Pakxe über Laongam, Xekong, Pakxong und zurück nach Pakxe).

Zur Reisezeit: deine Bilder sind im August entstanden. Erzähl bitte mehr zu dieser Reisezeit. Die Vor- und Nachteile, wenn man in der Regenzeit unterwegs ist. Ein paar kräftige Regenschauer machen uns nichts aus. Wie sieht es aber mit Erdrutschen usw. aus? Könnten viele Straßen (z. B. auf dem Bolaven Plateau) unpassierbar sein?

* im Loose entdeckt:
"Die Tiere sind am besten während der Trockezeit zu beobachten ... laut Schätzungen leben nur noch 7-10 Tiere im laotischen Teil und etwa 70 im gesamten Fluss."
Ok, machen wir nen Haken dran

 

Och...'nen Haken musst Du nicht dran machen. Allerdings solltest Du auch nichts Spektakuläres erwarten. Also keine Saltos direkt neben dem Boot...

 

Rica, schreib mal bitte noch 2 Dinge:
- Wann möchtet Ihr fahren?
- Wie abenteuerlustig seid Ihr (auf einer Skala von 0 - 10)?

 

Wow, Travel-Joe! Du hast tatsächlich einen entdeckt, super!

Wir sind flexibel und haben bisher noch keinen festen Termin. Wir könnten sowohl im August/September, als auch im Oktober/November. Wir müssen noch die Vor- und Nachteile von Regen- und Trockenzeit für uns abwiegen.

Ich sag jetzt mal ganz großspurig: natürlich 10

 

Entschuldige bitte, dass es etwas länger gedauert hat.

Zur Reise außerhalb der Hauptrouten in der Regenzeit kann ich nicht allzu viel sagen. Ich war meistens im Dez/Jan unterwegs. Letztes Mal eben August, aber das war dann mehr die "Hauptroute". In der richtigen Regenzeit hätte ich allerdings in vielen Gegenden Bedenken was die Straßenverhältnisse angeht. So hatten wir auf besagter Tour letztes Jahr schon das Problem, dass die Route 13 (also die Verbindung von Luang Prabang in den Süden) wegen eines Bergrutsches für 2 Tage nicht passierbar war. Das ganze sah dann so aus:





Dort, wo der Bagger steht, war einige Stunden davor noch die Straße - und ganz oben am Bildrand sieht man, wie man zu Fuß die Stelle umgehen musste und dann auf der anderen Seite versucht hat, eine Fahrgelegenheit zu organisieren.

 

Wenn Ihr zeitlich also flexibel seid, würde ich Euch empfehlen, so ab November unterwegs zu sein. Eventuell könnte man versuchen, die Reise so zu legen, dass man zum That Luang-Festival in Vientiane ist (habe ich leider noch nicht geschafft...) - das findet (abhängig vom Vollmond) meist Anfang November statt.

Ist man unabhängig von diesem Termin, würde ich eher ab Mitte November empfehlen und dann die Anreise über Chiang Rai und Chiang Khong / Houayxay planen. Die meisten fahren von dort auf dem Mekong mit dem Boot nach Luang Prabang. Aber Ihr habt Euch ja für die Abenteuerversion entschieden - also geht es mit einem kleinen Boot in 2 Tagen über Mekong / Nam Tha nach Luang Namtha.



Die Gegend um Luang Namtha ist bekannt für seine Wanderungen zu den Bergvölkern. Wir haben das auch gemacht, waren davon aber sehr enttäuscht. Für mich was das mehr oder weniger das einzige negative Erlebnis, das ich je in Laos hatte. Während die Menschen sonst immer sehr offen und freundlich waren, habe ich mich dort nur als devisenbringenden Eindringling gefühlt. Aber vielleicht hatten wir ja auch nur Pech.

 

Von Luang Namtha geht es dann mit dem Bus über Oudomxay nach Luang Prabang (LP). Das sieht auf der Karte noch einigermaßen ok aus, ist aber mindestens eine Tagesreise. Eventuell kann man auch in Oudomxay unterbrechen, wenn es dort auch nicht viel zu tun und sehen gibt.

Bis jetzt würde ich mal von Chiang Rai an bis LP mal 6 Tage einkalkulieren. Für LP würde ich mindestens 5 Tage vorsehen. Da wird Euch - mit ein paar Ausflügen (z.B. zu den Wasserfällen) - nicht langweilig.

 

Von hier würde ich unbedingt noch einmal eine Bootstour empfehlen - für mich ist diese Tour der absolut schönste Trip in Laos. In LP ein Boot chartern, das Euch den Nam Ou hinauf bringt. Vorbei geht es auf dem Mekong uzu den Pak Ou-Höhlen und dann auf den Nam Ou. Die "kleine Tour" ginge in 2 Tagen bis Mouang Khoua, aber für die Abenteurer geht es in 3 Tagen bis Hatsa und dann mit Local Transport nach Phongsaly.

 

Phongsaly ist vom Tourismus noch fast nicht berührt (zumindest war das vor 5 Jahren noch so - ich weiß nicht, wie es heute da aussieht). Es ist eine Provinz(haupt)stadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten, einfach mit dem Reiz der Ursprünglichkeit.

 

Von dort aus geht es dann mit öffentlichen Bussen über Oudomxay zurück nach Luang Prabang.





Wir sind auf diesem Trip allerdings nicht nach LP zurück sondern sind nach Osten abgebogen und sind über Nong Khiao nach Sam Neua und Viang Xai. Das ist dann aber nun vom Tourismus vollkommen unberührtes Gebiet (was man z.B. auch an der Hotelsituation spürt).

Da es für mich aber zu diesem Zeitpunkt bereits der 4. Laos-Aufenthalt war, wollten wir Neues erkunden. Für geschichtlich Interessierte gibt es dort die Höhlen zu sehen, in denen sich der Phatet Lao während des Vietnam-Krieges aufgehalten hat. Für einen Laos-Erstbesuch würde ich diese Gegend aber nicht unbedingt empfehlen.

Hier übrigens die Tour von der Grenze bis nach Phonsavan:

 

Wir sind auf der Tour übrigens nicht mit dem Bus gefahren sondern haben uns einen Minibus mit Fahrer organisiert. Das ist auf jeden Fall empfehlenswert (u.a. weil man natürlich überall hin kommt und überall anhalten kann), ist aber nicht ganz preiswert - mit so 70$ pro Tag sollte man rechnen (eventuell inzwischen auch mehr wegen der Benzinpreise).

Fassen wir also mal zusammen: bis jetzt seid Ihr 16 Tage unterwegs uns wieder zurück in Luang Prabang.

 

Jetzt geht es in einer Tagestour nach Phonsavan zur Ebene der Tonkrüge.





Ich denke, 2 Übernachtungen reichen dort aus. Also einen ganzen Tag, um die 3 Fundestellen abzuklappern.

 

Schließlich über Vang Vieng - das hatten wir ja bereits...ich würde 2 Nächte bleiben und mir die Gegend schon einmal einen Tag anschauen nach Vientiane.

Bei dieser - schon sehr ausführlichen Tour durch den Norden - seid Ihr also nach 21 Tagen in der Hauptstadt.

 

In Vientiane kann man mit 2 Übernachtungen weit kommen. Wer es gemütlicher mag, kann auch noch einen Tag dran hängen. Zum "Standardprogramm" gehören der That Luang, Patuxay-Denkmal (der laotische Arc de Triomphe), Wat Sisaket und Ho Prakheo, eventuell noch zum Wat Simuong und dann noch ein bisschen durch's Zemtrum schlendern.

Von Vientiane aus geht es in den Süden - und da bin ich nicht mehr der wirkliche Experte. Dort war ich nur einmal.

Ganz interessant fand ich die Gegend um Lak Xao (etwas nödlich von Thakhek) - dort würde ich mich gerne noch einmal etwas genauer umschauen.

 

Von Savannakhet habe ich nicht viel gesehen - und das wenige fand ich nicht sonderlich aufregend. Eventuell könnte man auch gleich direkt von Viantiane nach Pakse fliegen / fahren.

Aber wie gesagt - wir waren in dieser Gegend sehr schnell unterwegs. Vielleicht haben wir auch nur nicht genug Zeit gehabt, die Gegend wirklich zu erfahren. Falls ja findet sich ja vielleicht jemand anderes, der hier etwas beitragen kann.

Von Pakse aus bieten sich Ausflüge zum Bolaven-Plateau sowie Fahrten auf dem Mekong und zum Wat Phou an.

 

Dann schließlich in das Gebiet der 4000 Inseln sowie der Mekong-Fälle.