Kulturschock

Kulturschock ist wahrscheinlich jedem ein Begriff. Ich habe dieses Phänomen noch nie erlebt.
Was ich aber jedesmal durchmache, ist der sogenannte Eigenkultur-Schock. Kaum setze ich einen Fuss in meine Heimat, die Schweiz, habe ich das Gefühl, völlig fehl am Platze zu sein. Alles ist so unheimlich leise und sauber. Selbst an einem Samstag Abend wirkt die Stadt (in meinem Fall Basel) wie ausgestorben. Es fällt mir immer wieder auf, wie unterkühlt und distanziert wir Schweizer im Gegensatz zu anderen Völkern sind. Dieses Phänomen hält bei mir meistens 1-2 Wochen an, bis ich wieder im alten Trott bin. Traurig aber wahr....
Mich würde es nun brennend interessieren, ob ihr den Eigenkultur-Schock auch kennt, und wenn ja, wie ihr damit umgeht?

LG Artemis

 

Oh doch, ich schon - als ich mit Anfang 20, kannte bis dato nur Städte wie London oder Paris - und Malle - das erste Mal in Mombasa war.
Das war ein Schock für mich!
Seitdem hat man sich eigentlich an alles gewöhnt.

Nur in Indien war ich noch nicht

Du lebst in einer Stadt, da mag es generell anders sein, da viel mehr Menschen unterwegs sind.
Ich wohne in einer Kleinstadt, da ist eh kaum Gelegenheit, mehr als 3, 4 Menschen auf der Straße zu begenen.

Wenn ich aus dem Urlaub komme, begrüße ich Eltern, Freunde, Nachbarn - die sind immer freundlich & freuen sich.
Auch im Büro hab ich keine "Anpassungsstörungen", wir sind ein netter kleiner Haufen, verstehen uns auch privat gut. Jeder fragt, wie's war, man hat viel zu erzählen. Nein, hier fühle ich mich sofort wieder zu Hause.

Allerdings versuche ich - wenigstens eine Zeit lang - beim Einkaufen zB. gelassener zu bleiben, mich nicht über lange Schlangen aufzuregen und die Kassiererin auch mal anzulächeln. Meist bekommt man das auch zurück.

LG
Gusti

 

Kriege ich recht schon. Freilich nicht in so beschaulichen Ländern wie Thailand oder Indonesien, aber z.B. in Indien wage ich mich kaum aus dem Hotelzimmer. Auch Afrika (nicht das Arabien im Norden) ist ziemlich heavy.

 

Kulturschock hast eigentlich nur beim ersten Mal. Indien war für mich schon einer. Aber nach 2-3 Tagen sieht man das anders. Wer einmal in Delhi war, den beeindruckt auch Ost- bzw. Westafrika nicht mehr. Dakar (Senegal) wäre ein Kulturschock geworden, wenn ich nicht vorher in Indien gewesen wäre.

Manche haben auch hier in Hurghada einen Schock, wenn ich ihnen das "Wahre Hurghada" zeige. Abseits von den AI-Hotelburgen!

Zuhause hatte ich auch nie Probleme. Mein Problem war eigentlich nur, dass ich von Reise zu Reise weniger gerne nach Österreich zurückgekehrt bin. Mir wurden viele Leute zu unfreundlich bzw. zu engstirnig. Diese ewige Ausländerfeindlichkeit von vielen Österreichern ist mir echt auf den ...... gegangen. Selbst noch nie Leute in anderen Ländern kennen gelernt, aber über diese Leute urteilen. Ich habe vorher schon muslimische Freunde gehabt, jetzt sowieso, darum regt mich es immer auf, wenn Muslims generell angegriffen werden. O.k. es gibt ein paar Radikale, aber die gibt es in jeder Religion, bzw. hat es immer wieder in der Geschichte gegeben.

lg nf

 

So geht es mir eigentlich auch. Und da ich mich, was meine Reiseziele angeht, langsam gesteigert habe, habe ich einen echten Kulturschock ansich auch nie erlebt....

... was natürlich auch schade ist, geht man doch irgendwie immer abgeklärter auf Reisen. so dass man aufpassen muss, dass dieses Gefühl nicht überhand nimmt. Auch wenn man immer noch sehr schöne Urlaube verbringt, werden die Momente (leider) immer weniger, bei denen man ungläubig vor dem gesehenen steht, und den Mund vor staunen nicht mehr zu bekommt.

Aber ich habe grade wieder einen Kulturschock. Liegt bei mir auf dem Tisch in Buchform: "Kulturschock Indonesien".

 

Mittlerweile komme ich von jeder Reise viel viel lieber nach Deutschland zurück. Freue mich nach einem Monat immer wieder nach Hause zu kommen, obwohl ich hier in MUC keine Familie habe. Allerdings freu ich mich auf die Ruhe, nie distanzierten Leute, die deutschen Frauen, das Essen, das Einkaufen von qualitativ hochwertigen Produkten,...

Ist mir hier in MUC noch nie aufgefallen. Wäre auch schwierig, den deutsch hört man mittlerweile eher selten in der Ubahn. Gut, die meisten Leute haben so ihr Meinung zu Türken und Arabern, das liegt aber wohl an sowas wie hier:

In France, Prisons Filled With Muslims

Nun, wenn ein drittel der muslimischen Studenten eine solche Meinung vertritt (und das ist die Bildungselite)

A third of Muslim students back killings - Times Online

dann kann man wohl nicht mehr von "ein paar" sprechen.

Generell tuen sich Moslems im atheistischen Nordeuropa natürlich schwer. Es wird eben kaum akzeptiert dass Erwachsene an Märchenbücher glauben.
An die anderen Märchenbücher glaubt hier ja kein Mensch mehr.

 

Hallo Tobi
Abgesehen, dass der 2.te Link nicht funzt, der mich wirklich sehr interressiert hätte, meine ich, dass du, wie sehr viele Europäer auch eine zu starke Ablehnungshaltung gegenüber Moslems hast.

Glaube mir, normale Moslems sind total friedliebend, was auch in der Bibel der Muslime, dem Koran, steht. Aber es gibt leider immer wieder Extremisten. Aber die gibt es auch im "Westen". Vielleicht nicht immer religionsbedingt, aber es gibt sie.

lg nf

 

Der Link funktioniert wunderbar. Kann es sein dass er in Ägypten beblockt wird?

Dem ist nicht so. Ich habe generell ein Problem mit orthodox-religösen Menschen, egal welcher Religion diese angehören. Da es in Europa quasi nur noch Muslime gibt die diesen obskuren Bullshit glauben, fokusiert sich das natürlich sehr auf diese.

Als ich noch in den USA gelebt habe, hatte ich eine sehr starke Abneigung gegen die "Jesus loves you Fraktion". Einladungen zu diesen habe ich immer ausgeschlagen, weil ich mir das Gesülze und die Heuchelei nicht geben wollte.

Der erste Link sagt aus das Muslime extrem überproportional in den europäischen Gefängnissen vertreten sind. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, den darunter wird man kaum Malaien, Inder, Iraner..... etc. finden, sondern fast nur Türken und Araber. Eher ein kulturelles Problem als ein religöses.

Willst du meine Meinung wissen warum der Islam in Europa so verachtet wird?
Der Grund ist recht einfach - die Leute glauben - und das sehen die Menschen als Bedrohung für ihre Freiheit.

Die oben genannte Umfrage belegt etwas anderes. Sobald es um religöse Werte und die Durchsetzung religöser Ziele geht hört da schnell der Spaß auf. Du kannst ja mal ein paar Mohammed-Karikaturen in Hurghada verteilen, bin mal gespannt was passiert. Mache ähnliches in Europa mit christlichen Karikaturen und das juckt keine Sau.

Wenn es ein Drittel unter Akademikern sind (und die sollten eigentlich aufgeklärter als der Rest sein) dann ist das nicht mehr mit "ein paar" zu erklären.

 

Aha, aus 30 % der britischen Studenten aus einer Umfrage von vor 3 Jahren wird mal schnell der Allgemeinplatz 30 % der Studenten. Und der fett markierte Absatz wird ignoriert:

From The Sunday Times

July 27, 2008

A third of Muslim students back killings

Radicalism and support for sharia is strong in British universities

Abul Taher

ALMOST a third of British Muslim students believe killing in the name of Islam can be justified, according to a poll.
The study also found that two in five Muslims at university support the incorporation of Islamic sharia codes into British law.
The YouGov poll for the Centre for Social Cohesion (CSC) will raise concerns about the extent of campus radicalism. “Significant numbers appear to hold beliefs which contravene democratic values,” said Han-nah Stuart, one of the report’s authors. “These results are deeply embarrassing for those who have said there is no extremism in British universities.”
The report was criticised by the country’s largest Muslim student body, Fosis, but Anthony Glees, professor of security and intelligence studies at Buckingham University, said: “The finding that a large number of students think it is okay to kill in the name of religion is alarming.
Related Links

• To beat extremism we must dissolve religious groups

• Islamist bombers target Olympics

• Imams to counter 'mistaken' Muslim beliefs

“There is a wide cultural divide between Muslim and nonMuslim students. The solution is to stop talking about celebrating diversity and focus on integration and assimilation.”
The researchers found that 55% of nonMuslim students thought Islam was incompatible with democracy. Nearly one in 10 had “little respect” for Muslims.
In addition to its poll of 1,400 Muslim and nonMuslim students, the centre visited more than 20 universities to interview students and listen to guest speakers. It found that extremist preachers regularly gave speeches that were inflammatory, homophobic or bordering on antisemitic.
The researchers highlighted Queen Mary college, part of London University, as a campus where radical views were widely held. Last December, a speaker named Abu Mujahid encouraged Muslim students to condemn gays because “Allah hates” homosexuality. In November, Azzam Tamimi, a British-based supporter of Hamas, described Israel as the most “inhumane project in the modern history of humanity”.
James Brandon, deputy director at CSC , said: “Our researchers found a ghettoised mentality among Muslim students at Queen Mary. Also, we found the segregation between Muslim men and women at events more visible at Queen Mary.”
A spokesman for Queen Mary said the university was aware the preachers had visited but did not know the contents of their speeches. “Clearly, we in no way associate ourselves with these views. However, also integral to the spirit of university life is free speech and debate and on occasion speakers will make statements that are deemed offensive.”
In the report, 40% of Muslim students said it was unacceptable for Muslim men and women to associate freely. Homophobia was rife, with 25% saying they had little or no respect for gays. The figure was higher (32%) for male Muslim students. Among nonMuslims, the figure was only 4%.
The research found that a third of Muslim students supported the creation of a world-wide caliphate or Islamic state.
A number of terrorists have been radicalised at British universities. Kafeel Ahmed, who drove a flaming jeep into a building at Glasgow airport last year and died of his burns, is believed to have been radicalised while studying at Anglia Ruskin university, Cambridge.
Wes Streeting, president of the National Union of Students, condemned the study. “This disgusting report is a reflection of the biases and prejudices of a right-wing think tank – not the views of Muslim students across Britain,” he said. “Only 632 Muslim students were asked vague and misleading questions, and their answers were wilfully misinterpreted.”
Some of the findings amplify previous research. A report by Policy Exchange last year found that 37% of all Muslims aged 16-24 would prefer to live under a sharia system.
Baroness Warwick, chief executive of Universities UK, said: “Violence, or the incitement to violence, has no place on a university campus.”'


Ja und wie schaut's mit der Bereitschaft zu töten und zu foltern im Namen der westlichen Werte aus?


Gruß Ulli

 

Ich glaube nicht an Berichte, sondern überzeuge mich vorort. Religiöse Ziele sind auch vom Zeitalter abhängig. Vor 200 Jahren wärest du (so wie ich als Atheist) noch von den Katholiken am Scheiterhaufen verbrannt worden.

Im Prinzip schreibt der Koran ein friedliches Leben vor. Das sog. Kopftuch oder Verschleiern der Frauen basiert nicht auf Wunsch oder Druck der Männer, das ist der Wunsch der Frauen. Die Frauen hier sind das absolte Oberhaupt der Familie, der Mann hat nur eine Aufgabe: Geld für die Familie zu beschaffen!!

Diese Tatsachen werden aber in der westlichen Welt sehr oft verschleiert

lg nf

 

Das habe ich nicht behauptet. Zudem dürften die Ergebnisse in anderen Ländern ganz ähnlich sein, wenn man dort solche Umfragen durchführen würde/dürfte.

Eine Studie zur Anzahl der einsitzenden Muslime gibt es in D im Gegensatz zu den Nachbarländern beispielsweise nicht.

Ein Moslemvertreter regt sich darüber auf das "nur" 623 Muslime befragt wurden. Allgemein ist es nicht üblich in Umfragen mehr als 1.000 Personen zu befragen, mit 623 kommt man bereits gut bis sehr gut hin.

Da kannst du ja mal eine Umfrage unter deutschen Studenten starten.
Die meisten sind Erz-Links, hassen die USA, hassen den Kapitalismus, lieben den Weltfrieden..... usw.....sogar das rotzdumme Märchen vom Krieg für Öl macht dort noch die Runde.

 

@ Ulli: Danke für deinen Beitrag. Ich habe ihn erst nachdem ich meinem Beitrag geschrieben habe gelesen, aber dein Beitrag war super.

3 Jahre alter Zeitungsbericht, ein paar Studenten in London usw. ....

Ich lebe jetzt schon über ein Jahr in Ägypten, o.k. Hurghada und Ägypten sind etwas anderes, aber ich komme mit Ägyptern zusammen, die in Kairo, Alexandria usw. wohnen. Und ich rede viel mit denen, da kann mich ein Bericht nicht umstimmen.

lg nf

 

Die Aussage "vor 260 Jahren wart ihr auch scheiße und drum können wir heute scheiße sein" ist doch wirklich nicht dein ernst?

Das hat der Prophet nicht gerade vorgemacht.

Was ist eigentlich vom Thema Religionsfreiheit zu halten? Damit meine ich alle anderen Religionen neben den Buchreligionen..? Wie ist damit umzugehen im Islam? Dürfen diese ihren Glauben leben?

Das mag in Ägypten so sein, da eine Frau ohne Kopftuch sich schnell ins Abseits stellt. Ähnlich von Modeerscheinungen in Europa, wer nicht mitzieht wird ausgegrenzt.

 

Ich bin sicher nicht "Erzlinks", aber der Kapitalismus hat uns ja in eine schöne Krise geführt.
Das die USA Kriege wegen Öl führen, kannst auch du nicht bestreiten. Siehe die Dokumentations-Filme von Mikel Moore bzw. Dokus auf NCC, BBC, NTV oder ARTE.

lg nf

 

Nööö, das habe ich sicher nicht gemeint. Aber ich meinte damit nur, die sooooo geschätzte westliche, sprich katholische Welt hat auch extreme Zeiten von Mord und Totschlag hinter sich.

Ich bin auch nicht mit allen Einzelheiten des Korans auf einer Linie, aber dass der Koran ein friedfertiges Leben predigt - dass kannst du mir glauben!

Und das das Kopftuchtragen keine Modeerscheinung ist kann ich dir auch versichern.

Schön langsam machst du dich wirklich lächerlich.

lg nf

 

Da sind wir dann aber ganz schön bei glauben oder Vorurteilen.

Und was soll eine Mitgliedschaft alleine aussagen? Ist es sowohl für gläubige und ungläubige die gleiche Aussage? Ist das soziale Umfeld massgebend?

Der war gut . Hast Dir noch nicht mal die Mühe gemacht nachzuschauen von wem die Aussage ist. Wes Streeting - Wikipedia, the free encyclopedia . Das ist mal wieder ein Diskussionsniveau, da stellen sich mir alle Haare. Hauptsache mal irgendetwas in den Raum gestellt.

Was ist denn Erz-Links, alles was nicht mit Deiner Meinung übereinstimmt? Und, die Studenten, die ich kenne haben ein durchaus differenziertes Weltbild. Zum Glück weit entfernt von Deinen Plattheiten. Ich halte es übrigens auch mit Rosa Luxemburg, die war ja angeblich auch links und wurde dann sogar von Birne zitiert:

Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden.

Gruß Ulli

 

Jetzt habe ich eine Bitte an die Admins, kann man diese letzte Diskussion vielleicht auslagern. Das hat nichts mit dem Thema Kulturschock und Eigenkultur-Schock zu tun. Ist doch eigentlich ein interessantes Thema, das man nicht so zerstören sollte.

LG Ulli

 

@ Ulli: ja, es gibt ja Gott/Mohammed usw.sei Dank, noch Leute die nicht verbohrt sind.

@ Tobi: grab dich ein und setze nie auf einen Fuß auf einen so schrecklichen und mörderischen Boden, wo der Islam herrscht.

lg nf

 

@Ulli: Verschieben können wir es, aber das Thema hat IMHO schon etwas mit Kulturschock in anderen Ländern zu tun.

Wenn es weitere Diskussionen geben sollte, mache ich evtl. einen eigenen Beitrag auf. Warten wir ab!

lg nf

 

@ nf

Hast vielleicht recht, bei mir setzt bei sowas wirklich immer der Eigenkulturschock ein.

LG Ulli