Natur und Tiere im Norden: Reisebericht Alaska

Dieses Thema im Forum "USA Forum - Kanada Forum" wurde erstellt von Bandanar, 14. September 2017.

  1. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Ehe ich noch vergesse, was wir alles gesehen haben, werde ich mal den angedrohten Alaska - Reisebericht beginnen.
    Im August haben wir in gut drei Wochen folgende Route zurückgelegt: Anchorage - Seward - Homer - McNeil River - Homer - Valdez - Sheep Mountain - Denali - Talkeetna - Anchorage.
    Ziel war wie immer: Natur und Wildlife - und von beidem sollte es reichlich geben!

    0. - 1. Tag: Dresden - Frankfurt - Anchorage

    Vollbepackt begann die Reise vor der Haustür, wo wir in den Bus zum Bahnhof stiegen :RpS_biggrin:. Von da fuhren mit dem Zug in mittlerweile nur noch vier Stunden von Dresden nach Frankfurt. Und bei schönstem sonnigen Wetter verbrachten wir hier erstmal den Rest des Tages am Main.

    Nach einer Nacht im Ibis Centrum gings am Folgetag nun aber wirklich los. Pünktlich um 14:45 Uhr startete unser Condor Flug non-stop nach Anchorage, wo wir aufgrund der Zeitverschiebung und relativ kurzen Flugzeit, am gleichen Tag 35 Minuten eher landeten. Sowohl die Einreise als auch danach die Wartezeit am Mietwagenschalter dauerte ewig. Aber irgendwann saßen wir schließlich doch mitsamt unserem ganzen Gepäck im Auto und fuhren zum gebuchten Hotel, dem "Clarion Suites" in Downtown Anchorage. Mit 150,- Euro inkl. Frühstück war das ein richtiges Schnäppchen für Alaska-Verhältnisse. Nach einer kurzen Kaffeepause machten wir uns auch sogleich auf den Weg um Anchorage zu Fuß zu "erkunden". So wirkliche Highlights gibts unserer Meinung nach nicht in der Stadt, aber ganz schrecklich ist sie auch nicht, zumal bei angenehmen 22 Grad die Sonne schien. Zu sehen gabs ein paar Totems,

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    einen der üblichen Wegweiser in touristischen Gegenden,

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    typische breite amerikanische Straßen,

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    große und kleine Häuser

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    und einen kleinen Park mit vielen blühenden Pflanzen.

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    Auffällig waren die unzähligen Souvenirläden, welche wir uns allerdings für den letzten Tag aufheben wollten, an welchem wir vor dem Rückflug nochmal hierher kommen würden. Von Downtown liefen wir noch etwas weiter Richtung Norden, quer über den Sonntagsmarkt

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    und vorbei am Bahnhof

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    bis hin zum Ship Creek River. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck davon, was in Alaska in der Lachssaison das Leben von Mensch und Tier zu diktieren scheint: Fischen! In einer endlosen Reihe standen die Angler im Fluss und versuchten ihr Glück.

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    Da das Beobachten von Anglern nun aber nicht die spannendste Beschäftigung ist, gewann nach einem langen Tag schließlich doch die Müdigkeit, so dass wir zurück zum Hotel liefen und uns bei noch immer hellstem "Tages"licht gegen 22 Uhr schließlich zur Ruhe legten. :sleep3:
     
  2. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    2. Tag: Anchorage & nördliche Umgebung

    Der Tag begann recht früh mit einem typisch amerikanischen Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg zu einem "langsamen Einstieg" in die Natur Alaskas. D.h. wir fuhren zum nur 40 km von Anchorage entfernten Eagle River Nature Center, von wo aus einige Wanderungen in den Cugach State Park beginnen.

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    Nach kurzer Anfahrt parkten wir am noch völlig menschenleeren Center, bezahlten brav per self-registration unsere 5,- Dollar Parkgebühr und nahmen die nur drei Meilen lange Albert loop in Angriff. Nach nicht allzu langer Zeit trafen wir auch schon auf die ersten kleineren tierischen Bewohner.

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    Der gut ausgeschilderte und ausgebaute Weg führte zunächst durch schönen Wald, vorbei an einigen Aussichtsplattformen und Tümpeln, zum Fluss "Eagle River".

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    Diesem folgten wir bei schönstem Sonnenschein eine Zeit lang, um schließlich wieder in einem Bogen durch den Wald zurück zum Eingang zu wandern. Nach einem vielversprechenden Start, hielt sich die Tierwelt nun sehr bedeckt. Wir entdeckten zwar zahlreiche Spuren,

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    aber die Verursacher entdeckten wir nicht. Ungefähr 500 m vor dem Parkplatz raschelte es dann aber plötzlich unüberhörbar und ziemlich knapp hinter uns in einem Busch am Wegesrand. Wir drehten uns um, und plötzlich stand ein Schwarzbär vor uns.

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    Das war ein seltsames Gefühl. Auf der einen Seite hatten wir ja insgeheim gehofft einen Bären zu sehen, aber nun einem so nahe gegenüber zu stehen war dann doch etwas anderes. Glücklicherweise interessierte sich der Bär nicht für uns und verschwand im Wald. Das nutzten auch wir um langsam etwas weiter zu gehen. Nach einigen Metern drehten wir uns dann aber doch nochmal um und hatten das Glück den Bären für einige weitere Minuten auf dem Weg und auch im Wald (nun in einiger Entfernung) beobachten zu können.

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    Alles in allem war die Runde damit ein voller "Erfolg": erste Wanderung - erster Bär :RpS_thumbsup:

    Vom Eagle River fuhren wir weiter Richtung Norden zu den Thunderbird Falls. Vom Parkplatz (ebenfalls 5,- Dollar) führt hier ein 2 km langer Weg zum Wasserfall. Ist alles in allem ein netter Spaziergang zu einem Wasserfall und zwischendurch hat man einen schönen Ausblick auf eine Schlucht.

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    Weiter gings mit dem Auto noch ein Stückchen nordwärts bis zum Eklutna Lake. Irgendwie hatten wir allerdings keine richtige Lust auf eine längere Wanderung und so blieben wir nur für einen kurzen Fotostop (und haben uns die Parkgebühr gespart :nana:).

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    Von hier fuhren wir wieder zurück nach Anchorage, zunächst zum Wild Berry Products Souvenirshop. Grund dafür war der beworbene größte Schokobrunnen der Welt.

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    Nächster Halt war der Hood Lake, mit täglich durchschnittlich 200 Flügen ist dieser die meistfrequentierte Wasserflugzeugbasis der Welt. Wir beobachteten einige Starts und Landungen ehe wir uns weiter zum Wal Mart begaben.

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    Hier folgte schließlich ein sehr zeitintensiver Großeinkauf für die bevorstehenden Campingtage. Wenn man deutsche Lebensmittelpreise gewohnt ist, kann man in Alaska durchaus einen Schock bekommen. :bigeek:
    Danach gings nur noch zurück zum Hotel, wo wir mit einem deliziösen Mikrowellengericht bereits kurz nach acht Uhr den Tag ausklingen ließen. :lecker:
     
  3. Bluetenglanz

    Bluetenglanz Reisefuchsforum Legende

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    Vielen Dank für den schönen Bericht und die Bilder bis hier hin..Alaska steht auch ganz weit oben auf meiner Liste, aber ich glaub, da muss ich warten bis ich mit dem Studium fertig bin. :biggrin2:

    Toll, dass ihr gleich bei eurer ersten Wanderung einen Schwarzbären gesehen habt.. ich kenne das Gefühl - man will unbedingt Bären sehen, aber wenn sie dann vor einem stehen, ist man doch erst mal ein bisschen geschockt. Mein erster Bär war ein Schwarzbär-Baby in den Smokies und wir haben uns dann lieber schnell zurückgezogen, bevor die Mutter kam.

    Freue mich auf mehr Bilder.
     
  4. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    3. Tag: Anchorage - Seward

    Für heute hieß es: der Weg ist das Ziel. Für die Fahrt nach Seward, das sich im Südosten der Kenai Halbinsel befindet, hatten wir zahlreiche Zwischenstopps eingeplant, welche wir je nach Wetterlage mehr oder weniger ausdehnen wollten. Und das Wetter sah am Morgen gar nicht gut aus. Es war deutlich kühler, sehr windig und von den Bergen rund um Anchorage sah man aufgrund der tiefen, dunklen Wolken überhaupt nichts.
    Gegen 8:30 Uhr fuhren wir los, und legten bereits kurze Zeit später den ersten Stopp bei Potters Marsh ein. Hier gibt es einige mit Holzstegen verbundene Plattformen, welche gute Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung bieten.

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    Auch wenn wir damit nicht ganz so erfolgreich waren, so wurde unsere Geduld auf andere Weise belohnt. Und zwar in Form von zwei Elchen, Mutter mit Jungtier, welche sich aus ihrem Versteck im Gebüsch erhoben und für einige Zeit aus nächster Nähe sehr gut zu beobachten waren.

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    Die nächsten Halte legten wir am Turnagain Arm bei Beluga Point, Windy Point und Bird Point ein. Da es aber sowohl die falsche Zeit für Belugas war und auch keine beeindruckende bore tide am heutigen Tag angekündigt war, beobachteten wir lieber eine Herde Bergziegen

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    als das Meer.

    Weiter gings durch Girwood, wo es genau Nichts zu sehen gab. Am Ende des Turnagain Arms machten wir einen kurzen Abstecher zu den Moose Flats, welche ihrem Namen alle Ehre machten. Bei einer kurzen Wanderung trafen wir auch hier auf eine Elchkuh mit Jungtier. Leider waren die beiden recht schreckhaft und sehr schnell im Wald verschwunden.

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    Bei einsetzendem Regen setzten wir unsere Fahrt Richtung Süden durch eine wunderschöne Berglandschaft fort.

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    (unser Miet-Kleinstwagen)

    Leider wurde der Regen mit der Zeit immer stärker und die Sicht immer schlechter, so das wir kaum noch Pausen einlegten und auch auf zuvor eingeplante Wanderungen verzichteten. Deswegen kamen wir auch bereits gegen 15 Uhr am Resurrection Bay Campground an. Glücklicherweise fanden wir hier noch genau eine freie Campsite, welche wir gleich per Selbstregistrierung für drei Tage reservierten. Die momentane Regenpause wurde noch schnell zum Zeltaufbau genutzt,

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    ehe wir einen Spaziergang zum Hafen von Seward machten. Vorbei gings dabei an unzähligen Wohnmobilen - eines größer als das andere. Was hierzulande als großer SUV angesehen wird, hing da teilweise als "Stadtauto" einfach hinten dran.
    Im Gegensatz zu diesem monumentalen RV Park war dann die Hafengegend Sewards direkt beschaulich anzusehen.

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    Hier gabs vorwiegend Souvenirshops, Touranbieter, Hotels, Restaurants und ein kleines Cafe mit bezahlbaren warmen Getränken. Das liebste Hobby der Einwohner und zahlreicher Touristen, oder besser gesagt dessen Ergebnis, gabs natürlich auch hier, fertig zum Bestaunen, aufgehängt.

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    Wir liefen noch ein ganzes Stück weiter bis zum Safeways Supermarkt, und schließlich wieder ganz zurück, noch am Campingplatz vorbei, bis zum Alaska Sealife Center. Dieses ließen wir aber am heutigen Tag erst mal nur links liegen und spazierten mit einem Schlenker durch den südlichen Ortskern

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    wieder zurück zum Zeltplatz. Gegen 20 Uhr gabs hier schließlich ein sehr rudimentäres Abendessen. Und wäre das Wetter etwas besser gewesen, dann hätten wir direkt vom Zelt einen sehr beeindruckenden Ausblick auf die Resurrection Bay gehabt. So war dieser eher etwas mäßig. :RpS_mellow:

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  5. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Nachdem Bau und Umzug so halbwegs vollbracht sind, gehts mit etwas Verzögerung nun mit dem Bericht wieder weiter.

    4. Tag: Seward

    Schönes Wetter - Fehlanzeige. 6:00 Uhr verließen wir das Zelt bei Regen, und vorweggenommen: dieser hörte auch den ganzen Tag nicht wieder auf. Es gab ein kurzes Frühstück im Auto und anschließend liefen wir zum Shop von "Kenai Fjord Tours" um unsere online - Tickets in Bordkarten für die 8:00 Uhr Tour zu tauschen. Die bis zur Abfahrt verbleibende Zeit blieben wir am Hafen und ärgerten uns über den Nebel.

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    Pünktlich um 8 Uhr gings schließlich aufs Boot, welches bis auf den letzten Platz ausgebucht war. Auch wenn wir auf der folgenden sechsstündigen Tour von der sicherlich großartigen Landschaft nicht all zu viel sahen,

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    so war es dennoch besser als am frühen Morgen vermutet. Denn immerhin ließen sich die tierischen Bewohner vom Regen nicht abschrecken und zeigten sich reichlich. So sahen wir zwei Arten von Papageitauchern, Robben, Seelöwen, Otter, Delfine und Buckelwale.

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    Glücklicherweise lag auch der Aialik Gletscher, der Wendepunkt der Tour, nicht zu sehr im Nebel.

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    Leider sind die Bilder wetterbedingt nicht sonderlich toll.

    Kurz nach 14 Uhr waren wir schließlich wieder in Seward, stöberten noch etwas in den Souvenirläden und liefen schließlich die Küste entlang, wieder vorbei am Campingplatz und mit einem kleinen Umweg an einem Wasserfall vorbei

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    bis zum Seward Sealife Center.

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    Da in den Bootstickets einmal freier Entritt enthalten war, nutzen wir das natürlich und verbrachten etwas Zeit in diesem sehr schön gemachten Aquarium. Da das Hauptaugenmerk hier auf Kaltwasserbewohnern liegt, gabs auch mal ein paar andere Tiere zu sehen, als die sonst allgegenwärtigen tropischen Riffbewohner.
    Aufgrund des späten Sonnenuntergangs war auch nach dem Besuch des Sealife Centers noch ausreichend vom Tag übrig. Somit liefen wir durch die "Altstadt" zurück und schlossen noch die ungefähr 2 km lange, ausgeschilderte Two - Lakes Wanderung an. Wie der Name schon sagt, führt diese durch Küstenregenwald an zwei Seen vorbei.

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    Nach diesem netten Spaziergang gings schließlich wieder zurück zum Campingplatz, wo wir uns mit frisch erworbenen Gasfläschchen daran machten neben dem Zelt im Nieselregen feinste Instantnudeln zuzubereiten um diese schließlich im Auto zu essen. Damit waren wir wahrscheinlich der größtmögliche Kontrast zu den riesigen amerikanischen Wohnmobilen wenige hundert Meter weiter :RpS_biggrin:.
     
  6. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    5. Tag: Seward

    Von einem sonnigen Morgen konnte man zwar auch heute nicht sprechen, dafür waren aber zumindest die Berge auf der anderen Seite der Bucht wieder zu sehen.

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    Das gab uns zumindest ein bisschen Hoffnung, dass die heutige Tour nicht völlig sinnlos werden würde, denn wir wollten hoch hinauf auf den Exit Glacier.
    Wir hatten ausnahmsweise mal keine Eile, da wir erst 9:00 Uhr am Büro der "Exit Glacier Guides" sein sollten. Dort angekommen erfuhren wir, dass wir die Einzigen für den Gletscher Hike sein würden und hatten demnach viel Platz zur Anprobe und zum Verpacken des Equipments: Gurte, Helme, Steigeisen, Eispickel. Eine halbe Stunde später wurden wir dann auch schon zusammen mit dem Guide zum Ausgangspunkt der Tour gefahren. Aus dem Auto gabs bereits die ersten Blicke auf das Ziel.

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    An der Ranger Station angekommen fand zunächst ein ausgiebiges Briefing statt und dann ging die Wanderung los.

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    (man beachte die Hinweise bei einem Bärenangriff auf dem Schild, speziell den zweiten)

    Zunächst folgten wir einem mal mehr, mal weniger steil, aber immer kontinuierlich ansteigenden, gut ausgebauten Weg nach oben. Uns wurde gesagt, dass hier in Gletschernähe das Wetter ein komplett anderes als an der nur 20 km entfernten Bucht ist, und wir voraussichtlich keine tief hängenden Wolken zu befürchten hätten. Das wollten wir hören :RpS_thumbup:.

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    Nach 45 Minuten bogen wir vom Weg, welcher weiter hinauf zum Harding Eisfeld führt, ab und waren nach einem kurzen steilen Abstieg am Rand des Gletschereises.

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    Hier legten wir nun sämtliches Equipment an und los gings aufs Eis. Da wir so etwas noch nie gemacht hatten, waren wir begeistert: Eis in allen Formen und Farben, Gletschermühlen, Gletscherspalten, Wasserfälle und auch noch eine schöne Aussicht in Richtung Gletscherfluss.

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    Da wir den Aufstieg, für den eigentlich zwei Stunden eingeplant waren, in weniger als der Hälfte der Zeit geschafft hatten, war auch ausreichend Zeit diese "andere Welt" zu bestaunen. Erst nach fast drei Stunden ging es schließlich wieder zurück an den Rand des Eises. Hier entledigten wir uns des Equipments und spazierten wieder zum hinab zum Parkplatz, wo auch schon unser Shuttleservice wartete der uns zurück nach Seward brachte. Wir verabschiedeten uns im Büro von unserem Guide, gaben das obligatorische, amerikanische Trinkgeld und fuhren, da wir noch nicht genug hatten, noch ein zweites Mal, nun mit dem eigenen Auto, zum Exit Gletscher :RpS_biggrin:. Auf der geführten Tour war leider keine Möglichkeit gewesen zusätzlich gleich noch die Standardwanderungen am Fuße des Gletschers mitzunehmen. Und genau das holten wir jetzt einfach noch nach. So spazierten wir gemütlich noch einige Kilometer auf gut ausgebauten und ausgeschilderten Wegen zu verschiedenen Aussichtspunkten,

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    hatten das Glück einen gut versteckten Elch im Gebüsch zu entdecken,

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    sahen uns auch die Flora etwas genauer an

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    und sammelten einige Beeren, welche uns der Guide auf der morgendlichen Tour als sehr schmackhaft angepriesen hatte.
    Gegen 20 Uhr waren wir schließlich wieder zurück am Zeltplatz und freuten uns heute ganz niederschlagsfrei und mit wenigstens etwas Bergsicht im Freien Essen zu können.
     
  7. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    6. Tag: Seward - Homer

    Ausgerechnet am Tag der Weiterreise besserte sich nun das Wetter in Seward.

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    Zwar hatten wir heute noch ca. 300 km Fahrt bis Homer vor uns, aber als dann sogar die ersten Sonnenstrahlen an der Resurrection Bay herauskamen, unternahmen wir nochmal einen letzten Spaziergang zum Hafen. Wie sich zeigte, war das eine gute Entscheidung, denn hier fanden wir diese verschlafenen Gesellen, welche in der Morgensonne auf dem Wasser treibend keine Eile hatten den Tag zu beginnen.

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    Gegen zehn Uhr packten wir dann aber schließlich doch unser Zelt zusammen und starteten die Fahrt quer über die Kenai Halbinsel bis an deren südwestlichen Zipfel nach Homer. Insgesamt waren wir mit zahlreichen Fotostopps etwas mehr als fünf Stunden unterwegs. Zuerst boten immer wieder die Berge, Flüsse und Seen des Chugach National Forests schöne Panoramen.

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    Nach erreichen der Küste gab es dann immer wieder schöne Aussichtspunkte aufs Meer und die Berge der weit entfernten Katmai Halbinsel.

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    Kurz vor Homer gab es schließlich noch einen Aussichtspunkt auf den "touristischen Auswuchs" der Stadt: den ca. 5 km vom eigentlichen Zentrum entfernten Homer Spit - eine Landzunge auf deren Ende sich zahlreiche überteuerte Restaurants und Souveniershops befinden. Außerdem starten von dort die unzähligen Fischfangtouren der selbsternannten "Halibut capital of the world".

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    Im Ort angekommen bezogen wir kurz unser Zimmer in der Beluga Lake Lodge. Von der Terrasse gibts hier einen schönen Ausblick auf ein kleines Feuchtgebiet sowie den geschäftigen Start- und Landesee der Wasserflugzeuge.

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    Allerdings hatten wir nicht vor den gesamten Rest des Tages auf der Terrasse zu verbringen. Stattdessen beschlossen wir, die sommerlichen Temperaturen von knapp 27 Grad Celsius für einen ausgedehnten Spaziergang zum Homer Spit zu nutzen. Mit dieser Idee waren wir hier anscheinend Exoten. Einem Nordamerikaner käme wahrscheinlich nie in den Sinn diese Strecke zu Fuß zurück zu legen, wenn direkt neben dem Fuß- und Radweg ein Highway verläuft.

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    Zumindest hatten wir auf diese Weise ausreichend Zeit, das Panorama zu genießen.

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    Am Ziel angekommen sahen wir uns die Boote im Hafen an,

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    freuten uns über allerlei Kitsch und Kreativität,

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    staunten über die Preise (z.B. gabs Lachssandwich to-go für 23,- USD), inspizierten die zahlreichen Shops in den bunten Häuschen,

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    begutachteten den Fischfang

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    und machten uns schließlich auf den Weg zur Bushaltestelle um wieder zurück zum Hotel zu fahren. Das Problem an der Sache war leider, dass der letzte Bus des Tages bereits abgefahren war. So blieb uns nur noch die Option den ganzen Weg wieder zurück zu marschieren. Aber was solls, das Wetter war schön, die Landschaft ebenso und in Eile waren wir nicht.
    Im Ort angekommen beschlossen wir schließlich vor dem morgigen Weiterflug zum McNeil River noch einmal in der Zivilisation essen zu gehen. Und da wir ja gern lokale Spezialitäten probieren, entschieden wir uns für etwas typisch amerikanisches: McDonalds. :RpS_thumbsup:
     
  8. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Hallo Danke für diesen Bericht - die Tierwelt ist einmalig...das Wetter erinnert an November...war es warm?
    Gruss u. Danke sehr...
    Mari
     
  9. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Was die Tierwelt angeht, kommt das Beste noch. Das Wetter war sehr wechselhaft, und das obwohl wir im August dort waren. Wir hatten alles von 27 Grad und Sonne in Homer bis zu -1 Grad und leichtem Schneefall im Denali. Meistens war es knapp über 10 und es regnete.
     
  10. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Du gegen 10 Bären:banana:?
    Bin gespannt, wie es weitergeht...
    Gruss
     
  11. sunnyboy

    sunnyboy Reisefuchs

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    104
    Toller Bericht und wirklich tolle Fotos! :) Da bekommt man direkt Lust hinterher zu reisen ... nur die Bären ... Die sind mir nicht so sympathisch :D
     
  12. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    7. Tag: Homer - McNeil River

    Heute war der große Tag. Der eigentlich Grund, warum wir überhaupt Alaska als Reiseziel ausgesucht hatten stand bevor: 5 Nächte im McNeil River State Game Sanctuary im Osten von Katmai - wahrscheinlich der beste Ort der Welt um Grizzlies zu beobachten. Im Gegensatz zu anderen Grizzly - watching Plätzen, setzt man in McNeil auf wenig und sanften Tourismus. In der Bärensaison dürfen maximal 8 Touristen zeitgleich an der Bärenbeobachtung teilnehmen, begleitet von in der Regel zwei Rangern, die die gesamte Saison vor Ort sind. Eine Infrastruktur gibt es am McNeil im Prinzip nicht. Alle Touristen müssen in eigenen Zelten übernachten, es gibt eine einfache Saunahütte, welche auch als Dusche fungiert, eine Koch- und Gemeinschaftshütte, drei Hütten für die wissenschaftliche Arbeit und Übernachtung der Ranger sowie zwei "Outhouses" = Plumpsklos. Es gibt absolut nichts zu kaufen, Trinkwasser wird aus einem kleinen Fluss geholt und gefiltert. Die einzige Möglichkeit McNeil zu erreichen ist per Charterflug mit dem Wasserflugzeug. Und auch dies ist je nach Wasserstand einige Tage im Monat nicht möglich. Aufgrund der Lage ist es meist windig, regnerisch und kalt. Trotz dieser Widrigkeiten ist die Nachfrage nach Beobachtungspermits so riesig, dass diese jedes Jahr per Lotterie verlost werden. Obwohl bereits ein Los 25,- USD kostet, gibt es so viele Teilnehmer, dass die Chancen einen Platz auf einem der viertägigen Besuchszeiträume zu bekommen nur bei 10 % liegen. Und dieses Glück hatten wir. Für weitere 350,- USD kauften wir das Permit und für 700,- p.P. gabs schließlich auch noch den Platz im Wasserflugzeug. (Verglichen mit Berggorillas eigentlich ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass man vier volle Tage Bärwatching garantiert hat).
    Ganz soweit waren wir aber noch nicht. Aufgrund der Flut, war ein Flug nach McNeil erst gegen 13 Uhr möglich. So hatten wir noch Zeit, um uns etwas mehr von Homer anzusehen. Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst in die Altstadt, wo es eigentlich nichts zu sehen gab.

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    Dafür war es von hier nur ein kurzer Katzensprung zum Strand, was wir für einen ausgedehnten Spaziergang nutzten.

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    Das nächste Ziel war ein Aussichtspunkt ganz im Osten des Ortes. Von hier hatte man einen guten Blick über eine weite Ebene, auf welcher man mit etwas Glück Elche sehen sollte. Einen bekamen wir auch tatsächlich zu Gesicht, allerdings seeehr weit entfernt und, zumindest für mich, nur mit Fernglas zu erkennen.

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    (kein Elch)

    Der letzte Programmpunkt in Homer war nun noch ein Besuch des heute stattfindenden Farmers Market.

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    Kann man sich mal ansehen - muss man aber nicht. Gegen 12 Uhr holten wir nun unser Gepäck aus dem Hotel und fuhren zur "Anlegestelle" von Northwind Aviation. Hier ließen wir auch unser Auto für die nächsten Tage. Nachdem wir alles Gepäck, was wir zum McNeil mitnehmen wollten herausgekramt hatten, mussten wir als erstes auf die Waage. Pro Ticket sind für Person + Gepäck etwas mehr als 120 kg gestattet - kein Problem also. ;)
    Nachdem wir schließlich noch den Rest des Tickets bezahlt hatten, gingen wir zum Flugzeug und warteten.

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    Nach und nach trafen auch die weiteren Teilnehmer ein. Mit uns machten sich heute noch vier Amerikaner auf den Weg, drei aus Alaska, eine aus Wisconsin. Einer der Alaskaer hatte bereits zum zwanzigsten Mal an der Lotterie teilgenommen und nun das erste Mal Glück gehabt.
    Kurz vor 13 Uhr verluden wir sämtliches Gepäck ins Flugzeug und los gings.

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    Zunächst gab es noch schöne Aussichten auf die Küsten und Berge von Homer und Kachemak,

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    dann überflogen wir das Cook Inlet, es ging nahe vorbei am Vulkan auf Augustine Island.

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    Und nach gut einer Stunde Flut kreisten wir bereits über dem McNeil Camp und der Lagune, in welcher wir landen wollten.

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    Auf der Landzunge wartete bereits ein kleines Grüppchen an Touristen, welche die Tage zuvor wegen Niedrigwasser nicht zurück fliegen konnten.

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    Uns fiel allerdings auch schon etwas ganz anderes auf. Während wir noch etwas kreisten um den höchsten Wasserstand zur Landung anzupassen, sahen wir bereits mehrere Bären im Fluss - das konnte nur gut werden.

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    Die Landung war sehr sanft, das Flugzeug wurde schnell ent- und auch gleich wieder beladen, denn das Zeitfenster für einen Start während dieser Flut betrug im Moment nur ca. 30 Minuten.

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    Jimmy, so hieß der Pilot, war also in Null Komma Nichts wieder in der Luft.

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    Erwartet wurden wir von den beiden Rangern sowie dem ersten braunen, zottligen Gesellen.

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    Völlig unbekümmert liefen wir an dem neugierig schauenden Bären die wenigen hundert Meter zum Camp

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    und erhielten zunächst eine Einweisung: wo die Zelte aufzubauen sind, wo die offiziellen Grenzen des Camps sind und das man dieses unter keinen Umständen verlassen darf, das man absolut nichts was irgendwie riecht im Zelt haben darf und das man Grizzlies im Camp (welche in der Regel da nicht hinkommen würden) mit lautem Klatschen vertreiben soll - nun ja.
    Nach einem darauf folgenden Rundgang

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    (die Gemeinschaftshütte und Küche)

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    (eine Klohütte)

    bauten wir unser Zelt auf

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    (unser Zelt)

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    (die Campsites und die Sauna)

    und begaben uns dann, soweit wir durften, an den Rand der Lagune.

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    Zwar bekamen wir hier erstmal keinen Bären zu sehen, dafür kreuzte ein Fuchs unser Blickfeld

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    und wir hatten die Gelegenheit bei schönem Wetter die uns umgebende Landschaft zu genießen.

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    Nach dem Abendessen, es gab bei uns Nudeln und Ketchup - was die mitgereisten Amerikaner überaus lustig fanden, durften wir eine der Ranger auf die Landzunge begleiten, wo um flüssige Küchenabfälle zu entsorgen. Letzteres ist zwar nicht unbedingt die schönste Aufgabe, aber der kurze Spaziergang war toll. Wir kamen an diesen beiden Greifvögeln vorbei

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    und hatten auch das Glück noch vor dem ersten offiziellen Beobachtungstag mehreren Bären recht nahe zu kommen.

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    Nach etwas sehr nettem Smalltalk mit den anderen Mitgereisten ging es schließlich kurz nach Sonnenuntergang, also gegen 22:45 Uhr voller Vorfreude und mit Spannung auf den nächsten Tag ins Zelt.
     
  13. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
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    1.945
    8. Tag: McNeil River

    Nach einer erstaunlich erholsamen Zeltnacht waren wir gegen 7:30 Uhr die ersten in der Küchenhütte. Zum Frühstück gabs Toast, Erdnussbutter und löslichen Kaffee. Da noch etwas Zeit bis zur Besprechung der heutigen Tour war, verbrachten wir den "frühen" Morgen mit Fuchsbeobachtung auf dem Campground. Pünktlich um neun Uhr versammelten sich schließlich alle in der Küche. Hier gab es nun ein kurzes Briefing über den Tagesablauf, was mitzunehmen ist, wie man sich verhalten sollte usw. Im Prinzip war es ganz einfach: uns stand ein kompletter Tag zur Bärenbeobachtung in der Umgebung bevor - ohne Möglichkeit zwischendurch wieder zum Camp zurück zu kommen. Mitnehmen sollten wir etwas Verpflegung und am wichtigsten: layers, layers, layers - also viele Schichten an Pullovern, Jacken, Regenjacken die man sich zur Not überziehen konnte. Schlechtes Wetter war die größte Sorge der Guides. Außerdem waren Wathosen Pflicht, da wir hin und wieder kaltes, bis zu oberschenkelhohes Wasser durchqueren würden müssen. Etwas mehr als eine Stunde später waren alle abmarschbereit versammelt. Jeder bekam noch einen "Crazy Creek" in die Hand, eine Art Sitz, welchen man ausklappen und auf den Boden legen kann, und los gings. Vom McNeil Camp aus gibt es je nach Saison drei Bereiche, wo sich die meisten Bären konzentrieren. Zu Beginn versammeln sie sich am Mikfik River, in der Hauptsaison stehen sie fischend an den McNeil Falls und jetzt in der Nachsaison verteilten sie sich am McNeil River sowie an der Lagune. Egal, was davon das Ziel ist, lang sind die Wanderungen nie, d.h. man läuft nicht mehr als maximal zehn Kilometer am Tag. Allerdings können diese sehr schlammig und auch nass werden. Außerdem gibt es nur eine "öffentliche Toilette" außerhalb des Camps: den von den Rangern so getauften Party Rock, an welchem man ein zweimal am Tag vorbeikommt. Benutztes Papier darf im übrigen nicht zurück gelassen werden.

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    Genug der Vorrede, los gings also: Ein bewaffneter Ranger marschierte unter kontinuierlichen "Hey bear, bear, hey buddy, buddy" Rufen vornweg, dann folgen wir sechs Touristen und eine Rangerin lief hinterher. Es dauerte gar nicht lange und wir sahen auch schon die ersten Bären in einiger Entfernung. Wir blieben kurz stehen und weiter gings - quer durch die Lagune mitten hinein zwischen die Grizzlies.

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    Eigentlich lässt sich der Verlauf des Tages nun ganz knapp zusammenfassen. Wir legten insgesamt vier lange Beobachtungsstopps an verschiedenen Stellen ein, von wo aus wir jedes Mal perfekte Beobachtungsmöglichkeiten hatten. Mal kam man den Bären ganz nah, oder eher andersherum: die Bären kamen einem ganz nah. Und manchmal hatte man einen guten Überblick und sah zeitgleich mehr als 20 der Tiere.

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    Auch die Aktivitäten, welche man beobachten konnte, waren sehr unterschiedlich: spielen, kämpfen, fischen, ruhen, baden, säugen - besser gehts nicht. Und ums perfekt zu machen spielte auch noch das Wetter mit. War es anfangs noch bewölkt, so saßen wir am Ende für Alaska Verhälntnisse luftig gekleidet im Crazy Creek in der Sonne und konnten in 5 Meter Entfernung Bären beobachten, welche unsere Anwesenheit einfach nur ignorierten - was will man mehr?

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    Erst kurz vor 21 Uhr kamen wir schließlich mit leichtem Sonnenbrand wieder zurück zum Camp. Hier erwarteten uns zwei Japanerinnen, welche heute mit einem dritten Ranger eingeflogen kamen und auch das Permit für diesen Zeitbereich gewonnen hatten. Aber aufgrund ihrer beschränkten Urlaubstage hatten sie nur insgesamt 5 Tage Zeit für diesen Trip. Es wurde zum Abendessen also noch etwas enger in der Küchenhütte - und da gab es schließlich auch den ganzen Abend noch genug zu erzählen. Von den Rangern, die sich unterwegs hin und wieder Notizen machten, erfuhren wir, dass wir im Laufe des Tages 49 verschiedene Bären gesehen hatten - rekordverdächtig zu dieser Zeit des Jahres, auch wenn das absolute Maximum zur Hauptsaison bei über 80 liegen soll. Letztendlich wars uns eigentlich auch egal ob 10 oder 20 mehr oder weniger. Viel entscheidender war, dass man ständig Bären sah und wie abwechslungsreich die Beobachtung war.
    Erst nach 23 Uhr verzogen sich schließlich wieder alle in ihre Zelte und freuten sich auf die folgenden drei Tage mit exakt dem gleichen Programm.
     
  14. Bluetenglanz

    Bluetenglanz Reisefuchsforum Legende

    Registriert seit:
    26. November 2013
    Beiträge:
    1.109
    Diese Erfahrung muss einfach nur unglaublich sein. Unfassbar, wie nah ihr den Bären kommen konntet, ohne dass sie sich gestört oder bedroht gefühlt haben. Tolle Bilder! Vielen Dank für diesen tollen Bericht.
     
  15. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    1. Januar 2011
    Beiträge:
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    Diese Eindrücke unddie dazugehörigen Fotos sind wahrscheinlich nicht mehr zu toppen!

    Ich glaub ich nenn dich um von Bandanar auf Bärennah :RpS_biggrin:
     
  16. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.945
    "Bärennah" traf es wirklich gut :RpS_smile: - aber ich glaube Kraft meiner Admin - Rechte würde ich mich wieder umnennen :RpS_biggrin:

    Das sich die Bären einfach wie Bären verhalten obwohl sich da Menschen aufhalten hat wohl viele Gründe. Sie wurden dort nie gejagt. Wenn sie im Weg stehen, werden sie nicht vertrieben, sondern man wartet oder geht einen großen Bogen herum. Man soll sich immer in einer engen Gruppe bewegen und bei nahen Bären auf hektische Bewegungen und laute Geräusche verzichten. Wenn dann auch nur wenige Touristen da sind, stören diese letztendlich auch nicht so sehr. Auf der anderen Seite wird penibel darauf geachtet, dass alles vermieden wird, damit die Bären das Camp oder die Touristen mit Futter in Verbindung bringen. Somit ist man also weder Gefahr noch (hat man) potenzielle Nahrung. Letztere gibt es zu der Zeit sowieso in Form von Lachsen im Überfluss. Außerdem wird diese Form von Tourismus dort schon seit 25 Jahren in dieser Art praktiziert. Das heißt die Bären, welche jetzt groß sind, kennen diese seltsamen Wesen, welche da jeden Tag durch die Gegend laufen schon seit ihrer Geburt.
     
  17. sunnyboy

    sunnyboy Reisefuchs

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    Beiträge:
    104
    Wow ... wirklich tolle Bilder. Wahnsinn, wie gut und dicht das wirkt ... ich hätte davor einen Heiden Respekt ... Aber wirklich schön solche Natur mal so zu sehen :) Wirklich sehr gut geworden
     
  18. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    9. Tag: McNeil River

    Schön wäre eine Kopie des vorherigen Tages gewesen. Die wurde es allerdings nur fast, denn bereits am späten Abend des Vortags hatte sich ein Wetterwechsel angekündigt.

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    Sturm und Regen waren in der Nacht schließlich derart lautstark, dass wir nicht wirklich viel Ruhe gefunden hatten.
    Glücklicherweise hatte zeitig früh schon jemand den Ofen in der Küchenhütte angefeuert, so dass wir uns vor dem Start in die Wildnis nochmal aufwärmen konnten. Erneut gab es ein Briefing gegen 9:00 Uhr. Diesmal wurden wir noch eindringlicher darauf hingewiesen zusätzliche Kleidungsschichten mitzunehmen. Gesagt getan, zwei lange Hosen + Wathose angezogen, obenrum T-Shirt, Pullover, eine Jacke und noch eine regenabweisende dünne Schicht und zusätzlich noch zwei Hosen und zwei Jacken in den Rucksack.
    Anfangs war es so, trotz einstelliger Temperaturen mit Regen und Sturm, noch ganz erträglich, zumindest so lange man in Bewegung blieb. Doch jedesmal nach einer der Beobachtungszeiten im Sitzen dauerte es länger, ehe man sich wieder aufgewärmt hatte.

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    Alsbald war auch unsere Zusatzkleidung aufgebraucht, so dass wir uns letztendlich wie Michelin-Männchen fühlten. Immerhin wurde unser Durchhaltevermögen aber erneut durch die vielen, vielen Bären belohnt, welche wir wieder beobachten konnten.

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    Heute stand auch ein Besuch der berühmten McNeil Falls an, wo sich wenige Wochen zuvor noch unzählige Bären versammelt hatten um die Lachse beim stromauf springen aus der Luft zu schnappen.

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    Als wir ankamen war allerdings nur ein einzelner Bär zu beobachten, welcher sich auch recht bald zum Fluss hinab bewegte, wo es leichtere Beute gab.

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    Gegen 16:30 Uhr beschlossen wir in der Gruppe schließlich einstimmig, dass wir für heute genug hatten. Mittlerweile waren alle durchnässt und durchgefroren und Bären hatten wir ja einmal mehr wieder ausreichend gesehen.
    Den Abend verbrachten wir schließlich vorwiegend mit puzzeln und mit vielen Geschichten in der Gemeinschaftshütte, welche heute auch zwangsweise zur Trockenkammer für Kleidung aller Art umfunktioniert wurde.

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    Richtig angenehm war die heiße "Schöpfdusche" in der Sauna. Wenn da nur nicht im Anschluss das kalte Zelt gewartet hätte ...
     
  19. sunnyboy

    sunnyboy Reisefuchs

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    Beiträge:
    104
    Das Sonnenuntergangsbild ist wirklich toll!! :) Die anderen aber natürlich auch :)
     
  20. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
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    Beiträge:
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    10. Tag: McNeil River

    Einmal mehr waren wir erstaunt, was so ein Zelt alles aushält: Sturm, Regen, Sturm, Regen, ...
    Nach einer demnach erneut nicht ganz so erholsamen Nacht hieß es wieder: Same procedure ... :RpS_biggrin: - also möglichst viele Sachen anziehen, noch ein paar weitere einpacken, und 10:30 Uhr sollte es losgehen.
    Ein Highlight hatte ich allerdings schon drei Stunden zuvor. In Sturm und Regen wollte ich den langen Weg vom Zelt zum Outhouse mit der Kamera filmen. Und genau dieses eine Mal kam mir auf halbem Weg ein Grizzly entgegen. Der Bär war, als er hinter dem Busch hervor kam, von meiner Anwesenheit wohl genauso überrascht wie ich (hatte allerdings keine GoPro :RpS_flapper:), und suchte glücklicherweise rasch das Weite. Anderswo hätte ich auf eine solch nahe Begegnung wohl gern verzichtet - hier kam es einem beinahe normal vor.
    Ansonsten verlief der Tag wie die beiden zuvor: Bären, Bären, Bären: (ihr habts bald geschafft, dann kommen wieder andere Motive:smilewinkgrin3:)

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