Transfer von Siem Reap nach Ko Chang, Trat

Dieses Thema im Forum "Thailand Reiseforum" wurde erstellt von Reisefisch, 29. Oktober 2012.

  1. Reisefisch

    Reisefisch Reisefuchsforum Legende

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    597
    Liebe Leser, ursprünglich hatte ich geplant, einen kompletten Reisebericht zu unserer Tour durch Laos, Kambodscha und Thailand zu schreiben. Inzwischen ist aber soviel Zeit vergangen, dass die nächste Reise bereits kurz bevorsteht und ich mich entschlossen habe, nach und nach - und vor allen Dingen zusammenhanglos - den einen oder anderen Eindruck wiederzugeben.

    Starten möchte ich mit dem Transfer von Siem Reap auf die Insel Koh Chang. Na dann mal los...

    Nach fünf Tagen voller Erlebnisse in den Tempeln von Angkor und in der Umgebung von Siem Reap hieß es Abschied nehmen von Kambodscha - die Weiterreise nach Ko Chang stand an.

    Der Transfer fand am 24.02.2012 statt, gebucht hatten wir ihn für 14 USD direkt in unserem Guesthouse in Siem Reap. Der Preis ist sicher nicht schlecht für eine Fahrt über 500 km mit Buswechsel an einer Staatsgrenze und inklusive Fährticket nach Ko Chang. Wie sich später herausstellte, hatten andere Reisende 17 USD gezahlt. Auf unseren Tickets war jedenfalls ein Preis von 20 USD aufgedruckt.

    Pünktlich um 07.30 Uhr wurden wir von einem Minibus abgeholt, der uns - nachdem er weitere Reisende aufgesammelt hatte - zu einem etwas betagten Reisebus brachte. Glücklicherweise gehörten wir zu den ersten Fahrgästen und konnten uns die besten Plätze aussuchen, während das Gepäck auf den vorderen und hinteren Sitzen gestapelt wurde. Nach Abfahrt des Reisebusses gegen 08.00 Uhr stiegen nach und nach weitere Mitfahrer zu. Erst eine halbe Stunde später fuhren wir - bis auf den letzten Platz belegt - endlich auf der N06 Richtung Westen. Die Straße ist gut ausgebaut und es ging relativ flott voran, auch wenn man beim Überholen das Alter unseres Busses deutlich merkte.

    Gegen 09.20 Uhr wurde eine erste Pause von etwa 30 Minuten bei einer Art Supermarkt-Restaurant-Kombination eingelegt. Da auch andere Busse hier hielten, scheint der Stopp zum Transfer zu gehören. Ein zweites Mal wurde gegen 11.20 Uhr am "International Bus Terminal" 10 km vor Poipet angehalten. Der Zweck dieses Stopps war nicht wirklich ersichtlich, andere Reisebusse fuhren auch einfach vorbei. Das Terminal besteht aus einer großen Halle mit verschiedenen Essensständen in der Mitte und der Gelegenheit, Geld zu tauschen. Wahrgenommen hat die angebotenen Services kaum jemand.

    Um 11.45 Uhr setzte sich unser Bus wieder in Bewegung. Auf der zwanzigminütigen Fahrt nach Poipet verteilte ein Mitarbeiter des Reiseunternehmens kleine Aufkleber, auf denen für die thailändischen Partner jenseits der Grenze das gebuchte Reiseziel vermerkt war - in unserem Fall ein KC für Ko Chang.

    Je näher der Grenzübergang kam, desto zäher und dichter wurde der Verkehr. Lastwagen standen am Straßenrand und große Karren, auf denen alle möglichen Waren gestapelt waren, wurden Richtung Thailand geschoben. Nach 3½ Stunden Busfahrt erreichten wir um 12.05 Uhr den Kreisverkehr vor dem kambodschanischen Grenzposten in Poipet. Nachdem das Gepäck ausgeladen war, ging es also zum "Auschecken" an die Schalter. Insgesamt waren drei oder vier Busse mit Reisenden angekommen und entsprechend voll war es vor dem Gebäude, an dem es drei Schalter unter einem kleinen Vordach gab. Die Menschen drängten sich mit ihrem Gepäck in der Hitze so gut es ging in den Schatten. Es war eng, es war schwül und der Schweiß stand uns nicht nur auf der Stirn - ein Königreich für ein frisches Shirt! Einzelne Reisende füllten im Vorgehen noch schnell das Ausreiseformular aus oder suchten die Unterlagen ihres e-Visums zusammen. Die kambodschanischen Grenzbeamten waren unerwartet schnell, auch wenn es in Einzelfällen (insbesondere bei den e-Visa) etwas länger dauerte.

    Um 12.25 Uhr (diese 20 Minuten waren eine kleine Ewigkeit) prangte der kambodschanische Ausreisestempel in unseren Pässen und nach einem kurzen Gang durch das Niemandsland erreichten wir um 12.30 die lange Reihe der Einreisenden am thailändischen Grenzposten Aranyaprathet. Der sah bedeutend moderner aus als sein kambodschanisches Gegenstück. Schon vor dem Gebäude gab es Dächer, die zumindest vor der Sonne schützten. Irgendwann kam ein Grenzbeamter vorbei und verteilte die Einreiseformulare. Ein anderer Thai kündigte eine Einreisezeit von mehr als drei Stunden an und bezweifelte, dass wir es so noch nach Ko Chang schaffen würden. Natürlich hatte der freundliche Herr auch gleich eine Lösung parat: Einen VIP-Einreiseservice gegen Entgelt - ja klar… Obwohl wir in der Warteschlange nur sehr langsam voran kamen und uns nicht klar war, wie viele Menschen noch im Grenzgebäude standen, entscheiden wir uns zu warten. Also warteten wir und warteten und rückten Stück für Stück nach vorn. Und nach unglaublichen 40 Minuten war es dann um 13.10 Uhr endlich soweit: Wir betraten thailändischen Boden.

    Jetzt galt es, den Sammelpunkt für die Weiterreise zu finden. Nach etwas Fragerei standen wir dann an einem Geldautomaten, der als Abholpunkt diente. Nun hieß es wieder warten - da wir weiße Aufkleber trugen und damit zu den "White-Tickets" gehörten, musste erst die Weiterfahrt der "Red-Tickets" abgewartet werden. Gegen 13.55 Uhr konnten wir unsere Reise zu sechst in einem Minibus fortsetzen. Dessen Fahrer legte einen sehr sportlichen Fahrstil an den Tag: Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf zum Teil engen, kurvigen Landstraßen betrug deutlich mehr als 100 km/h, Kurvenschneiden und zum Teil halsbrecherische Überhol- und Bremsmanöver inbegriffen.

    Um 17.05 Uhr kamen wir am Centre Point Pier an und hatten die Fähre gerade um 5 Minuten verpasst. Während der Wartezeit konnte schon einmal der Weitertransport auf der Insel organisiert werden. Für 100 Baht pro Person sollte uns unser Minibus noch bis ins Resort am Kai Bae Beach bringen. Die Fahrt mit dem Pickup vom Anleger nach Kai Bae hätte übrigens "nur" 80 Baht gekostet - aber wer hat nach mehr als 10 Stunden Reise noch einmal Lust umzusteigen… Pünktlich mit der untergehenden Sonne legte die 18.00 Uhr-Fähre ab, nach 60minütiger Fahrt waren wir auf Ko Chang und um 19.30 Uhr trafen wir in unserem vorab gebuchten Resort ein.

    Insgesamt dauerte der Transfer damit ziemlich genau 12 Stunden. Hinter uns lag ein kleines Abenteuer, das wir sicherlich nicht so schnell vergessen werden…
     
  2. Taunusianer

    Taunusianer Reisefuchsforum Legende

    Registriert seit:
    1. Januar 2011
    Beiträge:
    1.227
    Hey, mal wieder ein Reisebericht. Sehr schön, danke dafür! :daumen:

    Oftmals ist der Grund für diese Stopps auch einfach nur, dass den Busunternehmen Gelder gezahlt werden, wenn Sie dort anhalten. Dabei kann es durchaus sein, dass Unternehmen mit unterschiedlichen Rastplätzen zusammenarbeiten.

    VG
    Taunusianer
     

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