Indien 2016 - Erholung wird überbewertet ...

Dieses Thema im Forum "Asien Reiseforum" wurde erstellt von Bandanar, 18. April 2016.

  1. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    8. Tag: Darjeeling

    Nach dem ersten Blick aus dem Fenster kurz vor sieben war klar, auch am heutigen letzten Tag in Darjeeling würde es keine Bergsicht geben. Der Dunst hielt sich hartnäckig.
    Da wir genug von "im Stau sitzen und mitfiebern, ob der Spiegel dran bleibt" hatten, beschlossen wir uns heute fast ausschließlich zu Fuß fortzubewegen. So führte uns unser erster Weg zur japanischen Friedenspagode. Ganz nett anzusehen und schön ruhig gelegen.

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    Bei dieser Örtlichkeit waren wir uns dann nicht so ganz im Klaren.

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    Weiter gings den Berg hinab zum Bahnhof von Darjeeling.

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    Für heute 10:40 Uhr hatte ich einen "Joy-Ride" mit dem "Toy-Train" gebucht. Da die Tickets hierfür sehr gefragt sind, hatte ich das schon vorher online getan. Auch diese Touri-Rundfahrt mit der Dampflok kann über die offiziellen Seiten der indischen Bahn gebucht werden wo man ein e-Ticket mit QR-Code erhält. Online Buchungen sind allerdings nicht ganz so einfach, da man bei der Standardanmeldung eine Bestätigungs-PIN eingeben muss, welche an ausschließlich indische Telefonnummern versendet wird. Umgehen kann man das Ganze indem man eine Email an eine Service-Adresse der indischen Bahn schickt. Enthalten muss diese den Accountnamen sowie eine Kopie des Reisepasses. 3 - 4 Tage später kommt dann eine Antwort, welche diese SMS - PIN zur Accountfreischaltung enthält.
    Tickets hatten wir, und so warteten wir auf die Ankunft unserer Dampflok.

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    Aufgrund der obligatorischen Platzreservierung ging das Einsteigen in die zwei kleinen engen und ausgebuchten Waggons ganz ohne Drängelei. Dann kam ein Bahnangestellter an Bord, erklärte den Ablauf, kontrollierte die Tickets und los gings.
    Unter ständigem Pfeiffen fuhr die Bahn teilweise beängstigend eng an Häusern, Marktständen, Fußgängern und Autos vorbei

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    bis zum ersten Stop, der Batasia Loop.
    Wäre nun noch das Himalaya Panorama im Hintergrund zu sehen, dann wärs fast so ein Bild geworden wie im Link von Mari zuvor.

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    Nach kurzem Halt hier ging es weiter nach Ghum wo 25 Minuten Pause zum Besuch des Eisenbahnmuseums vorgesehen waren.

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    Uns reichten fünf Minuten, da wir an alten Fotos in einem dunklen Raum nicht so sehr interessiert waren. Den Rest der Zeit nutzten wir um noch kurz in einem nahegelegenen Kloster vorbeizuschauen.

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    Pünktlich zur Abfahrt waren wir wieder am Bahnhof und schließlich gings wieder zurück nach Darjeeling.

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    Die gesamte Tour dauerte so etwas mehr als zwei Stunden und hat wirklich Spaß gemacht. Vom Bahnhof liefen wir nun weiter, erst quer durch den Ort,

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    dann weiter zur Happy-Valley Tea Estate, einer Teefabrik einige hundert Höhenmeter tiefer.

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    Hier gabs eine interessante Führung durch die Fabrik und natürlich einen Shop zum Teekauf. Allerdings war der "First-Flush" des aktuellen Jahrgangs mit ca. 70,- Euro/100g dann doch nicht unsere Liga. Wir hatten uns zuvor sowieso schon in den zahlreichen Teeläden im Ort eingedeckt.
    Von der Teefabrik kraxelten wir wieder nach oben bis zum Markt

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    und weiter zum Observatory Hill, dem höchsten Punkt der Stadt, wo sich auch ein kleiner Tempel befindet.

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    Weiter gings zum Chowrastra Platz, wo wir es, nach Tee und Torte in Glenarys Bakery, schließlich den Einheimischen gleich taten, uns auf eine Bank setzten und das Geschehen beobachteten.

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    Bei Einbruch der Dunkelheit gings schließlich wieder zurück ins Hotel.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Mai 2016
  2. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    9. Tag: Darjeeling - Delhi

    6:45 Uhr - die letzte Chance auf Bergsicht verflog im alltäglichen Dunst.

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    Entweder sind sämtliche Reiseführer falsch, das Wetter spielt verrückt, oder der Nebel kommt von Abgas, Feuer, Smog usw. aus dem südlichen Indien und staut sich hier am Himalaya - keine Ahnung ?!?

    Unser nächstes Ziel war eigentlich der Kanha Nationalpark in Madhya Pradesh. Da es aber keine so richtig passende Zugverbindung gab und Flüge meist nur von und zu den ganz großen Städten gehen, hieß es für heute erstmal nur: zurück nach Delhi. Man empfohl uns trotz der recht späten Abflugzeit ab Bagdogra schon zeitig früh zu starten, da einige Stunden Stau keine große Seltenheit wären. Wir folgten dem Rat, wählten aber einen anderen Weg, näher an der nepalesischen Grenze entlang.
    Abgeholt wurden wir 8:15 Uhr und los ging die Fahrt durch eine wirklich schöne Berglandschaft. Vielleicht war es gut, dass es so dunstig war, sonst hätte ich wohl hunderte Bilder mehr gemacht.
    Wir passierten zahlreiche kleine, aber ziemlich schwer bewachte Grenzübergänge Richtung Nepal, lieferten uns auf den Serpentinen ein Rennen mit den hunderten von überladenen Jeep-Taxis und legten schließlich einen ersten Stopp in einer letzten Teeplantage ein. Hier vertraten wir uns die Beine und fühlten uns an einigen Stellen ein klein bisschen an die Chocolate Hills in Bohol erinnert.

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    Weiter ging es bis nach Mirik. Hier hatten wir ausreichend Zeit für einen Spaziergang um den See und eine kurze Inspektion der Fress- und Souvenirstände. Allerdings war hier alles ausschließlich auf indische Touristen ausgelegt.

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    Der Zwischenstopp war ganz nett, aber dann doch nicht so ein Highlight wie man beim Lesen dieser Seite meinen könnte.
    Von hier gings nun zielstrebig Richtung Flughafen. Dabei fuhren wir durch zahlreiche kleinere Marktorte, welche allerdings wenig Grund für längere Aufenthalte gaben.

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    Und wie es so ist, wenn man ausreichend Puffer einplant, dann kommt nichts dazwischen. Gegen 13:30 Uhr kamen wir in Bagdogra an und nun hatten wir noch 3:15 h bis zum Abflug. Wir vertrieben uns die Zeit im Flughafenrestaurant bis es dann tatsächlich wieder pünktlich, diesmal mit Vistara, nach Delhi ging.
    Am Flughafen in Delhi warteten wir erneut vergeblich auf unseren Abholservice vom Hotel Aura. Diesmal wäre der Fahrer aus Versehen zum falschen Terminal gefahren. In Wirklichkeit ist er wahrscheinlich erst nach meinem genervten Anruf im Hotel gestartet.
    Mittlerweile war es schon dunkel geworden und die direkte Umgebung des Hotels war sowieso nicht sonderlich sehenswert. So begaben wir uns zum Tagesabschluss nur noch auf ATM- und Minimarktsuche.
     
  3. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    10. Tag: Delhi - Raipur - Kanha Nationalpark

    Nach einer vom Verkehrslärm begleiteten Nacht begann unser zweiter Tag auf dem Weg zum Kanha Nationalpark um 4:30 Uhr morgens. Eine halbe Stunde später wurden wir zum Flughafen gefahren, wo es um diese Zeit noch erfreulich ruhig zuging. Einmal mehr ging es schließlich pünktlich um 7:10 Uhr, diesmal mit Indigo, einem Ryanair ähnlichen Billigflieger, nach Raipur, wo wir eineinhalb Stunden später landeten. Leider wurde unser zunächst gebuchter Spice Jet Flug nach Jabalpur, welches näher am Kanha Nationalpark liegt, einige Wochen vor der Reise gestrichen. So stand uns einmal mehr eine vierstündige Autofahrt bevor. Nachdem wir die Stadt Raipur hinter uns gelassen hatten, fuhren wir über weite Strecken durch eine karge, sehr ärmlich wirkende Gegend. Zebuherden und Baustil erinnerten uns stark an Madagaskar.

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    Immerhin war auffällig, dass hier deutlich weniger Müll herumlag als anderswo in Indien.
    Ungefähr eine Stunde nach Mittag erreichten wir schließlich die recht noble Kanha Jungle Lodge, nahe dem Mukki Gate des Nationalparks. In einem riesigen Grundstück wurden hier sehr schön einige Bungalows errichtet. Auch der Gemeinschaftsbereich mit Restaurant und zahlreichen Sitzecken war sehr schön gestaltet.

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    Empfangen wurden wir von der Frau des Besitzers und einigen Angestellten im Schlepptau. Diese kümmerten sich um Gepäck, reichten Begrüßungsgetränk, Obst und ein Tuch zum Frischmachen. Nicht, das wir das alles bräuchten, ist aber auch mal ganz nett so ein Service. Eine jederzeit besetzte Kaffe-, Tee-, Keks- und Obstbar gabs auch.

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    Im Bungalow angekommen begaben wir uns erstmal auf die Terrasse und betrieben etwas Bird-Watching im angrenzenden Wald.

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    Für den heutigen Tag hatten wir sicherheitshalber noch keine teure Tigersafari gebucht, da wir nicht sicher waren, ob Flüge + Autofahrt auch wirklich pünktlich klappen würden. Wie es eben so ist, plant man auf Nummer Sicher, dann passt alles. Somit entschlossen wir uns, den verbleibenden Nachmittag für eine geführte Walking Safari in der an den Nationalpark angrenzenden Schutzzone zu nutzen.

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    Mit uns kamen ein Guide sowie die Besitzerin, welche besonders ein Auge für die kleinen Tiere hatte. Neben Schmetterlingen, Fröschen, Libellen, Spinnen, Raupen und anderen Insekten

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    (na, was ist das?)

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    gabs auch noch zahlreiche Vögel, einige Hirsche und Languren. Einmal so erzählte uns unsere Begleiterin, wäre sie hier zu Fuß auch schon auf einen Tiger in wenigen Metern Entfernung gestoßen. Wir waren uns nicht so sicher ob wir nun froh sein oder uns ärgern sollten, das dies heute nicht geschah.
    Zurück in der Lodge gabs zum Empfang natürlich wieder das Tuch zum Frischmachen und ein kühles Getränk.
    Kurz vorm Abendessen hatten wir noch das Glück ein Gleithörnchen beim Verlassen seiner Höhle beobachten zu können. Wobei Beobachten schon zuviel gesagt ist. Innerhalb drei bis vier Sekunden war das Tier raus aus der Baumhöhle, die Schwingen waren ausgebreitet und schwupps, weg war es. Da ich es nicht geschafft habe das Gleithörnchen zu fotografieren, gibts das Bild hier als Ersatz: :RpS_biggrin:

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  4. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    11. Tag: Kanha Nationalpark

    Eigentlich gibt es gar nicht so viel zu berichten an diesem Tag. Nach dem Aufstehen gabs einen Masala Tee und pünktlich 5:45 Uhr warteten wir anschließend auch schon im Jeep am Eingang des Nationalparks, welcher 6:00 Uhr seine Schranke öffnete.

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    Am heutigen morgen war eine Safari in der Kernzone des Parks geplant, wo die Chance auf Tiger besonders hoch sein sollte.

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    Exakt fünf Stunden waren wir so mit Guide und Fahrer unterwegs - allerdings ohne Glück zu haben - keine Katze zeigte sich. Wir trafen lediglich einen Jeep, deren Insassen erfolgreicher waren und beobachten konnten, wie ein Tiger vor ihnen die Straße kreuzte um dann im Gebüsch zu verschwinden.
    Dennoch gab es aber viele andere Tiere zu sehen: Affen, Schakale, Pfaue, verschiedene Hirscharten, zahlreiche Raubvögel und Gaur.

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    Nachdem wir zum Mittag zurück zur Lodge gebracht wurden, machten wir uns von dort anschließend allein auf den Weg zum nahe gelegenen Fluss.

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    Es war allerdings so heiß, dass sich kaum etwas rührte. Lediglich einige Schmetterlinge, Kingfisher und Reiher ließen sich beobachten. Der Rückweg zur Lodge führte uns dann durch ein kleines Dorf, mit den hier typischen blauen Hütten.

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    14:30 Uhr saßen wir einmal mehr im Jeep, um diesmal die Mukki Zone des Parks nach Tigern abzusuchen. Zunächst glich das Ergebnis dem des Vormittags: viele Tiere, aber keine Raubkatze.

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    Kurz vor Schluss gab es aufgrund eines Alarmrufs eines Sambars einen der typischen Safari - Staus, alle warteten hoffnungsvoll ...

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    ... und nichts geschah, auch hier gabs keinen Tiger zu sehen. Die erlaubte Safari Zeit bis zur letzten Minute nutzend, verließen wir erst pünktlich zum Sonnenuntergang den Park

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    und ließen es uns anschließend in der Lodge gut gehen.
     
  5. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Da ist ja mehr Betrieb wie im Ngorongoro Krater:wink5:
    Schade, dass Ihr kein Glück hattet:rolleyes3:
    Schön, dass es weiter geht.
    Gruss M.
     
  6. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    12. Tag: Kanha Nationalpark - Delhi

    Aus Kostengründen war nur noch eine weitere Safari im Kanha geplant. Somit standen wir erneut 5:45 Uhr vor dem Gate des Nationalparks und warteten auf dessen pünktliche Öffnung. Dies sollte hier also die letzte Chance auf Tiger werden. Wir hatten beschlossen ein weiteres Mal in der Mukki Zone des Parks zu suchen, da uns so eine längere "Transfer"fahrt innerhalb des Parks zur Kernzone erspart blieb.
    Als erstes zeigten sich wieder zahlreiche Gaur,

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    und auch einige Nashornvögel ließen sich recht gut beobachten.

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    Ansonsten war es das selbe Bild wie immer: Hirsche, Languren, Pfaue, Raubvögel, Makaken und eine ganz nette Umgebung.

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    Hin- und wieder gab es diesmal tatsächlich auch Alarmrufe verschiedener Tiere. So warteten wir häufig, lauschten, beobachteten den Weg und lauschten wieder - ohne Erfolg. :sigh3:
    Kurz vor zehn Uhr kam ein Safarifahrzeug ziemlich zielstrebig auf uns zu, die Fahrer unterhielten sich kurz auf Hindi und los ging eine wilde Fahrt. Ungefähr 10 Minuten fuhren wir zielstrebig und wahrscheinlich deutlich zu schnell durch den Park. Mit der Zeit schlossen sich uns immer mehr Autos an. Das konnte eigentlich nur heißen, dass es irgendwo eine Tigersichtung gab.
    Schließlich erreichten wir eine Stelle, wo bereits ca. 10 Jeeps warteten, allesamt gefüllt mit Touristen, die ihre Kameras bereit hatten, aber nichts fotografierten - also gabs mal wieder nichts zu sehen. :no3:
    Allerdings nur vorläufig - denn dieses Mal hatten wir Glück. Kurz nachdem wir eintrafen kam ein Tiger aus dem Wald auf der linken Seite des Weges, spazierte ganz gemütlich in Richtung Jeepkarawane, kreuzte direkt vor unserem Fahrzeug in etwa zehn Meter Entfernung die Straße, und marschierte in aller Ruhe auf die weite Grasfläche auf der rechten Seite des Weges bis er schließlich irgendwann im hohen Gesträuch verschwand.

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    Alle weiteren Versuche das Tier erneut von einer anderen Stelle aus zu Gesicht zu bekommen, blieben zwar erfolglos, dennoch waren wir glücklich, dass unser Abstecher in den Kanha Nationalpark nicht umsonst geblieben war. :daumen:
    Ungefähr zwei Minuten vor elf, der offiziellen Schließzeit nach den Morgensafaris, waren wir wieder am Gate des Parks und wenige Minuten später in der Lodge.
    Hier machten wir uns nur noch kurz frisch um schließlich wieder Richtung Raipur aufzubrechen. Heute war Holi Festival, und man sagte uns, dass wir unterwegs auf zahlreiche Straßensperren mit tanzenden Menschen treffen werden, wodurch wir nur sehr langsam vorwärts kommen würden.:uhoh3:
    Ein weiteres mal zeigte sich: plant man Zeitpuffer ein, dann geht nichts schief. Selbst die üblichen Kuhblockaden hatten sich in Grenzen gehalten.

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    Wir waren noch schneller als auf dem Hinweg und somit bereits 15:30 Uhr am Flughafen. Trotz der Abwechslung durch die zahlreichen Sicherheitschecks folgten nun sehr langweilige dreieinhalb Stunden bis zum pünktlichen Abflug mit Indigo Richtung Delhi.
    20:45 Uhr verließen wir dort das Gate, und wen suchten wir vergebens? Richtig, den Pick-up Service vom Hotel Aura. Obwohl ich beim vorherigen Verlassen des Hotels vor gerade einmal zwei Tagen mit eigenen Augen gesehen hatte, dass unsere Ankunftszeit im Computer vermerkt wurde, und obwohl ich die Zeit nochmal per Mail einen Tag zuvor rückbestätigt hatte, war wieder ein Anruf nötig ehe jemand kam.
    Wenigstens bekamen wir diesmal ein besser gedämmtes Zimmer, so dass wir fast ohne Straßenlärm zur Ruhe kamen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Mai 2016
  7. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

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    He geil, doch noch eine Kaze gefunden! Ich hatte damals dieses Glück leider nicht.
    lg Richi
     
  8. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    13. Tag: Delhi - Varanasi

    Zum dritten Mal hieß es heute zeitig raus und ab zum Flughafen. Diesmal saßen wir pünktlich um 9:00 Uhr im Flugzeug nach Varanasi, wo wir kurz nach zehn landeten. Hier wurden wir auch schon von einem vom Hotel arrangierten Fahrer erwartet. Scheint ja doch möglich zu sein. Die Fahrt durch die chaotischen Straßen Varanasis mit offenen Fenstern, lauter Technomusik und vier bunten Wackeldackeln auf der vorderen Ablage dauerte ungefähr 45 Minuten. Von hier ging es jetzt durch schmale Gassen nur noch zu Fuß weiter bis zu unserem gebuchten Hotel Kedareswar.

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    Auch wenn das Hotel von außen nicht viel her macht, so war unser Zimmer immerhin sauber (das will was heißen in dieser Stadt) und durch die Lage direkt am Chauki Ghat hatten wir einen herrlichen Blick vom Balkon auf den Ganges.

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    Nur musste man immer auf der Hut sein, sobald man etwas Ess- oder Drinkbares bei sich hatte.

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    Bevor wir uns auf den Weg machten, buchten wir an der Rezeption für einen lächerlichen Preis kurzerhand noch zwei Bootstouren (abends & morgens) und eine Stadtrundfahrt. Jetzt ging es aber erst mal zu Fuß los. Die Temperaturen lagen jenseits der 35 Grad und der Weg entlang der schattenlosen Ghats war extrem schweißtreibend. Das hatte allerdings den Vorteil, dass sehr wenige nervige Händler, Touranbieter, Bettler usw. unterwegs waren.

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    So konnten wir fast komplett unbehelligt zunächst Richtung Süden bis zum Assi Ghat und danach wieder nach Norden bis zum Manikarnika Ghat laufen.
    Was uns sofort auffiel, war der Dreck. Selbst für indische Verhältnisse war es hier extrem: Plastik, Müllhaufen,

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    gern auch mal brennend, Hinterlassenschaften von Kühen, Hunden, Affen und Menschen. Speziell letzteres war schon etwas gewöhnungsbedürftig. Die Benutzung dieser Örtlichkeit an einer Wand mitten am Weg konnte man schon als diskret bezeichnen:

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    Besonders interessant war die vielfältige Nutzung des Ganges. An einem Ghat wurde gebadet, am nächsten Wäsche gewaschen, am nächsten die Kühe getränkt, am nächsten die Verstorbenen verbrannt und dann ging es wieder von vorn los.

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    Wir verzichteten somit auf ein reinigendes Bad im heiligen Fluss. Aber - man muss es einfach mal gesehen haben!

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    Zuletzt bearbeitet: 27. Mai 2016
  9. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    (weiter gehts mit Tag 13)

    Unser Weg Richtung Norden endete wie gesagt am Manikarnika Ghat, der wichtigsten, größten, heiligsten Verbrennungsstelle in Varanasi. Schon viele Meter zuvor beginnen sich die hier benötigten Holzhaufen zu stapeln.

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    Direkt am Ghat wurden wir sehr unfreundlich von zwei Personen "empfangen". Einer wollte Geld um uns umher zu führen, der andere wies ständig energisch darauf hin, dass hier keine brennenden Toten fotografiert werden dürfen und er meine Kamera kontrollieren müsste. Da wir von dem Verbot wussten, hatten wir (zumindest an diesem Verbrennungsplatz) keine Bilder gemacht und ich hatte extra den Objektivdeckel drauf gelassen. Er wurde dennoch immer aufdringlicher, so das es uns schließlich zu nervig war und wir zurück bis zum Dashaswamedh Ghat liefen

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    um von da Richtung Markt abzubiegen.

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    Am Sri Kashi Vishwanath Tempel, welcher unser Ziel war, wurde uns leider von schwer bewaffneter Polizei der Zutritt verwehrt. Somit gings wieder zurück zum Ganges.

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    Unterwegs waren wir mutig und kauften uns an einem Marktstand etwas Obst und Gemüse, welches wir später tatsächlich ohne Folgeerscheinungen essen konnten.

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    Als wir wieder im Hotel ankamen, war es auch schon gar nicht mehr lange hin bis zur heutigen Bootstour. 18 Uhr wurden wir dazu beinahe direkt vorm Hotel von einem Ruderer abgeholt, welcher uns und noch zehn weitere Personen (chinesische und indische Touristen) für die nächsten zwei Stunden auf einem mittelgroßen Ruderboot mit Muskelkraft über den Ganges chauffierte. Zunächst ging es dabei nochmal Richtung Norden bis zum Manikarnika Ghat, wo auch vom Wasser aus strengstes Fotografierverbot herrscht. Nach Sonnenuntergang wurden wir wieder zum Dashaswamedh Ghat gerudert, wo wir nun mit einer immer mehr werdenden Menschenmasse der allabendlichen Aarti Zeremonie beiwohnten.

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    War nicht weltbewegend, kann man aber durchaus mal gesehen haben. Besonders das gesamte Ringsherum war in gewisser Weise faszinierend. Man war eingekeilt zwischen hunderten anderen gut gefüllten Ruderbooten, blickte Richtung Kaimauer, wo am Rand sieben Tänzer die Zeremonie durchführten, und weiter dahinter standen erneut Menschenmassen welche zusahen. Ungefähr eine halbe Stunde verbrachten wir hier, bis sich der Ruderbootknäuel wieder auflöste und wir schließlich zurück zum Hotel gebracht wurden.
     
  10. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    14. Tag: Varanasi - Delhi

    Es war anscheinend nicht zu vermeiden, dass dies die Reise des zeitigen Aufstehens würde. Um 5:45 Uhr saßen wir schon wieder im Ruderboot, diesmal zum Sonnenaufgang um das morgendliche Treiben am Fluss zu beobachten.

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    Man wusch sich, betete, unternahm allerlei zeremonielle Handlungen und bereitete die ersten Verbrennungen vor.

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    Insgesamt fanden wir um diese Uhrzeit die Stimmung und das geschäftige Treiben auf und am Ganges am beeindruckendsten.

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    Nach ungefähr eineinhalb Stunden wurden wir wieder zurück zum Hotel gebracht, wo es erstmal ein ausgiebiges Frühstück bei herrlicher Aussicht von der Dachterrasse gab.

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    Allzu lange dauerte es nicht bis sich noch ein weiterer Interessent für die Banana-Pancakes meldete

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    und nur von einem Hotelangestellten mit stockschlagenden Argumenten auf Distanz gehalten werden konnte.
    Nächster Programmpunkt war eine Tuk-Tuk Tour durch die "Neustadt" Varanasis. Zunächst ging es vorbei an den zahlreichen immer gleich aussehenden Gebäuden der Universität. (zumindest von außen ansehnlicher als meine Arbeitsstätte :rolleyes3:)

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    Danach machten wir Halt im äußerst gepflegten und sauberen Gebäudekomplex des Vishwanath Mandir.

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    Das besondere Highlight hier war die Statue einer heiligen Kuh, welcher man seine Wünsche ins Ohr flüstern konnte.

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    Weiter gings zu noch zwei Tempeln.

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    In einem gab es ziemlich viel zu Lesen,

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    im anderen waren wir uns der Heiligkeit des Ortes nicht ganz so sicher. Im Obergeschoss konnte man für einen kleinen Eintritt zahlreiche von Motoren betriebene Götter- und was auch immer für Puppen bestaunen.

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    Ganz einfach war es nicht sich bei den dargestellten kitschigen Szenen zusammen zu reißen und nicht laut lachen zu müssen.
    Hier war die Rundfahrt auch schon vorbei und wir setzten den Weg zu Fuß fort.
     
  11. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    (Fortsetzung Tag 14)

    Unser nächstes Ziel war "Blue Lassie", eine im Lonely Planet hochgelobte Lassie - Bar. Nach langer Suche fanden wir tatsächlich ein "Loch-in-der-Wand-Lokal" wo der Besitzer höchstselbst die Getränke zubereitete.

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    Allerdings waren die wenigen Sitzplätze hinter ihm bereits mit Gästen belegt, so dass wir einige Meter weiter im zum Lokal gehörenden zweiten Raum Platz nehmen mussten.

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    Diese Stadt ist einfach gut für kuriose Situationen: da sitzt man nun in einem verfallenen Loch, wartet auf und trinkt schließlich einen richtig guten Apfel-Bananen Lassie,

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    dabei laufen unentwegt geschäftige Händler vorbei, Mofas fahren sich fast gegenseitig über den Haufen, nebenbei verrichten Kühe ihr Geschäft, ruhig und leise brennt ein Müllhaufen vor sich her und aller fünf Minuten wird ein Toter in Augenhöhe an einem vorbei zum Ghat getragen - gibts das sonst noch irgendwo auf der Welt?

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    Den verbleibenden Nachmittag schlenderten wir zunächst einfach noch durch verschiedene kleine und große Straßen der Stadt

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    trafen auf sehr heilige Männer,

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    und liefen schließlich wieder am Ganges entlang zurück zum Hotel.

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    Gegen 17:00 Uhr hieß es dann auch schon wieder: Aufbruch zum Flughafen, und 20:15 Uhr saßen wir, wieder pünktlich auf die Minute, im Indigo - Flieger auf dem Weg zurück nach Delhi.
    Es folgte, was wir diesmal schon erwartet hatten. Der Abholservice vom Hotel Aura, welchem wir nun schon zum vierten und letzten Mal einen Besuch abstatteten, war wieder nicht da. Also hieß es einmal mehr: teures Telefonat, geduldig warten und sehr spät ein wieder vom Verkehrslärm ziemlich lautes Zimmer zu beziehen. Gute Nacht!
     
  12. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    15. Tag: Delhi - Agra

    Ausnahmsweise gings heute mal nicht zum Flughafen. Stattdessen wurden wir pünktlich um 8:00 Uhr von unserem Fahrer abgeholt. Für die nun folgende Goldene-Dreieck-Standard-Tour hatten wir uns für sechs Tage einen Toyota Innova bei "Rajastan by Car and Driver" gemietet. Unser erstes Ziel war Agra. Waren die Straßen bis kurz vor die Stadt noch erfreulich leer,

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    so änderte sich das Bild in der Stadt schlagartig. Für die letzten wenigen Kilometer vom Stadtrand bis zum Agra Fort brauchten wir gefühlt fast genauso lange wie für die Strecke zuvor.
    Am Fort angekommen, wurden wir auch schon von "unserem" Guide erwartet. Während der Fahrt hatte uns der Fahrer sein Telefon in die Hand gedrückt, damit ich mit seinem "Boss" sprechen könnte. Dieser teilte mir freudig mit einen Guide für Agra "complimentary" organisiert zu haben. Wollten wir zwar gar nicht haben, und eher kritisch fragte ich auch nach ob kostenlos wirklich kostenlos bedeutet. Da das nochmals versichert wurde ließen wir es eben mal drauf ankommen.
    So gings ihm folgend zügigen Schrittes hinein ins Agra Fort,

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    wo wir auch gleich die Eintrittskarten fürs Taj Mahal kaufen konnte um die Warteschlange dort zu vermeiden. Unser Guide erzählte uns einiges zur Geschichte des Forts und den Gebäuden. Zugegebenermaßen sind wir geschichtliche Kulturbanausen. Deswegen interessierten uns die teils recht langwierigen Ausführungen auch nicht immer im Detail. Dafür "nervten" wir den Guide wahrscheinlich genauso damit, dass wir uns an sämtlichen Aussichtspunkten viel mehr Zeit nahmen als er wohl eingeplant hatte.

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    So machten wir uns letztendlich einfach eine Zeit aus und trafen unseren Begleiter erst am Ausgang wieder. Alles in allem hat uns, abgesehen von den einheimischen Touristenmassen,

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    das Agra Fort sehr gut gefallen.

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    Sowohl der imposante Bau selbst, als auch der Blick in Richtung Taj Mahal sind unbedingt sehenswert.
    Vom Fort gings erstmal weiter zum Hotel Taj Resort. Dieses war recht günstig und liegt direkt an der verkehrsberuhigten Straße ungefähr einen Kilometer entfernt im Osten des Taj Mahal. Eine Dachterrasse mit Restaurant, Pool und Taj-View gabs obendrein.
    Da es uns nicht gelang unseren Guide wegzukomplimentieren, machten wir uns nach kurzem Stop nun zu Fuß auf den Weg zum Taj Mahal. Je näher wir kamen, desto mehr wurde der Weg zum Spießrutenlauf zwischen Souvenirhändlern, Touranbietern, Eisverkäufern, Fahrradrikschafahrern, Kutschern von Pferdewagen usw. Unbeirrt davon suchten wir unseren Weg zum Eingang

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    und waren nun tatsächlich froh bereits Eintrittskarten zu besitzen. Somit konnten wir einfach an sämtlichen Schlangen vorbei zum Sicherheitscheck spazieren und waren kurze Zeit später im Gelände des Taj Mahal. Unser Guide ahnte wahrscheinlich schon, dass wir kein riesiges Interesse an einer geführten Runde hatten. So schlug er vor, erst alles kompakt zu erklären und sich danach zwei Stunden später wieder mit uns am Ausgang zu treffen. Den Vorschlag, dass er nach seinem Vortrag auch nach Hause gehen kann, da wir den Weg alleine zurück finden würden ignorierte er hartnäckig :rolleyes3:.
    Nun gut, wir hörten uns all das brav an, was wir zuvor schon im Lonely Planet gelesen hatten und machten uns dann allein auf den Weg durch die Anlage und schließlich auch hinein ins Mausoleum.

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    Mit unseren Eintrittskarten konnten wir dabei einfach an der hunderte Meter langen Schlange an indischen Touristen vorbei spazieren - nicht schlecht, da lohnt der zehnfache Preis wenigstens.

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    Erschreckend war auch hier wieder das Benehmen der Inder. Im Mausoleum stehen große Schilder "Keep quiet" und "No Photo" in allen möglichen Sprachen. Unbeirrt wurden dennoch Smartphones und Kameras gezückt und es herrschte ein beachtlicher Geräuschpegel. Hin- und wieder machte auch ein Wärter mit seiner Trillerpfeiffe (soviel zu "keep quiet") auf sich aufmerksam - wozu auch immer - er wurde sowieso ignoriert. Aber irgendwie hatten wir uns an solche Zustände mittlereweile schon gewöhnt und das gehörte einfach mit zum Erlebnis dazu :RpS_biggrin:.

    Das Taj Mahal wird ja häufig in Listen von "Sehenswürdigkeiten die enttäuschend sind" aufgeführt. Unserer Meinung nach trifft das absolut nicht zu. Man sollte dieses imposante Bauwerk unbedingt einmal live gesehen haben :yes3:.

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    Unser Guide brachte uns pflichtbewusst wieder zum Hotel, wo ich ihm umgerechnet drei Euro Trinkgeld in die Hand drückte. Ich hatte schon mit Protest gerechnet, aber er verabschiedete sich einfach nur freundlich und wir haben ihn nie wieder gesehen.
    Den Rest des Tages nutzen wir um uns nun nochmal allein zu den Souvenirhändlern zu begeben. Eigentlich waren wir wirklich auf der Suche nach irgendeinem netten Mitbringsel, aber uns gefiel einfach nichts. So blieb es bei einem 50 cent Fake-Marmor-Magneten. Einige Minuten spazierten wir noch in den angrenzenden Straßen umher,

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    bevor es wieder zurück zum Hotel ging. Hier folgte nun: Pool, Restaurant und Taj Mahal - View.

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  13. naturefriend

    naturefriend Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
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    Beiträge:
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    Habt ihr die Kamera mit rein nehmen dürfen? Bei mir war das damals strengstens verboten!
     
  14. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Ja, Kamera mitnehmen war kein Problem. Zusätzlich war allerdings nur noch eine Wasserflasche erlaubt. Keine Taschen, weitere Verpflegung o.ä.
     
  15. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
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    16. Tag: Agra - Ranthambore

    Nach dem extrem heißen Vortag, wurden wir heute von Nieselregen begrüßt. Somit hielt sich der Ausblick von der Frühstücks - Dachterrasse aufs Taj dann doch etwas in Grenzen.

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    Kurz nach acht holte uns der Fahrer ab und los gings Richtung Ranthambore, wo wir in den folgenden Tagen erneut auf Tigersuche gehen wollten. Erster Stop war zunächst aber erstmal die ehemalige Hauptstadt des Mogulreichs, Fathepur Sikri.
    Vom offiziellen Parkplatz wird man hier mit einem klapprigen Bus den Hügel hinauf direkt bis zum Eingang des Königspalasts gebracht. Nachdem wir hartnäckig sämtliche Guides abgewimmelt hatten, konnten wir diesen tatsächlich in aller Ruhe besichtigen. So zeitig früh waren so gut wie keine anderen Touristen hier.

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    Nach ungefähr einer Stunde gings noch zur direkt daneben gelegenen Jami Masjid Moschee, wo wir allerdings nur kurz blieben. Hier im frei zugänglichen Bereich waren einfach zu viele aufdringliche Guides, Verkäufer unterwegs.

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    Den nächsten Halt machten wir, auf Empfehlung unseres Fahrers, an einem gigantischen Wasserspeicher, dessen Name ich leider vergessen habe. Ein wirklich sehr imposantes Bauwerk, welches seltsamerweise mit keiner Silbe in unserem Reiseführer erwähnt wurde.

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    Daneben befand sich noch ein kleiner aber sehr alter Tempel sowie zahlreiche Obst- und Gemüsehändler. Bei letzteren legten wir uns erst mal einen Vorrat für die nächsten Tage an.

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    Mit einigen kurzen Stops, an Mautstellen, an Zuckerrohrsaftverkäufern, zum Tanken, zum Getränkekauf u.ä. gings nun bei üblichem Verkehrsaufkommen

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    direkt weiter bis zu unserem Hotel in Ranthambore, dem Nahargarh, wo wir gegen 16:00 Uhr ankamen.

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    Ich glaube wir müssen mit unseren Trekkingrucksäcken ein ziemlich seltsames Bild in diesem Palast abgegeben haben - was uns allerdings ziemlich egal war.

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    Den Rest des Nachmittags nutzten wir nun zu Hotelbesichtigung und Poolbesuch (speziell die wasserspeienden Elefanten hatten es uns angetan ;) ) bevor wir uns dem extrem vielfältigen Abendbuffet widmeten.
    Gegen 20:00 Uhr wurde in einem der Innenhöfe dann eine BBC Dokumentation über die Tiger im angrenzenden Nationalpark gezeigt. Auch wenn wir die Doku schon kannten, setzten wir uns mit einem Kingfisher - Bier dazu und stimmten uns schon mal auf den morgigen Tag ein.

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  16. JanaK

    JanaK Welpe

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    Beiträge:
    2
    Wow...

    ... das sind super tolle Bilder! Macht sehr viel Spaß zu lesen und sich die Fotos anzusehen! Muss ich auch irgendwann mal hin! :)
     
  17. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.963
    17. und 18. Tag: Ranthambore

    Die nächsten beiden Tage fasse ich mal zusammen, da sie sich fast eins zu eins glichen.
    Der Ranthambore ist in Zonen unterteilt, welche jeweils nur von einer beschränkten Anzahl an Jeeps gleichzeitig befahren werden dürfen. Einige dieser Zonen stellen den Kern des Parks da, andere werden Pufferzonen bezeichnet, sozusagen als Übergang zwischen Nationalpark und bewirtschaftetem Land. Wir hatten einige Monate zuvor bereits jeweils eine Morgen- und eine Nachmittagssafari für die beiden Tage reserviert und angegeben, dass wir die Touren gern in die Kernzonen unternehmen wollten. Aufgrund des Preises entschieden wir uns dafür, nicht den ganzen Jeep zu buchen. Jedes mal zu zweit für sechs Personen zu bezahlen war uns dann doch etwas zu viel.
    Der Ablauf der beiden Tage war nun der folgende. Wir standen gegen 5:45 Uhr auf, bedienten uns am Tee-, Kaffee- und Keksbuffet des Hotel und warteten. Gegen 6:30 Uhr sollten wir jeweils abgeholt werden, was uns schon ziemlich spät erschien. Aufgrund von chaotischer Planung, ziemlich desinteressierten Guides und trödeligen anderen Touristen, ging es an beiden Tage allerdings erst mit einer halben Stunde Verspätung los. Und als ob das nicht ärgerlich genug wäre, wurden wir bei beiden Morgentouren zur Pufferzone Nr. 8 gebracht, was eine weitere Fahrzeit von 45 Minuten bedeutete. So starteten beide Morgensafaris erst kurz vor 8:00 Uhr, was ziemlich sinnlos ist. Zone 8 selbst war auch nicht unbedingt ein glückliches Los. Zwar gibts hier eine schöne hügelige Landschaft,

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    aber aufgrund dieser auch nur eine sehr beschränkte Anzahl an befahrbaren Game-Drive Wegen. Das größte Manko war allerdings das Fehlen jeglicher Wasserressourcen in dieser Zone. Ohne Wasser gibts natürlich auch so gut wie keine Tiere zu sehen in der Trockenzeit. So wurden wir jeweils zwei Stunden durch ödes Gestrüpp gekarrt und bekamen lediglich einige Hirsche und Vögel zu Gesicht.

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    Dafür hörte man lautes Radio von einem anscheinend nahen Dorf, einige Hunde sträuchten durchs Dickicht und einmal begleitete uns ein junges Paar aus Mumbai, welches sich non-stop lautstark mit Guide und Fahrer unterhielt. :no3:
    Beide Morgentouren hätte man sich also getrost sparen können. So waren wir nicht einmal allzu böse, dass wir 10 Uhr auch schon wieder den Park verlassen mussten, um schließlich wieder 45 Minuten zum Hotel zurück gefahren zu werden.

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    Wir beschwerten uns zwar bereits nach der ersten Morgentour bei unseren Tour Operator - genützt hatte dies aber nichts.
    Im Hotel gabs dann erstmal ein sehr ausgiebiges Frühstücksbuffet, auf welches fast übergangslos dann auch schon wieder das Mittagsbuffet folgte. Letzteres ließen wir deswegen bis auf etwas Obst allerdings fast völlig links liegen. Da es hier in der Umgebung nichts wirklich Sehenswertes gab, verbrachten wir die meiste Zeit der Mittagspause in den Hotelpools. Deswegen hatten wir uns überhaupt erst für dieses nicht ganz so günstige Quartier entschieden. Wenn man schon "gezwungen" ist tagsüber einige Stunden im Hotel zu verbringen, dann sollte es dort wenigstens schön sein.
    Zu den Nachmittagssafaris wurden wir erstaunlicherweise immer pünktlich 14:30 Uhr abgeholt, die anderen Jeep-Insassen waren beide Male sympathisch und es ging in die nur fünf Minuten entfernten Kernzonen des Parks.

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    Hier gab es an den Bächen, Wasserlöchern und Seen nun richtig viele Tiere zu sehen. Neben den allgegenwärtigen zahlreichen Hirscharten

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    sahen wir Wildschweine,

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    Warane, Krokodile,

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    verschiedenste Vögel samt ihrer Behausungen,

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    Schakale, Schildkröten und natürlich Languren.

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    Somit war es auch nicht ganz so schlimm, dass wir hier keine weitere Großkatze zu Gesicht bekamen und es bei einem letzten Tatzenabdruck blieb.

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    Am Abend wurde schließlich immer die gleiche Tigerdoku in einem der Hotelinnenhöfe gezeigt. Daran schloss sich jeweils das Abendessen, einmal als nette Abwechslung als Barbecue im Garten des Hotels, an.
    Alles in Allem hatten wir uns mehr vom Ranthambore Nationalpark versprochen. Das wir nicht das Glück hatten nochmal Tiger zu sehen war dabei gar nicht mal das Problem. Vielmehr missfiel uns die chaotische Organisation, das Desinteresse der Guides und das hier alles deutlich mehr auf "Massentourismus" ausgelegt war, als in den anderen Parks zuvor.
     
  18. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.963
    19. Tag: Ranthambore - Jaipur

    Da wir auf den vier gebuchten Touren kein Glück mit Tigern hatten, ließen wir uns für den heutigen Morgen auf eine Art "stand-by" Liste setzen. Falls jemand kurzfristig eine Safari absagen und ein Platz frei werden sollte, wollte man uns wecken.
    Und tatsächlich, sechs Uhr klingelte das Telefon und man sagte uns, dass wir 6:30 Uhr abgeholt würden. Nachdem wir uns schnell fertig gemacht hatten, klingelte das Telefon ein zweites Mal, diesmal mit dem Hinweis, dass es doch noch nicht sicher wäre, dass wir mit könnten. Wir sollten aber schon mal runter zur Lobby kommen. Gesagt, getan, bis 7:00 Uhr gewartet, und dann wurde uns endgültig abgesagt - die Organisation der Safaris in Ranthambore sollte dringend mal in nicht-indische Hände übergeben werden.
    Da wir nun einmal munter waren, gings vor der Weiterreise noch ein letztes Mal in den Pool und schließlich zum Frühstücksbuffet, was wir zu dieser Zeit ganz für uns hatten. Alle anderen waren schließlich gerade auf Tour.
    Kurz nach neun kam schließlich unser Fahrer vorgefahren und wir machten uns auf zum nächsten Ziel: Jaipur. Zunächst ließen wir uns allerdings zum Ranthambore Fort bringen. Zumindest unternahmen wir den Versuch mit dem Auto zum offiziellen Parkplatz zu gelangen. Heute war irgendein heiliger Tag und derartig viele Menschen unterwegs, dass es auf halbem Weg zu einem totalen Verkehrsstillstand kam.

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    Kurz entschlossen machten wir uns also zu Fuß auf den Weg um in einer Affenhitze die letzten Höhenmeter zurück zu legen.
    Neben den mächtigen Außenmauern, Eingangstoren und einigen wenigen Tempeln ist vom Fort selbst leider nicht mehr viel erhalten. Die beeindruckende Größe der Anlage ist dennoch unverkennbar.

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    Außerdem bietet sich von vielen Stellen ein herrlicher Blick über einige der Safarizonen des Nationalparks.

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    Mit dem Fernglas suchten wir von hier oben nochmal die Seeufer ab, aber Tiger gabs leider keine mehr zu sehen. Ziemlich in Acht nehmen musste man sich vor den hunderten von Affen, welche die Anlage zu ihrem zu Hause gemacht hatten, und sich in mehr oder weniger verwahrlostem Zustand befanden.

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    Dem eigentlichen Ziel der ganzen Pilger, welche sich teilweise in ständigem Wechsel niederkniehend - flach hinlegend - aufstehend - niederkniehend - usw. fortbewegten, einem unspektakulären Tempel, schenkten wir nicht ganz soviel Aufmerksamkeit.

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    Sowieso nervte es mit der Zeit ständig nach Fotos gefragt zu werden, Hände zum Schütteln entgegengestreckt zu bekommen oder immer wieder einfach nur blöd angeklotzt zu werden.
    Also gings alsbald zurück zum Auto und schließlich machten wir uns auf den langen Weg Richtung Jaipur. Nach ungefähr vier unspektakulären Stunden, an die indische Fahrweise hatten wir uns langsam gewöhnt, erreichten wir das Stadtzentrum, welches wir zunächst nur kreuzten um direkt zum Amber Fort zu gelangen.

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    Unser Fahrer brachte uns zum Eingang und wir hatten nun einige Stunden Zeit diese beeindruckende Festung ohne Guide und andere nervende Wichte relativ ungestört zu besichtigen. Anscheinend war gerade sowas wie ein Tag der offenen Tür - zumindest war der Eintritt kostenfrei und auch der Tunnelgang zum noch höher gelegenen Jaigarh Fort geöffnet. Dahin begaben wir uns auch als aller erstes um zunächst von ganz oben einen Überblick über Amber sowie die umliegende Landschaft zu genießen.

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    Von hier starteten wir schließlich ganz in Ruhe unsere Tour durch beide Festungen/Paläste.

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    Das Amber Fort war richtig angenehm. Zwar waren auch hier Menschenmassen unterwegs, aber es lag kaum Müll herum, aufgrund der vielen Touristen wurde jedem einzelnen nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt, keinerlei Guides oder Händler waren unterwegs und es gab sogar ein kleines Cafe mit einigen schattigen Plätzen zum Ausruhen in der Hitze. So waren wir erst kurz vor Sonnenuntergang wieder beim vereinbarten Treffpunkt.
    Auf dem Weg zum Hotel legten wir nur noch einen kurzen Fotostopp am Wasserpalast von Jaipur ein.

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    Schließlich durchschritten wir die beeindruckende Pforte des "Umaid Palace Hotel"

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    und widmeten uns an diesem Abend nur noch dem Pool im Hof sowie der luftigen Dachterrasse für ein schmackhaftes Abendessen.
     
  19. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    17. Januar 2011
    Beiträge:
    2.060
    Hallo,
    mir gefällt Eure Reise...vielleicht hätt ich ein paar Tage weniger Nationalpark gemacht und dafür ein paar Tage mehr Kultur...
    Danke für diesen Bericht- würde gerne mal ein paar Wochen Rajastan bereisen.
    Grüsse M.
     
  20. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.963
    Danke, Danke, kommt ja noch ein Tag Jaipur und zwei Delhi (muss ich mich beeilen, dass noch vor dem Kongo fertig zu machen :uhoh3:). Unser Ziel waren ja vorrangig Tiger. Kulturbanausen wie wir sind, war die Aufteilung so ganz gut für unseren Geschmack. Hindutempel sehen sowieso alle gleich kitschig aus :RpS_biggrin:
     

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