Madagaskar 16.7.-8.8.2010

Dieses Thema im Forum "Restliches Afrika Forum" wurde erstellt von Bandanar, 5. April 2011.

  1. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

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    Hi Bandanar,

    Vielen, vielen Dank für die tollen Bilder...Madagaskar steht schon so lange auf meiner Reiseliste....und deine Bilder zeigen mir mal wieder, warum...:smile3:
    Am Wochenende werden wir sie uns mit viel Zeit und Genuss "reinziehen"....nochmals danke und wenn es bei uns mal so weit ist, darf ich mich hoffentlich an dich wenden.

    Gruß
    paulinchen
     
  2. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    und es ist auch wirklich eine Reise wert!

    Aber sicher doch! Am Besten Du wartest nicht mehr zu lange, sonst sind meine Infos dann schon veraltet. :becky:
     
  3. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    6. Tag: Isalo Nationalpark - Tsaranoro Tal

    Am heutigen Vormittag stand im Isalo NP nochmals die Besteigung eines der Berge mit abschließendem Bad in einer natürlichen Wasserquelle auf dem Programm. Danach sollte es weiter ins ca. 4 Fahrstunden entfernte Tsaranoro Tal gehen. Da der Fuß keinerlei Mucken mehr machte, stand diesem Plan auch nichts im Weg.
    Nach dem gewohnten Frühstück und noch ein paar Minuten am malerischen Bachlauf, starteten wir 8:30 Uhr mit der Wanderung hinauf auf den Berg.

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    Die Gegend glich logischerweise der vom Vortag. So hatte nun auch Frau Bandanar die Gelegenheit die Weite dieser Gegend von oben zu betrachten.

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    Auch diesmal wanderten wir nach dem Aufstieg noch ein ganzes Stück auf dem Plateau, sahen wieder zahlreiche interessante Pflanzen,

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    und erreichten schließlich den "Bade-Pool", welcher schön unter Palmen und Farnen gelegen, und an dessen Ende sogar ein kleiner Wasserfall war.

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    Allerdings war die Temperatur des Wassers sehr kalt, so dass sich unser Bad nicht allzu sehr in die Länge zog. Danach wanderten wir noch ein Weilchen, um an einer anderen Stelle den Berg wieder hinabzusteigen.

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    Auf diesem Bild sind in der Felsspalte erneut typische Gräber der hiesigen Stämme zu sehen, in welchen die Toten bis zur Umbettung für einige Jahre "zwischengelagert" werden. Diese lagen teilweise an derart schwer zu erreichenden Stellen an der steilen Wand, dass wir uns fragten, ob nicht nach jeder Umbettung wieder ein neues Absturzopfer beerdigt werden muss.
    Unten angekommen gab es nun erstmal etwas zum Mittag (was unser Guide die ganze Zeit für uns mitgeschleppt hatte) und anschließend warteten wir nicht allzu lange auf unseren Fahrer Fano. Jetzt wurde das ganze Gepäck wieder in "unser" Auto geladen, wir verabschiedeten uns von den Guides und den weiteren Helfern, und weiter gings. Zunächst mussten wir wieder zurück nach Ranohira und dann der Straße 7 weiter bis kurz vor Ambalavaho folgen. Unterwegs durchquerten wir kaum nennenswerte Ortschaften. Die einzige kleine Stadt war Ihosy, welche wir allerdings nur aus dem Auto betrachteten.

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    Unser Fahrer hielt nur kurz um Früchte für uns zum Probieren zu kaufen, welche hier verkauft wurden. Sobald wir hielten bildete sich sofort eine Menschentraube an jedem Fenster.

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    Auch wenn hier teilweise über zig Kilometer keinerlei Ortschaften zu sehen waren, Menschen waren mittlereweile immer häufiger am Straßenrand zu sehen. Wir fragten uns immer wie weit der Ort A wohl weg war, aus welchem sie zu Fuß kamen und wie weit sie noch bis B zu laufen haben.

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    Einige waren allerdings auch schon mit moderneren Fortbewegungsmitteln unterwegs.

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    Kurz vor Ambalavaho bogen wir rechts in Richtung des Andringitra Reservats ab, welches in der Ferne auf dem Bild zu sehen ist.

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    Unser Ziel war das Tsara Camp, welches im Tsaranoro Tal zwischen dem genannten Reservat und dem Tsaranoro Massiv liegt. Der höchste Berg dieser Gegend ist der 2658m hohe Pic Boby, welchen man in einer Mehrtagestour auch besteigen kann.
    Es dauerte noch ungefähr eine Stunde, bis wir, auf nun teilweise sehr schlechten Wegen, teilweise durch Zebus "behindert, aber durch wunderschöne Landschaft fahrend

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    das Tsara Camp erreichten.

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    Dieses ist nach dem Vorbild anderer afrikanischer Zeltcamps aufgebaut. Man hat sein eigenes fest installiertes und (spärlich) möbiliertes Zelt mit Außendusche.

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    Das Essen gab es für alle Gäste gemeinsam im Gemeinschafts"haus" (wo auch die einzige Steckdose zum Laden von Elektrogeräten vorhanden war).

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    An den Luxus von Camps dieser Art, wie sie zum Beispiel in Botswana zu finden sind, kommt das Tsara Camp natürlich nicht heran. Aber die Leute hier waren freundlich und die ganze Anlage nach den hiesigen Möglichkeiten gut gepflegt. Nur die outside-toilets waren etwas nervig.

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    Am heutigen späten Nachmittag unternahmen wir nicht mehr allzu viel, wir erfreuten uns einfach an der schönen Umgebung

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    und gingen noch kurz zu einem nahen Fluß, an welchem wir auf einen großen Nistbaum von Reihern stießen.

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    Nach Einbruch der der Dunkelheit gab es dann zusammen mit allen anderen Gästen (wir waren insgesamt nur 8) das Abendessen: Salat, Zebu+Kartoffeln, die allgegenwärtige karamellisierte Banane und noch ein/zwei madegassische Biere, die wirklich gut waren. Zu erwähnen ist noch, dass es auch hier Abends schon so empfindlich kalt wurde, dass beim Essen Wolldecken zum Aufwärmen verteilt wurden.
     
  4. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

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    Deine Bilder sind ein Genuss...:smile3:....sag mal, habt ihr ein Fahrzeug mit Fahrer gemietet und seid Individual gereist oder die gesamte Reise organisieren lassen?
     
  5. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Sagen wir so, es war eine Mischung. Wir haben mit BoogiePilgrim, einem madegassischen Touroperator, abgesprochen, was wir gern sehen würden. Von diesem wurden dann Auto+Fahrer, Unterkünfte, teilweise auch Guides und Transfers organisiert. Flüge (internat.+inland) haben wir selbst gebucht. Die ersten 11 Tage hatten wir Auto+Fahrer, der Rest ist dann Flugzeug + Boot.
    Da wir in 3 Wochen recht viel vom Land sehen wollten, war das die beste Variante der Organisation. Alles spontan im Land zu machen geht zwar auch, wird aber teilweise noch teurer (Inlandsflüge) oder kostet viel Zeit.
    Gruß,
    Peter
     
  6. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    7. Tag: Tsaranoro Tal

    Da wir ja das Tageslicht während unserer Reisen möglichst optimal nutzen wollen, sind wir am heutigen Tag bereits 6:30 Uhr aufgestanden, um zu sehen, ob es am Fluß was zu beobachten gibt. Dies beschränkte sich allerdings mehr oder weniger auf den bereits genannten Nistbaum der Reiher.

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    7:30 Uhr gab es dann erstmal Frühstück: wie sollte es anders sein, Baguette + Marmelade + Käse. Nachdem wir fertig waren, kam auch bereits der "Leiter" des Camps, welcher heute unser Guide sein sollte, zu uns. Wir hatten bereits am Vortag mit ihm eine Wanderung durch das Tsaranoro Tal und die Besichtugung eines Dorfes des hier lebenden Stamms der Betsileo abgesprochen. Die Alternativen dazu wären Besteigungen von verschiedenen Bergen der Umgebung gewesen. Darauf hatten wir allerdings, direkt vom Isalo kommend, nicht so richtig Lust. Zwischen acht und neun brachen wir also auf, zunächst über Feldwege in Richtung einer kleinen Ansiedlung, in welcher etwas Kunsthandwerk hergestellt wurde. (Nein, das war keine Verkaufsveranstaltung, es gab nichtmal was zu kaufen hier. :smilewinkgrin3: Die hier anwesenden Frauen waren in ihre Arbeit vertieft und haben kaum Notiz von uns genommen.) Danach ging es weiter, immer den Mount Chameleon im Blick

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    in ein kleines Wäldchen. Hier wollten wir zunächst nach Chameleons suchen. Schon nach kurzer Zeit hatte unser Guide auch Erfolg.

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    Er fing noch einen Grashüpfer und demonstrierte uns eindrucksvoll, wie ein Chameleon mit seiner extrem langen Zunge, pfeilschnell nach Beute schnappt.

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    Auch die Verfärbung des Tieres in der kurzen Zeit war erstaunlich.

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    Im Weiteren suchten wir nach Lemuren, blieben aber zunächst erfolglos. Gegen Mittag bestiegen wir einen kleinen Felsen, wo wir unser Lunch-Paket bekamen, welches unser Guide mitgeschleppt hatte.

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    Von hier hatte man einen sehr schönen Ausblick auf den Wald, das Tal und die Berge.

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    Außerdem entdeckten wir einen Nektarvogel,

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    und in etwas größerer Entfernung eine Gruppe Kattas.

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    Und auch die Gräber am Felshang durften natürlich nicht fehlen.

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    Nach dem Essen gings wieder aus dem Wald hinaus in Richtung des Betsileo Dorfs. Wir passierten eine kleine Höhle, in welcher noch menschliche Knochen zu sehen waren, welche nicht begraben würden, weil es sich bei ihnen um "bad people" gehandelt hätte :bigeek:.

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    Weiter gings an einem kleinen Teich vorbei, für welchen eigentlich etwas Zeit zum Baden vorgesehen war. Es war allerdings mittlereweile so kalt und stürmisch, dass uns dazu beim besten Willen nicht zumute war. So setzten wir unseren Weg fort, kamen an ein paar blühenden Exemplaren der Pflanzen vorbei, welche schon zuhauf im Isalo zu finden waren.

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    Unser Guide fand unterwegs noch einen kleinen Frosch, welcher in einer Aloe-ähnlichen Pflanze lebte.

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    Als wir schließlich das Dorf erreichten,

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    wurden wir zunächst von einigen Kindern erwartet, denen wir einige einfache Ketten abkaufen sollten - was wir auch gern taten, da die 50cent dafür nun wirklich nicht in die Kategorie "unverschämte Touristenabzocke" zu zählen waren.

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    Ansonsten gab es nicht wirklich viel mehr zu sehen, als einige einfache, zweistöckige Häuser,

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    und eine noch einfachere Schmiede, welche gerade nicht in Betrieb war. Von hier ging es nun wieder zurück ins Zeltcamp, wo wir mitten auf dem Weg auf das nächste Chameleon trafen.

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    Auf dem letzten Bild ist gut zu erkennen, dass Chameleons ihre Augen unabhängig voneinander in unterschiedliche Richtungen drehen können.
    Den Rest des Nachmittags verbrachten wir abwechselnd am Fluß,

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    wo wir noch einige Frösche und einen Eisvogel beobachten konnten, und im Gemeinschaftsraum des Camps. Hier gab es den ganzen Tag über kostenlos Kaffee, Bücher über Flora und Fauna Madagaskars sowie einige Holzspiele (Solitaire (nicht das am Computer) scheint hier sehr beliebt zu sein.) Wir hatten also tatsächlich mal einen entspannten Nachmittag - gibts auch selten auf unseren Reisen. :RpS_biggrin:
    Das Abendessen, welches wir gegen 19 Uhr, in warme Decken gehüllt zu uns nahmen, bestand diesmal aus Salat, Hühnchen und natürlich karamellisierter Banane. Danach gings in unser Zelt, wohin uns die madegassische Kälte begleitete - mit solchen Temperaturen hatten wir vor der Reise nicht wirklich gerechnet. :no3:
     
  7. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

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    Schöne Bilder....nächstes Wochenende wieder in Ruhe anschauen....danke dafür.
    Habt ihr insgesamt viel Zeit für die Chameleon-Bilder "verbraucht"?
    Wie lange habt ihr auf der Lauer gelegen?

    Gruß
    paulinchen
     
  8. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

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    Habt ihr das von D aus organisiert? Und wie seid ihr auf diesen Operator aufmerksam geworden?

    Gruß
    paulinchen
     
  9. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Was die Chameleon Bilder angeht, weiß ich nicht mehr genau, wieviel Zeit wir uns da genommen haben. Da aber Tierbeobachtung meist eines der, oder besser DAS Hauptinteresse unserer Reisen ist, verbringen wir damit auch viel Zeit. Die Fotos entstehen da meist wie von selbst und immer viel zu viele :becky:

    Ja, wir haben das schon ab D gebucht. Den Tour-Operator hatte ich zunächst einfach durch google gefunden. Bei weiterer Netzrecherche gabs dann zahlreiche positive Berichte. Und er wurde außerdem (erst nach Buchung bemerkt :RpS_biggrin:) im Reise KnowHow empfohlen. (Es gibt wahrscheinlich billigere, aber dafür hat von Anfang bis Ende alles perfekt geklappt.)

    Gruß,
    Peter
     
  10. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 8: Tsaranoro Tal - Ranomafana

    Für heute stand die Fahrt zum, aus Tierbeobachtungssicht, ersten richtigen Highlight, dem Ranomafana Nationalpark, auf dem Programm. Nach einem etwas späteren Frühstück 8 Uhr brachen wir auf. Es ging zunächst wieder auf schlechter Piste zurück zur Nationalstraße. Dabei waren ein paar "abenteuerliche" Brücken,

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    und viele Zebukarren

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    zu passieren. Auf dem Weg gabs außerdem viele Vögel zu sehen, (die ich später allerdings nochmal besser auf Bilder bannen konnte, deswegen keine Fotos an dieser Stelle.) Irgendwann erreichten wir die Hauptstraße, auf welcher heute ziemlich viel los war, nicht unbedingt an Autos, sondern an Zebuherden samt ihren Treibern.

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    Unser Fahrer erklärte uns, dass in wenigen Tagen ein großer Zebumarkt im nächsten, ca. 35km, entfernten Ort stattfindet, und die Besitzer ihre Herden schon immer dahin treiben, damit sie ein paar Tage später von der langen "Anreise" erholt sind und somit besser aussehend einen höheren Preis erzielen. Das Umfahren dieser Hindernisse gestaltete die Fahrt glücklicherweise recht kurzweilig.
    Gegen 11 Uhr erreichten wir ein privates Naturreservat, den Anjah NP. Unser Fahrer schlug vor hier eine Pause einzulegen, falls wir wollten. Natürlich wollten wir, so nahmen wir uns einen Guide und wanderten ungefähr für eine Stunde durch das Reservat. Dabei bekamen wir wieder Chameleons und Kattas,

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    sowie schöne Aussichten über das weite Tal zu sehen.

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    Nach diesem Stop ging es erstmal nur bis in den nächsten, 30 Minuten entfernten Ort Ambalavaho weiter. Hier empfiel uns unser Fahrer einen Rundgang, und wir folgten seinem Vorschlag. Wir liefen etwas durch die Straßen,

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    gingen über den Markt,

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    staunten über die im Verhältnis zum Ort riesige Kirche,

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    und besichtigten eine Papierfabrik.

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    Nach unserem Rundgang fuhren wir noch ein Stück weiter und nahmen dann den Inhalt unseres Lunch Pakets zu uns.
    Und weiter gings, durch teilweise schön anzusehende Landschaften

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    zunächst bis Fianarantsoa,

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    der viertgrößten Stadt Madagaskars. Eigentlich war hier kein Stop vorgesehen, da wir aber im vorherigen Ort weder einen Geldautomaten, noch Ansichtskarten (ja, wir sind so altmodisch und verschicken welche :yes3: ) gefunden hatten, mussten diese Dinge hier erledigt werden. Auf eine weitere Besichtigung der Stadt zu Fuß verzichteten wir, da diese nicht unbedingt einen sehr interessanten Eindruck auf uns machte. Hier noch ein Bild des Bahnhof mit davor wartenden Taxis.

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    Der nicht so tolle Eindruck konnte allerdings auch am Wetter gelegen haben, denn es hatten sich mittlereweile dichte dunkle Wolken zusammengezogen und es nieselte teilweise. Das es nebenbei sehr windig und kühl war, machte es auch nicht unbedingt besser.
    Einige Kilometer nach der Stadt bogen wir von der Nationalstraße in Richtung Ranomafana Nationalpark ab. Die gleichnamige Ortschaft, in welcher auch unser Hotel war, war nun nur noch 30km auf asphaltierter Straße entfernt. Nach ungefähr zwei Dritteln des Wegs hielten wir auf Empfehlung unseres Fahrers trotz heftigem Regen an einem Wasserfall direkt neben der Straße an. Dieser war den nassen Stop wirklich wert.

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    Bevor man den Ort Ranomafana erreicht, passiert man ein Häuschen, in welchem die Guides für die Trekkingtouren im Park warten. Hier stoppten wir kurz und schon kam ein etwas seltsam wirkender Typ auf unser Auto zu. Er hatte eine tief über den Kopf gezogene Kapuze auf und wirkte als hätte er gerade etwas seltsames geraucht. Nichts desto trotz machten wir mit ihm für den morgigen Tag eine sechsstündige Trekkingtour sowie eine Nachtwanderung aus. Die Preise dafür sind staatlich vorgeschrieben und waren an einer Tafel nachzulesen - fanden wir eine gute Lösung, da so lästiges Handeln vermieden wird.
    Kurz darauf erreichten wir unser Hotel. Hier bezogen wir einen kleinen Bungalow,

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    welcher aber immerhin über heißes, fließendes Wasser verfügte und am Fluß recht nett gelegen war.

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    Wozu gleich 4 Schlösser an der morschen Holztür des Bungalows gut waren, blieb uns verborgen - zumal es keine Schlüssel dazu gab.

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    Da es jetzt erst gegen 17 Uhr war, und zumindest der Regen aufgehört hatte, machten wir uns nochmal in den Ort auf. Es herrschte überall ein recht geschäftiges Treiben,

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    nur nicht an diesem seltsamen Fleischstand

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    Auf dem Markt holten wir uns die Marschverpfegung für den morgigen Tag: ungefähr ein Kilo Bananen. Unser Fahrer hätte wahrscheinlich nur einen Bruchteil unseres Preises von ca. 70cent bezahlt :becky:
    Danach gings zurück zur Unterkunft, wo gegen 19:30 Uhr das Abendessen aufgetischt wurde. Hier gab es eine seltsame Suppe und einen riesigen Teller chinesischer Nudeln. Nachdem wir diese mit letzter Kraft in uns hineinstopfen konnten und schon gehen wollten, kam die Bedienung und brachte uns den Hauptgang - das zuvor war also nur als Vorspeise gedacht gewesen. :RpS_biggrin: Jetzt gabs noch Thunfisch und Schweinefleisch mit Beilagen. Und da das ja noch lange nicht genug war, wurde auch noch ein Dessert aufgetischt, diesmal nichts karamellisiertes, sondern ein Obstsalat. Pappsatt gings dann 21 Uhr ins Bett, in Erwartung des morgigen, hoffentlich tierreichen und regenarmen Tages im Ranomafana Nationalpark.
     
  11. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 9: Ranomafana Nationalpark

    Heute hieß es wieder zeitig aufstehen, denn, je eher der Morgen, desto mehr Tiere gibts zu sehen. Leider kann man erst ab 8:00 Uhr in den Ranomafana Nationalpark. So trafen wir unseren Fahrer 7:15 am Auto. Dieser war noch voll damit beschäftigen dieses zu reinigen. Hier fiel uns erstmals auf, dass er es tatsächlich jeden Morgen, bevor es losging, gründlich von außen und innen säuberte. Kurze Zeit später fuhr er uns zur Rangerstation, wo auch schon unser Guide vom Vortag (wieder mit Kapuze und genauso seltsam wie am Tag zuvor) und ein weiterer Ranger warteten. Uns wurde gesagt, dass dieser zum Unterstützen beim Fährtenlesen dabei wäre. Neben uns gab es noch einige weitere Touristen(grüppchen) welche sich ebenfalls auf den Weg machten. Das hieß, es ging von der etwas erhöht liegenden Straße erstmal hinab, dann über den Fluß,

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    und auf der anderen Seite in den Ranomafana Nationalpark. Die Wege waren ziemlich schlammig, da es die Nacht durchgeregnet hatte. Und auch am heutigen Morgen war der Himmel grau und es nieselte hin und wieder.
    Auf den ersten Metern bekamen wir einiges zum Park und seinen Bewohnern erzählt, zum Beispiel von den goldenen Bambuslemuren, sozusagen den Stars des NP. Diese wurden erst 1986 entdeckt und leben nur hier im Ranomafana. Diese zu finden sollte dass erste Ziel des Tages sein. Die Suche nach den Lemuren gestaltete sich in der Art, dass wir mehr oder weniger an einer Kreuzung "geparkt" wurden, die Ranger sich in verschiedene Richtungen verteilten, und per Handy (auch mit den Guides anderer Touristen) in Kontakt blieben. So warteten wir und warteten, ungefähr 20 Minuten. Während dieser Zeit bekamen wir nur einen bodenbewohnenden Vogel zu Gesicht.

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    Dann kam unser Guide und meinte die Lemuren gefunden zu haben. Wir sollten ihm rasch folgen, mitten durchs Unterholz, einen steilen, schlammigen Pfad (selbst Pfad ist schon übertrieben) hinauf. Es war eine ziemliche Anstrengung, mit Fotoausrüstung umhängend, sich an Stämmen abstützend und hin und wieder ausrutschend den Hang hinauf zu bewegen. Aber die Mühe lohnte sich. Wir bekamen einen goldenen Bambuslemur zu Gesicht.

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    Leider verzog sich dieser nach kurzer Zeit. Wir versuchten ihm, so gut es auf dem Boden eben ging, zu folgen, und bekamen nach einigen Minuten tatsächlich eine Gruppe dieser Tiere ruhig auf einem Ast sitzend zu sehen. Hier bot sich jetzt ausreichend Zeit zur Beobachtung und für Fotos. Das Wetter wechselte dabei von Nieselregen zu kurzem Sonnenschein und wieder zu Niesel.

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    Nachdem wir ungefähr eine halbe Stunde bei den Tieren geblieben waren, ging es weiter. Es gibt ja noch zahlreiche andere Sachen im Park zu entdecken. Leider ist Regen nicht unbedingt die beste Voraussetzung um "wasserscheue" Lemuren zu finden. Wir trafen auf einige Rotbauchmakis (leider nur von hinten),

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    auf braune Lemuren (hier mal in einer der sehr kurzen Schönwetterphasen),

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    einen schlafenden, weil nachtaktiven Wolllemur und auf Sifakas, hoch oben in den Bäumen.

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    Letztere hatten sogar ein Jungtier dabei.

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    (Lemuren im Baumwipfel bei Gegenlicht und Regen zu fotografieren ist keine Freude)

    Ansonsten gabs noch einige Chameleons, Vögel und Spinnen zu sehen. Ein weiteres Highlight war ein sehr interessant aussehender Gecko.

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    Gegen 13 Uhr hatten wir dann genug vom anstrengenden Laufen auf schlammigen Pfaden. Unser Guide schlug vor noch zu einem Aussichtspunkt zu gehen, was wir auch taten. Hier hatte man einen herrlichen Ausblick auf das weite Grün des Nationalparks.

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    Außerdem wohnte hier noch eine schöne, farbige Echse.

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    Vom Aussichtspunkt ging es wieder über den Fluß und zurück zur Rangerstation. Hier machten wir mit unserem Guide Zeit und Treffpunkt für die heutige Nachttour aus. Wir waren nach anfänglicher Skepsis wirklich zufrieden mit seiner Leistung im Tiere finden und Erklären von Flora und Fauna.

    Das Wetter hatte sich tatsächlich gebessert, und so ließen wir uns von Fano nochmals zurück zum Wasserfall vom Vortag bringen, um ein paar Fotos bei besserem Licht machen zu können.

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    Danach gings zurück in den Ort. Da wir nun noch ungefähr drei Stunden Zeit hatten, ehe wir wieder zur Nachttour los mussten, fragten wir, ob es noch irgendetwas gäbe, was man im Ort unternehmen könnte. Unser Fahrer schlug uns den Besuch von heißen Quellen vor, in denen man baden könnte. Klang ja nicht schlecht, so machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Die Quellen sollten sich auf der anderen Flußseite befinden, so hatten wir eine recht abenteuerlich wirkende Holzbrücke zu überqueren.

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    Uns wurde später erklärt, dass die Stahlbrücke aus Kolonialzeit bei irgendeinem Hochwasser zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Seitdem gibt es, zumindest bis zu jedem neuen Hochwasser immer wieder eine neue behelfsmäßige Holzbrücke - typisch Madagaskar.
    Die heißen Quellen waren ein Reinfall, denn sie entpuppten sich als gemauertes Freibad, welches anscheinend durch natürliches Warmwasser versorgt wurde. Zusätzlich war dieses am heutigen Tag sehr gut besucht, so das wir auf ein Bad verzichteten.

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    Stattdessen gingen wir noch etwas am Fluß und in der Ortschaft spazieren.

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    Pünktlich 17:30 Uhr gings dann auch schon wieder zurück zur Rangerstation. Hier begann auch gleich die Nachttour. Da das betreten des Nationalparks bei Nacht verboten ist, läuft man bei dieser Nachttour die Straße entlang und sucht die nachtaktive Tierwelt. Die erste Stunde verbrachten wir damit, einem Mausmaki auf der Lauer zu liegen, dessen Laute unser Guide hörte. Er huschte allerdings nur einmal ganz kurz im Halbdunkel des Taschenlampenlichts vorbei - somit gibts kein Bild. Weitaus besser war unsere Ausbeute an Chameleons und Fröschen.

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    Es war erstaunlich, wieviele dieser Tiere direkt an der Straße zu finden waren. Gegen 20 Uhr beendeten wir dann die Nachttour, bezahlten unseren Guide, der sich über 3 Euro Trinkgeld zusätzlich zu seinem staatlich festgelegten "Lohn" aufrichtig freute. Im Hotel gabs dann schließlich noch ein viel zu umfangreiches Abendessen und eine warme Dusche.
     
  12. Taunusianer

    Taunusianer Reisefuchsforum Legende

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    Hey, was geile Bilder. Und diesen Thread habe ich scheinbar bisher vollkommen verpasst. Muss ich mir die Tage mal von Anfang an anschauen.

    Danke Dir, ich glaube ich will auch sofort mach Madagaskar. ;-)

    VG
    Taunusianer
     
  13. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Danke für die Blumen :smile3: Sei froh, dass Du den Thread bisher übersehen hast, wer von Anfang an mitliest, dem verlange ich bisher schon ganz schön Geduld ab. Den ersten Beitrag hab ich ja schon vor über 4 Monaten gestartet. :bigeek:
    Aber ruhig dabei bleiben - die besten Bilder kommen noch :yes3:
     
  14. marimari

    marimari Reisefuchsforum Mod

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    Hallo Bandanar,
    freut mich das es weiter geht - die Fotos und Dein Bericht sind Spitze..
    Ich freu mich so auf Namibia..am 23.09 geht's los..endlich wiedereinmal Afrika...wie glaub schon mal erwähnt, ich liebe Asien..aber ab und zu Afrika muss sein:smilewinkgrin3:
    LG Mari
     
  15. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

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    Tag 10: Ranomafana - Antsirabe

    Heute stand uns ein recht unspektakulärer Tag bevor. Unser nächstes Ziel war der Andasibe (Perinet) Nationalpark. Da dieser an einem Tag nicht zu erreichen war, sollte es heute zunächst nur bis in die Stadt Antsirabe gehen. Da auch das schon ein ganzes Stück zu fahren ist, ging es wieder zeitig los. Nachdem wir schon ungefähr 40 Minuten unterwegs waren, stellte ich fest, dass ich meine Trekkingjacke im Hotel vergessen hatte. Wir hatten allerdings keine große Lust den ganzen Weg wieder zurück und dann nochmal zu fahren. Fano hatte glücklicherweise die Telefonnummer von Hotel sowie einem weiteren Fahrer, der noch im Ort sein sollte - dummerweise waren wir gerade in einer Gegend ohne Mobilfunknetz. Wir entschlossen uns dennoch weiter zu fahren und sobald es Netz gibt, sollte Fano sein Glück versuchen. Eine Viertelstunde später gelang es ihm dann nach mehreren Telefonaten jemanden zu finden, der später am heutigen Tag auch nach Antsirabe fahren wollte. Dieser sollte die Jacke aus dem Hotel mitbringen - wir waren gespannt, ob das wohl funktionieren würde. Nachdem das geklärt war, ging es weiter. Die kurze Verzögerung war vielleicht gar nicht von Nachteil, denn die Straße wurde gerade erst wieder passierbar gemacht.

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    Die weitere Fahrt war recht unspektakulär. Wir hatten immer wieder schöne Ausblicke auf die typische Landschaft des madegassischen Hochlandes

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    und passierten einige kleine Siedlungen. Unter anderem stoppten wir kurz in irgendeinem Ort mit uns unbekanntem, aber sicher typisch madegassisch langem Namen, wo Fano sich eine neue Telefonkarte besorgte,

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    und in Ivato, wo wir etwas herumspazierten und uns einige Holzschnitz-Andenken kauften.

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    Gegen 15 Uhr erreichten wir Antsirabe.

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    Da noch ausreichend Zeit war, fuhren wir zunächst erstmal nicht zum Hotel, sondern zum etwa eine Stunde entfernten Tritriva Kratersee. Die Straße dahin war eine staubige Piste in teilweise schlechten Zustand - und es gab reichlich Gegenverkehr.

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    Am Krater angekommen, ließen wir uns von einem Guide um den See herum führen und bekamen zahlreiche, ausführliche Geschichten zu diesem zu hören. Unter anderem erfuhren wir, das es sich um einen heiligen See handelt, und es deswegen verboten ist in diesem zu schwimmen oder Schweinefleisch mit an diesen zu nehmen ?!

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    Das Beste war eigentlich die schöne Aussicht auf die den Krater umgebende Landschaft.

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    Nach ungefähr einer Stunde ging es dann schließlich zurück nach Antsirabe. Wir passierten einen großen Platz, an welchem anscheinend die hiesigen Mietwagen Firmen ihren Parkplatz haben :RpS_biggrin:

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    sowie eine recht große Kirche.

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    Unsere Unterkunft für diese Nacht war das Soa Guesthouse, welches vom Stil her auch überall in Deutschland stehen könnte.

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    Unser Zimmer war recht modern möbeliert, es gab sogar eine Badewanne und immerhin lauwarmes Wasser. Im Prinzip handelt es sich hier eher um ein Privathaus, deren Besitzer zwei bis drei Gästezimmer vermieten, als um ein Hotel. Gegessen wurde auch einfach im Wohnzimmer der Eigentümer. Einen Grund zur Freude gab es noch später am Abend, als tatsächlich jemand meine Jacke ablieferte. Hier war ich von der Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft der Madegassen wirklich beeindruckt.
     
  16. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

    Registriert seit:
    30. Januar 2011
    Beiträge:
    796
    Schöööööön.....was soll man da sagen.....:smilewinkgrin3:....außer wieder mal: danke:RpS_biggrin:
     
  17. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
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    Tag 11: Antsirabe - Andasibe Nationalpark (Perinet)

    Das heutige Ziel war nun der Andasibe Nationalpark, besser unter dem Namen Perinet bekannt. Dies ist einer der besten Orte in Madagaskar um den größten Lemur, den Indri, zu beobachten. Aber noch waren wir ja nicht soweit. Gegen 8 Uhr begannen wir erstmal eine City-Tour durch Antsirabe. Dazu ließen wir uns typisch madegassisch für ungefähr eine halbe Stunde im Pousse-Pousse (die schon öfter auf Fotos zu sehen gewesende Rikscha, welche von einem Läufer gezogen wird) chauffieren.

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    Bei schönstem Sonnenschein kamen wir nochmals an der Kirche vom Vortag, am Hauptbahnhof (hier fahren momentan tatsächlich drei Züge pro Woche)

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    sowie an einem Denkmal vorbei, welches die Wappen der wichtigsten Stämme Stämme Madagaskars zeigt.

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    Nach dieser Runde machten wir noch eine kurze Souvenirtour. Zunächst in einen Mineralienladen, wo man genau so lange freundlich war, bis fest stand, dass wir nichts kaufen. Danach gings weiter in einen Shop, wo aus allerlei Abfall die typisch madegassischen Miniatur-Blechautos sowie Mini-Fahrräder und Pousse-Pousse gebastelt wurden. Hier ließen wir uns vorführen, wie aus verschiedensten Abfallprodukten (z.B. alte Schuhsohlen, Blechdosen, ... ) mit unglaublicher Fingerfertigkeit in kürzester Zeit ein Rad eines solchen Mini-Fahrrads zusammengebaut wurde. Für grad mal zwei Euro das Stück, nahmen wir uns natürlich ein Pousse-Pousse mit.

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    Auch den im Nachbarzimmer nähenden Frauen kauften wir ein mit Lemuren besticktes Deckchen ab.

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    Danach gings nun los Richtung Andasibe. Am zunehmenden Verkehr und den zahlreichen Siedlungen und Minibusstationen

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    erkannten wir, dass wir schon wieder nahe Antananarivo waren. Schließlich passierten wir die Hauptstadt in einiger Entfernung.

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    Danach ging es geradewegs Richtung Osten. Die Straße folgte dabei immer den Zugschienen Richtung des Hafens von Taomasina. Da hier kein regelmäßiger Zugverkehr stattfindet (circa einmal die Woche soll ein Güterzug vom Hafen zur Hauptstadt und zurück fahren), werden die Schienen natürlich von jederman als normaler Fußweg verwendet.

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    Nachdem anfangs noch alles dicht besiedelt war, wurde die Landschaft mit zunehmender Entfernung zu Tana wieder dörflicher.

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    Fano ließ es sich nicht nehmen uns madegassische Bananen am Straßenrand zu kaufen, welche hier alle paar Kilometer angeboten wurden, um uns zu überzeugen, dass diese ganz anders und besser als anderswo schmecken. Das hatte er die Tage zuvor auch schon mit allem möglichen anderen Obst getan, und manchmal tatsächlich Recht gehabt.

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    Gegen 14:30 Uhr machten wir einen Zwischenstop im privaten Naturreservat Peryrieras. Hier gibt es neben einem Waldgebiet, in welchen Lemuren frei leben, auch zahlreiche begehbare Gehege mit Chameleons und Schmetterlingen. Wir suchen Tiere zwar lieber in freier Wildbahn, aber die Gehege boten eine tolle Möglichkeit für Fotos. Unter anderem vom Tomatenfrosch

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    schönen bunten Chameleons,

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    einem "jagenden" Chameleon,

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    dem Parsons-Chameleon (das größte der Welt),

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    einer Blattnasennatter,

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    und der größten Motte, dem Kometenschweif.

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    Nach diesem Zwischenstop ging es nun direkt weiter bis zur Feon'Ny'Ala Lodge am Andasibe Nationalpark, welche wir gegen 17 Uhr erreichten.

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    Wie auch beim Ranomafana passierten wir zuvor einige Ranger und arrangierten die Tour im Park für den nächsten Tag.
    Die Bungalows der anscheinend chinesisch geführten Anlage sind recht nett gelegen, auf der gegenüber liegenden Flussseite liegt das Perinet Waldgebiet, aus welchem man von Zeit zu Zeit die Indris rufen hören kann.

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    Unsere Stimmung wurde nur etwas von der Kälte sowie dem schon wieder aufgezogenen Regen getrübt - aber was solls, das heißt ja nicht umsonst Regenwald.
    18:30 Uhr gabs schließlich Abendessen. Neben einer Suppe sowie Steak und Spaghetti hat hier besonders die flambierte Banane, welche es als Dessert gab, eine Erwähnung verdient - diese brannte nämlich exakt 2:45min, bevor sie danach ziemlich ungenießbar war.
    Danach gings nach einer kalten Dusche ins klammkalte Bett des kalten Bungalows :becky:
     
  18. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
    1.968
    Tag 12: Andasibe Nationalpark

    Der gesamte heutige Tag war für den Andasibe Nationalpark eingeplant. So standen wir 5:45 Uhr auf, nahmen ein kurzes Frühstück zu uns und trafen uns 6:30 Uhr mit Fahrer und Guide am Auto. Zunächst ging es zum Office des Nationalparks. Hier wurden unsere Daten aufgenommen und es gab eine Tafel, auf welcher verschiedene Treks und die gehörigen Preise verzeichnet waren. Wir entschieden uns für die längste mögliche Tour (8h) sowie eine Nachttour. Nachdem dies erledigt war, ging es erstmal mit dem Auto noch eine Stunde weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung in den Mantadia Forest. Während der langsamen Fahrt sahen wir einige Lemuren durch die Bäume huschen und konnten verschiedene Vögel beobachten.

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    Gegen 8 Uhr waren wir schließlich am Ausgangspunkt des Trekkings und los ging es in den Wald.

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    Zunächst immer aufwärts zu einem Aussichtspunkt. Tiere gab es zunächst leider keine zu sehen, dafür Blüten

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    und Pilze.

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    Am Aussichtspunkt bot sich ein recht schöner Ausblick auf den Regenwald.

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    Hier ließ uns unser Guide erst einmal warten und ging allein auf Suche. Nach einer ganzen Weile kam er zurück, hatte aber anscheinend nichts Bemerkenswertes gefunden. So ging es erstmal auf gut Glück weiter. Und wir hatten nach nicht allzu langer Zeit tatsächlich welches und sahen die nächste Lemurenart, mehrere Diadem Sifakas,

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    welche wir nun erstmal ausgiebig beobachteten.

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    Irgendwann verschwanden die Tiere allerdings außer Sichtweite, und es ging weiter durch den Wald. Die Wegwahl unseres Guides war allerdings nicht unbedingt die Glücklichste. Es ging über sehr stark zugewucherte Wege, und da keiner eine Machete dabei hatte, war es eine ziemliche Schinderei vorwärts zu kommen. Ständig blieb man irgendwo hängen oder musste irgend ein Hindernis überwinden. Die dabei manchmal entstehende Geräuschkulisse hat sicher lich alle Lemuren im Umkreis von Kilometern verscheucht - zumindest sahen wir innerhalb der nächsten eineinhalb Stunden nur einen einzigen braunen Lemur (von einigen Insekten mal abgesehen).

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    Irgendwann erreichten wir dann wieder die "Straße" und liefen auf dieser die letzten Meter zu unserem Treffpunkt mit dem Fahrer zurück. Da das Trekking nicht wirklich so ergiebig war, entschlossen wir uns anstelle weiterer Waldwanderungen am Rest des Nachmittags eine in der nähe befindliche Lemureninsel sowie eine Krokodilfarm zu besuchen. Diese beiden Ziele sind zwar extra für Touristen ins Leben gerufen wurden, und nicht unbedingt das, was wir gern besuchen. Aber zumindest versprachen sie einige gute Tierbeobachtungs- und Fotografiemöglichkeiten.
    Vom dortigen Guide, welcher uns in einem kleinen Kanu auf die Lemureninsel brachte, setzten wir uns allerdings nach kurzer Zeit ab, und erkundeten diese auf eigene Faust. So umgingen wir auch den Standardweg, auf welchem alle anderen Touristen herumgeführt wurden. Wir bekamen erneut eine Gruppe brauner Lemuren,

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    einen Diadem Sifaka,

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    sowie die nächsten zwei für uns neuen Lemurenarten, einen Bambuslemur (nicht den goldenen, den gibts nur im Ranomafana)

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    und den schwarzweißen Vari

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    zu sehen. Irgendwann trafen wir den Guide wieder, welcher sich über unser Verschwinden allerdings nicht groß gewundert zu haben schien. Er brachte uns wieder zurück zum Auto, und weiter gings zur Krokodilfarm.

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    Hier gab es einen Rundweg um die Krokodilgehege,

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    sowie einige Käfige mit Schlangen,

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    einigen Vögeln, sowie einem Fossa, dem einzigen Raubtier Madagaskars.

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    Nach Rückkehr zur Lodge hatten wir ungefähr eine Stunde Zeit, bevor es erneut zum Nachttrekking losgehen sollte. Diese nutzten wir um den gröbsten Dreck an unserer Kleidung und den Schuhen zu entfernen, denn wie sollte es anders sein, im Laufe des Tages hatte es natürlich geregnet und wir hatten einen Großteil der Strecke auf schlammigen Wegen zurückgelegt.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit trafen wir wieder unseren Guide, und los ging die Nachtwanderung auf der Straße. Da wir gelesen hatten, dass Nachtwanderungen im Wald in Madagaskar verboten wären, gingen wir davon aus, wieder von der Straße aus nach Tieren zu suchen. Nach einigen hundert Metern verließen wir diese allerdings und bogen in den Wald ab. Die schlammigen Pfade im Dunkeln zu bewältigen war nicht ganz so einfach. Zum Einen brauchte man die Taschenlampe um den Weg zu erkennen (es ging ja über Stock und Stein), zum Anderen wollte man damit aber natürlich auch Tiere finden. Aber irgendwie ging es, und wir bekamen eine "forest-rat",

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    zahlreiche Frösche,

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    sowie einige Chameleons zu sehen.

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    Irgendwann fing es dann dummerweise wieder zu regnen an, und wir hatten keine große Lust mehr auf den Wald. So waren wir nach zwei Stunden Nachttour wieder zurück im Hotel und aßen chinesische Suppe und verbrannte Banane. Dazu genehmigten wir uns eine Flasche madegassischen Wein, welcher ein echtes Erlebnis war, da dessen Geschmack uns sehr stark an Lösungsmittel für Ölfarben erinnerte. (Die sollten das lieber lassen mit dem Wein und eher Bier brauen. Das ist um Längen besser. :RpS_biggrin:)
     
  19. paulinchen

    paulinchen Reisefuchsforum Legende

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    796
    Irgendwann wird dein Bericht einer meiner Reiseführer...:RpS_biggrin:
     
  20. Bandanar

    Bandanar Reisefuchsforum Mod

    Registriert seit:
    21. Januar 2011
    Beiträge:
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    Hoffentlich bekomme ich ihn dafür rechtzeitig fertig :becky:
     

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